Wie vieles im Leben ist auch die industrielle Landwirtschaft ein zweischneidiges Schwert – die Produktivität wird erhöht und mehr Ertrag kann generiert werden, jedoch leidet unter anderem die Artenvielfalt durch den Einsatz von Pestiziden und chemischen Pflanzenschutzmitteln sowie durch den Rückgang der natütlichen Lebensräume. Vögel und Tiere allgemein finden weniger Nahrung in der Natur und sind teilweise vom Aussterben bedroht oder die Anzahl sinkt rapide. Wie bei den Bienen kann auch jeder einzelne etwas für die heimischen Vögel tun und Ihnen Nahrung und Unterschlupf bieten.
Wie genau Sie Ihren Garten oder Balkon vogelfreundlich machen, zeigen wir Ihnen hier. Außerdem stellen wir Ihnen zehn heimische Vögel vor, wobei Sie sicherlich den ein oder anderen schon einmal beobachten konnten.
Ein vogelfreundlicher Garten
Vögel bevorzugen keine akribisch gesäuberten Mustergärten, sie benötigen Vielfalt, wie Bäume und Sträucher zum Brüten und als Rückzugsort. Außerdem benötigen sie Blumenwiesen, Brachen und Wildwuchs, wo sich Insekten entwickeln können, welche wiederum am Speiseplan der Vögel stehen.
Fruchttragende Gehölze sind eine wichtige Futterquelle für Vögel. Beispielsweise trägt eine Vogelbeere ihren Namen zu Recht, da sie mehr als 50 Vogelarten ernährt. Der Holunder ist auch bei unseren gefiederten Freunden sehr beliebt, da er besonders im Winter viel Nahrung bietet. Weiter im Vogelmenü: Kornelkirsche, Schlehe, Vogelkirsche und Weißdorn. Heimische Rosenhecken sind auch sehr angesagt bei den Vögeln.
Bei den Stauden sollten Sie mit dem Rückschnitt bis zum Frühjahr warten. Besonders beliebt sind Disteln, Flockenblume, Natternkopf und Steinklee.
Futter das ganze Jahr über
Mit einem Vogelfutterhaus können Sie den gefiederten Nachbarn das ganze Jahr über Körner und Samen anbieten. Achten Sie jedoch darauf, dass Häuschen auch regelmäßig von Verunreinigung zu befreien, damit die Verbreitung von Krankheiten unterbunden werden kann. Bei der Reinigung sollten Sie immer Handschuhe tragen.
Im Winter gibt es eine große Auswahl an Futter, welches Sie entweder kaufen oder selbst mischen können. Das Vogelbuffet besteht in der Regel aus Sonnenblumenkernen und anderen Samen. Weichfutterfresser wie Rotkehlchen und Amseln bevorzugen Rosinen, Obst und Haferflocken, welche eher auf dem Boden angeboten werden sollten. Und für Meisen gibt es nichts Besseres als Meisenknödel - ein Gemisch aus Fett und Samen. Dabei können Sie entweder Kokosfett verwenden oder auf tierisches Fett zurückgreifen, welches vor allem eine größere Energiedichte besitzt und daher von Vögeln eher bevorzugt wird.
Experten empfehlen auch in der warmen Jahreszeit Vogelfutter anzubieten, um Defizite an natürlichen Futterquellen auszugleichen. Hier empfehlen sich vor allem Mischungen aus trockenen Samen und Kernen.
Wasser marsch
Vogeltränken sind besonders im Sommer oder in trockenen Umgebungen wichtig. Das gilt jedoch nicht nur für Vögel, sondern auch für Insekten. Achten Sie darauf, dass das Wasser regelmäßig gewechselt wird, um die Ausbreitung von Keimen vorzubeugen.
Außerdem ist es wichtig, die Vogeltränke an einem geeigneten Ort aufzustellen, da Vögel beim Baden gerne richtig plantschen und so auch einiges danebengehen kann. Optimalerweise findet sie also ein Plätzchen bei Pflanzen, die so gleich ein wenig Wasser abbekommen. Höher gestellte Tränken sind optimal, um Vögel vor Fressfeinde zu schützen.
Neben vorgesehenen Vogeltränken können Sie auch winterharte, glasierte Keramikschüsseln oder flache Töpfe verwenden und mit Wasser befüllen. Legen Sie ein paar Steine oder Holzstücke hinein, damit Bienen auf ihnen landen und so auch etwas trinken können.
Nisthilfen im Garten
Nistkästen sind wichtig für Vögel. Besonders dort, wo es an alten Bäumen oder leerstehenden Gebäuden wie Scheunen fehlt. Selbst im Winter können die kleinen Baumhäuser vielen Vögeln, Insekten oder Säugetieren als Unterschlupf dienen. Meisen, Eichhörnchen und Schmetterlinge nutzen Nistkästen gerne als Quartier in der Übergangszeit. Auch Spatzen nutzen Vogelhäuser als Winternester.
