So helfen Sie den Igeln im Herbst

Mit einem igelfreundlichen Garten locken Sie die kleinen Tiere nicht nur als Nützlinge an, sondern helfen ihnen auch unbeschadet über den Winter zu kommen. Gerade weil der Igel ein Nützling ist und viele Schädlinge auf seinem Speiseplan stehen, sollten Sie ihm ab Herbst mit der Suche nach dem geeigneten Winterquartier helfen. Was genau Sie dafür tun müssen, was Igel eigentlich alles essen oder wie Sie kranken und jungen Igeln helfen können erfahren Sie in diesem Artikel.

Fakten über den Igel

Igel Fakten

Ausgewachsene Igel werden bis zu 25 cm lang, sind ca. 800-1.500 g schwer und haben 6.000-8.000 Stacheln. Die meisten Igel werden in der Regel vier Jahre alt, sie können aber auch bis zu acht Jahre alt werden. Die nachtaktiven Tiere suchen große Flächen nach Nahrung ab und halten sich tagsüber in Laubhaufen, unter Sträuchern oder im hohen Gras auf. Sie sind Insektenfresser, essen aber auch Schnecken und Regenwürmer. Feinde sind hingegen Eulen, Marder, Füchse, Wildschweine, sowie vor allem Autos oder Rasenmäher.

Igel fressen sich über den Sommer eine Fettschicht als Nahrungsvorrat und als Kälteschutz an und halten dann von November bis März Winterschlaf. Gelegentlich wacht der Igel auf und begibt sich auf Futtersuche. Besonders hier ist es wichtig, dass Sie die Tiere mit zusätzlichem Futter unterstützen. Wenn die Temperaturen im Frühling auf ca. 15°C steigen erwacht der Igel langsam wieder.

Die Tiere stehen unter strengem Naturschutz und sollten nur mit wenigen Ausnahmen gestört werden, aber dazu später mehr.


Wie sieht ein geeignetes Winterquartier aus?

Igel Winterquartier

Ein igelfreundlicher Garten sollte so natürlich wie möglich sein. Verwilderte Hecken, blühende Sträucher oder Laubhaufen sind ideal für die Überwinterung der Tiere. Wenn Sie einen Drahtzaun als Begrenzung haben, sollten Sie an einer Stelle ein kleine Mulde graben, damit der Igel bequem in den Garten kommen kann oder direkt beim Kauf darauf achten, dass der Zaun große Maschen hat.

Im frühen Herbst können Sie den Igeln neben natürlichen Unterschlüpfen auch ein geeignetes Igelhaus zur Verfügung stellen. An einem schattigen und trockenen Standort wird das Winterquartier platziert, optimalerweise vor einer Hecke. Das Dach sollte wind- und wetterfest sein und über einen langen oder um die Ecke gehenden Eingang verfügen, damit Katzen mit ihren Pfoten nicht hineinkommen. Nach unten ist das Igelhaus offen und kann mit Laub, Stroh oder Moos locker gefüllt werden für eine extra Wärmeschicht. Mit einer dicken Schicht Laub oder Ästen kann zusätzlich von außen gedämmt werden, indem die Materialien auf und um das Haus gelegt werden.

Im BAUHAUS-Sortiment finden Sie einige Igelhäuser, die Sie im Garten aufstellen können. Für DIY Enthusiasten haben wir hier eine Anleitung mit wenigen Schritten zum individuellen Winterquartier. Sobald das Igelhaus steht sollte auch nicht mehr reingesehen werden, da die Igel sonst verschreckt werden könnten und das Weite suchen. Zudem kann das Versteck das ganze Jahr über im Garten bleiben, um auch im Sommer als Schutz zu dienen, wenn der Nachwuchs zur Welt kommt.

  • Dobar Igelhaus

    Dobar Igelhaus

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  • Dobar Igelhaus

    Dobar Igelhaus

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  • Dobar Igelhaus

    Dobar Igelhaus

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  • Dobar Igelhaus Mecki

    Dobar Igelhaus

    49 , 90

  • Dobar Igelhaus Meckine

    Dobar Igelhaus

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  • Windhager Igelhaus

    Windhager Igelhaus

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  • Dobar Insektenhotel mit Igelhaus

    Dobar Insektenhotel

    129 , -


Welche Nahrung eignet sich für Igel?

Igel Futter

Neben allen Insekten, die der Igel in der Natur findet kann man den Tieren auch ungewürztes Faschiertes und Rührei oder hartgekochte Eier geben. Auch hochwertiges nasses und trockenes Katzenfutter ohne Getreide dient als Nahrung. Dabei sollte das Nassfutter keine gewürzte Soße oder Gelee enthalten, da so die Tiere leicht Bauchweh und Durchfall bekommen. Wenn Sie einen Igel zufüttern, ist es am wichtigsten, dass er eine abwechslungsreiche Kost und somit alle wichtigen Nährstoffe bekommt. Zum Beispiel 50% Katzenfutter und 50% Fleisch und Ei. Auch handelsübliches Igelfutter sollte nicht als Hauptnahrung angeboten, sondern immer mit den oben genannten Essen kombiniert werden. Damit der Igel nicht verdurstet, kann eine kleine Schale mit Wasser ins oder neben das Igelhaus gestellt werden.

