Gartenbrunnen bohren

Wer auf seinem Grundstück Wasser für seine private Gartenbewässerung fördern möchte, kann das grundsätzlich tun. Generell sind Brunnen für die Hausversorgung erlaubt, aber in manchen Bundesländern, teilweise auch je nach Landkreis, anmelde- oder genehmigungspflichtig. Erkundigen Sie sich am besten vorab bei Ihrer zuständigen Behörde. Zudem sollten Sie wissen, ob überhaupt in erreichbarer Tiefe ein Wasservorkommen angezapft werden kann. Meist reicht hier schon ein Blick über Nachbars Zaun.

1. Erdbohrer und Plunsche

Bevor es mit dem Brunnen bohren losgeht, benötigen Sie noch die passenden Geräte: Wichtigstes Werkzeug für den eigenen Brunnen im Garten ist ein Erdbohrer. Sie können selbst entscheiden, ob Sie Muskelkraft einsetzen wollen oder die bequemere Variante mit einem motorbetriebenen Brunnenbohr-Gerät vorziehen.

Bei einem fahrbaren Gerät mit Motorunterstützung bohrt eine Person in wenigen Stunden ein Loch bis zu 15 Zentimeter Durchmesser und bis zu zehn Meter tief.

Aber auch mit manuellen Bohrgestängen können Sie in festere, lehmige oder tonhaltige Böden ein Loch von bis zu zehn Meter Tiefe bohren. Es kann allerdings passieren, dass Sie bei größeren Steinen im Boden einmal nicht weiter kommen und an einer anderen Stelle einen erneuten Versuch starten müssen.

Neben einem Motorbohrer oder einer handbetriebenen Bohrgarnitur benötigen Sie auch noch eine Kiespumpe oder Plunsche (auch: Ventilbohrer): Das ist ein offenes Stahlrohr, das sich mit Sand füllt, wenn Sie es auf den Grund herabfallen lassen. Ziehen Sie es mit Schwung wieder nach oben, verschließt ein Klappdeckel den Boden und Sie können den Inhalt emporziehen.

2. Dreibock selber bauen

Da später die Plunsche immer wieder ins Bohrloch herabgelassen wird, um das Bohrgut nach oben zu befördern, ist es ratsam, als Arbeitserleichterung einen Dreibock mit Winde und Umlenkrolle zu verwenden. Dieser ist leicht selbst gebaut: Die Umlenkrolle für das Zugseil besteht aus drei Multiplex-Holzscheiben, an der Sie als Aufhängung ein gebogenes Stück Alu-Flachstange mit einer Maschinenschraube mit Stoppmuttern (Unterlegscheiben nicht vergessen – sie sichern die Beweglichkeit der Rolle) befestigen.
 

Drei gleich lange Gerüststangen dienen als Haltestangen: Bohren Sie in alle drei Stangen jeweils ein Loch, durch das Sie eine Gewindestange einführen und so die Stangen miteinander verbinden (beidseitig mit Unterlegscheiben und Stoppmuttern sichern).

Wenn Sie nun den Dreibock aufrichten, können Sie die Umlenkrolle mit einer Schlaufe an der Gewindestange einhängen.

3. Brunnenloch bohren

Nachdem Sie eine geeignete Stelle im Garten für Ihren Brunnen gefunden haben (meist am Rand des Grundstücks), graben Sie zunächst mit einem Spaten das Loch vor. Hier setzen Sie nun den Bohrer an, stecken den Griff auf und drehen im Uhrzeigersinn, bis die Bohrspindel komplett eingedreht ist.

Wenn Sie nun den Bohrer aus dem Loch ziehen (Griff dabei mit einer Schraube sichern), befördern Sie automatisch das Erdreich mit nach oben.

Bohren Sie langsam und ohne Druck solange weiter, bis Sie zur Wasser führenden Schicht gelangen. Den Bohrer verlängern Sie dabei durch Aufstecken weiterer Gestänge.

4. Brunnenrohr einsetzen

Da unterhalb des Wasserspiegels das Bohrloch immer zusammenfällt, egal wie oft man nachbohrt, verrohren Sie nun das Loch und arbeiten mit der Kiespumpe weiter.

Als Brunnenrohr verwenden Sie entweder preiswertes Kanalgrundrohr (KG-Rohr): Stecken Sie es etwas länger als Bohrlochtiefe zusammen und fixieren es mit Gewebeklebeband an den Verbindungen. Machen Sie außerdem am unteren Ende des Rohres mit einer Trennscheibe Schlitze, um später das Einfließen von Wasser zu erleichtern.

Oder Sie verwenden ein spezielles Brunnenrohr inklusive Filter, das Sie verschrauben müssen.

5. Plunschen

Da am Anfang der Wasserstand im Brunnen noch zu gering ist, fluten Sie zunächst das Bohrloch zusätzlich mit Wasser aus dem Gartenschlauch.

Lassen Sie nun die Kiespumpe an einem stabilen Seil ins Bohrloch herab (Befestigung am Dreibock) und bewegen Sie die Plunsche auf und ab: Wenn sie auf den Grund herabfällt, füllt sie sich mit Sand und Kies. Ziehen Sie sie anschließend mit Schwung wieder empor, so verschließt ein Klappdeckel den Boden der Plunsche und der Inhalt gelangt nach oben. Wiederholen Sie diesen Vorgang etwa zwölfmal - die Plunsche nach jedem "Tauchgang" entleeren.

Damit dabei das Brunnenrohr auch weiter nach unten rutscht, helfen Sie nach, indem Sie das Rohr nach unten schieben.

Oder Sie beschweren das Rohr und treiben es zusätzlich mit leichten Hammerschlägen (Zulage verwenden) weiter nach unten. Stehen im Bohrloch schließlich zwei bis drei Meter Wasser, ist der Brunnen fertig vorgetrieben.

Bevor Sie abschließend die Pumpe montieren, pumpen Sie das Bohrloch mehrere Stunden von losem Sand frei – bei allmählich steigender Wasserleistung. Die Sauggarnitur dabei nicht ganz bis zum Grund absenken

6. Pumpe montieren

Je nach Brunnentiefe montieren Sie eine Handschwengelpumpe, eine Saugpumpe oder eine Tiefbrunnenpumpe.

Für die im gezeigten Beispiel verwendete Saugpumpe schachten Sie zunächst einen Standplatz an der Erdoberfläche aus. Als Befestigung dient Ihnen ein großer Mörtelkübel mit Deckel. Nun lassen Sie die Sauggarnitur mit Vorfilter einfach in das Bohrloch ab.

Eine Handschwengel- oder Tiefbrunnenpumpe lassen Sie direkt in das Bohrloch hinab. Eine Handschwengelpumpe benötigt zusätzlich ein Fundament – beispielsweise eine Stein- oder Betonplatte mit einem Loch in der Mitte.

Bildergalerie Gartenbrunnen bohren

Bohrloch schützen

In Arbeitspausen müssen Sie das Bohrloch sichern: Legen Sie einfach eine Palette darüber.
 

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