Winterschutz für das Auto

Für Autos gibt es im wesentlichen 2 Jahreszeiten - von Sommerreifen auf Winterreifen und wieder zurück. Ab November gilt in Österreich die Winterreifenpflicht. Neben dem Reifenwechseln für die kalte Jahreszeit werden jedoch auch noch andere Hilftsmittel wie Eiskratzer, Scheibenfrostschutz und Schneeketten zu wichtigen Begleitern durch den Winter. 

So geht der Reifenwechsel

Reifenwechseln - How to do

Zweimal im Jahr steht für viele Autobesitzer der Reifenwechsel an - doch wie kann man selbst die Reifen wechseln und auf was sollte geachtet werden? Finden Sie nachfolgend Tipps und Tricks, was beim Reifenwechsel zu beachten ist.

Möchte man im ersten Schritt selbst überprüfen, ob die Winterreifen noch über die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe verfügen, kann man sich mit einem Reifen-Profilmesser helfen. Für Winterreifen von PKWs und LKWS bis zu einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3,5t gilt eine Mindestprofiltiefe von 4 mm bei Radialreifen und 5 mm bei Diagonalreifen.

In Österreich gilt die Winterreifenpflicht ab 1. November bis 15. April. Das bedeutet, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen (Schneefahrbahn, Schneematsch oder Eis) nur mit Winterreifen gefahren werden darf. 

Welches Werkzeug wird benötigt?

Werkzeug zum Reifenwechsel

Für einen ordentlichen Reifenwechsel werden im Wesentlichen ein Wagenheber, ein Radmutternschlüssel oder Radkreuz, ein Drehmomentschlüssel sowie ein Reifendruckprüfer benötigt.

Jedes Fahrzeug hat am Rahmen verstärkte Stellen, an denen der Wagen angehoben werden darf. Mit einem passenden Wagenheber wird hier die Arbeit vereinfacht.

Radmutternschlüssel bieten aufgrund ihrer Teleskopfunktion eine Hebelverlängerung. So können auch festsitzende Radschrauben oder Radmuttern leicht gelöst werden. Ein Radkreuz hingegen benötigt zwar etwas mehr Kraft, kann aber leichter in Rotation versetzt werden und so Schrauben schneller entfernt und eingedreht werden. Optional kann auch ein Schlagschrauber helfen, sehr festsitzende Muttern und Schrauben zu lösen.

Um nach der Montage die Radverschraubungen mit der erforderlichen Kraft wieder anziehen zu können, wird ein Drehmomentschlüssel benötigt. Der Drehmomentschlüssel ist wohl das wichtigste Werkzeug beim Reifenwechsel und absolut unverzichtbar. Er verhindert zudem, dass Radbolzen oder Muttern überdreht werden.

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Vorgehensweise beim Reifenwechseln

Schritt 1 - Handbremse anziehen

Stellen Sie das Auto so ab, dass Sie seitlich genügend Platz zum Arbeiten haben. Legen Sie den 1. Gang ein und ziehen Sie die Handbremse an.

Schritt 2 - Radverschraubungen lockern

Sollten die Felgen mit Radkappen verkleidet sein, nehmen Sie diese ab. Lockern Sie anschließend die Radverschraubungen mit einem Radmutternschlüssel, Radkreuz oder Schlagschrauber entgegen dem Uhrzeigersinn. Zu diesem Zeitpunkt sollte das Auto noch auf den Rädern stehen. 

Schritt 3 - Wagen anheben

Heben Sie nun das Fahrzeug mit einem Wagenheber an. Achten Sie darauf, dass das Rad frei am Federbein hängt und nicht mehr am Boden ankommt.

Schritt 4 - Radverschraubungen entfernen

Entfernen Sie nun die Radmuttern bzw. Radbolzen und nehmen Sie das Rad ab.

Tipp: Drücken Sie die Felge beim Entfernen der letzten Verschraubung leicht gegen die Radnabe, um ein vorzeitiges abrutschen oder verkanten des Rads zu verhindern.

Schritt 5 - Neues Rad aufsetzen

Setzen Sie nun das neue Rad auf die Radnabe. Wichtig ist dabei, dass die Schraubenlöcher von der Felge mit den Gewindebohrungen in der Nabe deckungsgleich sind. Kontrollieren Sie zudem die Laufrichtung des Rads.

Schritt 6 - Radverschraubungen montieren

Montieren Sie nun die Verschraubungen.

Tipp: Die Verschraubungen müssen sich leicht drehen lassen und dürfen nicht klemmen oder schwergängig sein. In diesem Fall die Verschraubung wieder lösen und noch einmal gerade ansetzen. Ziehen Sie jetzt die Verschraubungen handfest an. Die Felge darf nicht mehr wackeln und muss ganzflächig an der Radauflage aufliegen.