Was auf keinen Fall gefüttert werden darf sind Obst und Milch, da sie Verdauungsprobleme verursachen und bis zum Tod führen können.


Was tun mit kranken, verletzten oder schwachen Igeln?

Verletzte Igel

Wenn sich ein Igel tagsüber zeigt, ist das meist ein Zeichen dass er krank, verletzt oder schwach ist. Als erstes sollten Sie sich seine Körperform ansehen. Gesunde Igel haben eher die Form einer Birne, also hinten breit und vorne schmal. Kranke Tiere hingegen sind eher wurstförmig. Auch torkeln oder keine Reaktion auf Geräusche oder Berührungen sind meist Zeichen für eine Erkrankung. Wenn das Tier also offensichtlich verletzt oder krank ist, wenden Sie sich an das nächste Wildtierzentrum, an eine Igelauffangstation oder an einen Tierarzt und schildern Sie Ihre Beobachtungen. Wenn Sie Igel angreifen, dann immer mit dicken Arbeitshandschuhen um sich vor den Stacheln zu schützen.

Wenn der Igel schwach oder abgemagert wirkt, können Sie ihm zuerst ein wenig Futter im Freien anbieten und beobachten, ob er frisst und wie er sich danach verhält.


Was tun mit jungen Igeln?

Junge Igel

Wenn Sie in der Umgebung junge Igel sehen, die vielleicht sogar noch geschlossene Augen und Ohren haben und tagsüber umherirren, sollten Sie sie ein wenig beobachten. Denn meist ist die Mutter unterwegs auf Futtersuche und lässt währenddessen ihre Jungen auch mal ein paar Stunden alleine. Sollte das Jungtier jedoch stundenlang umherirren und sogar Krankheitssymptome zeigen, sind sie möglicherweise unterkühlt und brauchen Hilfe. Rufen Sie daher einen Tierarzt an und beschreiben Sie die Situation.

Entdecken Sie jedoch mehrere Tiere in einem Nest, sollten Sie sie abdecken und in Ruhe lassen, da die Elterntiere nicht zurückkehren werden, wenn Sie sich beobachtet fühlen.


Auf den Punkt gebracht: Wie wird der Garten igelfreundlich?

  1. Zäune sollten mit Löchern ausgestattet werden, die etwa 13x13 cm groß sind. Bei Neubauten sollten auch Öffnungen in den Gartenmauern eingeplant werden.
  2. Um Igel anzulocken, können Sie blütenreiche Hecken pflanzen, die auch als Unterschlupf für Insekten dienen.
  3. Igel ernähren sich von Larven, Würmern und anderen Fallobst-Verzehrern, also eignen sich auch Obstbäume hervorragend für den Garten.
  4. Insektenhotels aufzuhängen ist auch eine Möglichkeit, um Ohrenkneifer als Leibspeise von Igeln anzulocken. Am besten stellen Sie das Insektenhotel auf einen Stock, statt es aufzuhängen. Ohrwürmer bevorzugen das Klettern von unten nach oben in eine dunkle Behausung.
  5. Richten Sie einen Kompost ein. Dort finden die Tiere nicht nur Nahrung, sondern auch einen Unterschlupf.
  6. Stellen Sie Wasserschalen bereit und wechseln Sie das Wasser täglich, das ist nicht nur für Igel wichtig.
  7. Wenn Sie einen Teich im Garten haben, sollte dieser an einer Stelle frei von Pflanzen und flach zugänglich sein. So kann der Igel einfach Wasser trinken.
  8. Stellen Sie sicher, dass Ihre Regentonne gut abgedeckt ist. Igel können zwar schwimmen, aber nicht für eine längere Zeit.
  9. Bieten Sie Ausstiegshilfen für Kellertreppen an, zum Beispiel durch das Platzieren eines Ziegelsteins auf jeder Stufe, um die Stufenhöhe zu verringern.
  10. Schaffen oder erhalten Sie Höhlen, zum Beispiel in Komposthaufen oder hohlen Baumstämmen, um einen geeigneten Überwinterungs- und Nistplatz zu schaffen.
  11. Im Herbst sollten Laubhaufen angelegt und Staudenpflanzen erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, um Tieren einen Unterschlupf zu bieten.
  12. Bevor man Brauchtums- oder Gartenfeuer anzündet, sollte man das Brennmaterial per Hand umschichten, da sich Igel darin verstecken könnten.
  13. Kontrollieren Sie vor dem Mähen von hohem Gras, ob sich dort Igel verstecken.
  14. Stellen Sie ein Igelhaus im Garten auf.

Einen igelfreundlichen Garten anzulegen ist nicht schwer und mit wenigen Schritten können Sie den Igeln helfen, gut über den Winter zu kommen. So fühlen sich die Nützlinge pudelwohl in Ihrem Garten und vernichten im Frühjahr sogar die ein oder andere Schnecke für Sie.