Doch vor allem in der Brutzeit (offiziell ab 1. März), wenn die Vögel Nachwuchs erwarten, sind Nistkästen besonders wichtig. Denn hier sind ihre Kleinen gut geschützt vor Angreifern und können nicht so leicht aus dem Nest fallen. Zudem bieten die Häuschen Schutz vor Wind und Wetter. Achten Sie außerdem beim Kauf immer darauf, dass der Nistkasten nicht zu bunt und auffällig ist, da Fressfeinde die Unterschlüpfe vielleicht leichter erkennen könnten. Besser ist immer eine natürliche Variante, welche sich der Umgebung gut anpasst.
Wenn Sie lieber einen selbst bauen möchten, gibt es zahlreiche Bauanleitungen. Es ist wichtig zu beachten, dass jede Vogelart spezifische Ansprüche hat. Die Größe des Einfluglochs wird regelmäßig neben der Grundfläche, Höhe und Art der Anbringung erfragt. Optimalerweise werden die Nistkästen nicht Richtung Wetterseite angebracht oder an Plätzen, wo die Sonne lange hinstrahlt.
Beim Einflugloch dienen unter anderem folgende Größen als ungefähre Richtwerte:
Ø 3 cm -> Zaunkönig, Blaumeise
Ø 3,5 cm -> Spatz, Kohlmeise
Ø 5 cm -> Rotkehlchen
Ø 5,5 cm -> Star
Ø 6 cm -> Specht
Ø 13 cm -> Waldkauz
10 heimische Vögel in unseren Gärten
Der häufige Gast – die Amsel
Diese Drossel kennt jeder: Braune Weibchen, schwarze Männchen. Sie stammt aus dem Wald, und wohnt heute in nahezu jedem Garten.
Gesang: Februar bis April
Brutzeit: März bis August
Der farbenfrohe Besucher – die Blaumeise
Der Joker mit dem blauen Käppchen ist rastlos in unserem Garten unterwegs. Er liebt große, alte Bäume und besucht auch gerne den Meisenkasten.
Gesang: Jänner bis Juni
Brutzeit: April bis Juni
Der bunte Sänger – der Buchfink
Die Männchen sind in rotblaugrau echte Schönlinge. Der Buchfink lebt überwiegend in Bäumen und warnt Artgenossen mit seinem typischen Alarmruf.
Gesang: Februar bis April
Brutzeit: April bis Juni
Der farbenprächtige Holzhacker – der Buntspecht
Er ist auffällig und unübersehbar: Ein schwarz-weißer Schönling mit einer Vorliebe für altes, abgestorbenes Holz. Er benötigt (natürlich!) Bäume.
Brutzeit: April bis Juni
Der lebhafte Geselle – der Feldsperling
Der ländliche Cousin des Haussperlings hält mehr Abstand zu Menschen. Unter Artgenossen ist er jedoch sehr sozial und bildet lebenslange Paare. Außerdem liebt er Streuobstwiesen.
Brutzeit: April bis Juni
Der zwitschernde Nachbar – der Haussperling
Der Spatz ist kein großer Sänger. Er ist jedoch sehr flexibel und kann überall brüten. Trotzdem sinkt die Anzahl der Spatzen ständig.
Gesang: Jänner bis August
Brutzeit: April bis August
Der geschickte Jäger – die Kohlmeise
Sie haben einen schwarzweißen Kopf und eine gelbe Unterseite und sind in jedem Garten Zuhause. Kohlmeisen sind intelligente, freche und anpassungsfähige Vögel.
Gesang: Jänner bis Juni
Brutzeit: April bis August
Der nächtliche Virtuose – die Nachtigall
Keiner singt schöner als die „Königin der Nacht“. Sie ist optisch unscheinbar und kann bis zu 17 cm groß werden. Sie brütet in Laub und Unterholz und ist deshalb bedroht.
Gesang: April bis Juli
Brutzeit: Mai bis Juli
Der anmutige Akrobat – das Rotkehlchen
Dieser Vogel hat einen großen orangeroten Fleck am Hals und ist ein Frühaufsteher. Er stammt aus dem Wald und benötigt Bäume und Hecken.
Gesang: Februar bis Juli
Brutzeit: April bis Juli
Der beeindruckende Gesangskünstler – Der Star
Ein echter Star in Gesang und Gefieder. Im Herbst bildet die Art riesige Schwärme, bevor sie gen Süden ziehen. Er liebt Starenkästen!
Gesang: Jänner bis August
Brutzeit: April bis Juni
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