Schritt 7 - Wagen leicht absenken

Senken Sie den Wagen nun leicht ab, sodass das Rad den Boden leicht berührt.

Tipp: Das Fahrzeug nicht vollständig ablassen. Wenn der Druck auf den Reifen noch nicht so groß ist, kann sich das Rad beim Festziehen der Verschraubungen noch gut ausrichten. Gleichzeitig wird bei leichtem Bodenkontakt aber genügend Widerstand geleistet, sodass sich das Rad beim Festziehen nicht drehen kann.

Schritt 8 - Radverschraubungen festziehen

Ziehen Sie nun die Radverschraubungen mit einem Drehmomentschlüssel fest an. Welcher Anzugsmoment am Drehmomentschlüssel eingestellt werden muss, kann im Normalfall im Bordbuch des Fahrzeugs nachgelesen werden.

Schritt 9 - Wagen komplett absenken

Lassen Sie den Wagen komplett ab, wenn alle Schrauben mit dem notwendigen Drehmoment festgezogen wurden.

Schritt 10 - Reifendruck überprüfen

Überprüfen Sie nun mithilfe eines Reifendruckprüfers den Luftdruck aller vier Reifen. Die erforderlichen Werte stehen entweder auf dem Tankdeckel, im Türholmen oder im Fahrzeugbuch.

Schritt 11 - Radkappen montieren

Sollten Radkappen benutzt werden, können diese nun wieder montiert werden.

Schritt 12 - Radverschraubungen überprüfen

Überprüfen Sie nach ca. 50 bis 100 Kilometern den Sitz der Radbolzen mit einem Drehmomentschlüssel.

Reifen richtig einlagern

Reifen richtig einlagern

Bevor die Reifen eingelagert werden, sollten diese ordentich gereinigt und auf Schäden untersucht werden. Gleichzeitig kann die Profiltiefe geprüft werden. Erreichen die Reifen die Mindestprofiltiefe nicht mehr, zahlt es sich in der Regel nicht aus, diese einzulagern, da sie nicht mehr wiederverwendet werden dürfen. Damit die Räder beim nächsten Reifenwechsel wieder richtig montiert werden, sollten diese gekennzeichnet werden wie zum Beispiel "VL" für das vordere linke Rad.

Die Räder sollten möglichst kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Reifen ohne Felgen können stehend gelagert werden, während Kompletträder liegend übereinander gestapelt werden. Alternativ gibt es hierfür auch spezielle Reifenregale, Reifen-Wandhalterungen, Reifenständer oder Felgennbäume.


Winterausrüstung für das Auto

Frostschutz, Eiskratzer & Co.

Winterzubehör fürs Auto

Neben dem Reifenwechsel sollte auch das Wischwasser mit einem Frostschutz gemischt werden. Ohne Scheibenfrostschutz-Mittel kann das Wischwasser auf der Scheibe anfrieren und dadurch die Sicht behindern. Gegen angefrorene Scheiben helfen Scheibenenteiser und Eiskratzer sowie bei Schnee ein Schneebesen. Bei beschlagenen aber nicht gefrorenen Scheiben sind spezielle Antibeschlagschwämme ein gutes Gadget, um die Scheibe schnell trocken zu wischen. Auch für Motoren gibt es einen Kühlerfrostschutz, um unter anderem vor Korrosion und Frost zu schützen. Frontscheibenabdeckungen schützen zusätzlich im Winter die Frontscheibe vor Frost. Sie verhindert das Vereisen der Scheibe, wodurch man nicht eiskratzen muss. 

Schneeketten

Schneeketten

Alternativ zu Winterreifen können auch Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern montiert werden. Allerdings ist das nur erlaubt, wenn die Straße (fast) durchgehend mit Schnee oder Eis bedeckt ist. Grundsätzlich kann dies jedoch nicht als Winterreifenersatz empfohlen werden. Schneeketten verbessern den Grip und helfen dabei, auf verschneiten oder vereisten Fahrbahnen sicherer vorwärts zu kommen. Alternativ zu Schneeketten können auch Schneesocken verwendet werden. Busse und LKWs über 3,5t müssen im gleichen Zeitraum der Winterreifenpflicht auch Schneeketten mitführen.

Auto-Abdeckplanen

Abdeckplanen fürs Auto

Abdeckplanen für Autos, Wohnmobile oder Motorräder schützen nicht nur vor Hagel, Schnee, Staub und Pollen, sondern auch vor Sonneneinstrahlung oder Nässe. Die robusten Abdeckplanen können schnell und einfach über das Fahrzeug gezogen werden und überall zum Einsatz kommen. So schnell wie sie montiert sind, sind sie auch wieder entfernt und im Kofferraum verstaut.


Entdecken Sie alles für den Winterschutz, damit Sie auch in der kalten Jahreszeit perfekt ausgerüstet sind.