Frisch gepresst - Der Weg zum selbstgemachten Obstsaft

Obstbäume sind tolle Investitionen auf lange Sicht, denn mit der Zeit werden Sie mit einer Fülle an leckeren Spezialitäten belohnt. Wenn die Ernte jedoch immer üppiger ausfällt, so kann man sich schon mal überlegen, wie das Obst sonst noch verarbeitet werden kann. Neben Mus, Marmelade und Co. gibt es auch die Möglichkeiten, Obst mithilfe von Obstpressen zu einem Saft und in späterer Folge bei Bedarf in Wein oder Most zu verarbeiten. Wie genau das funktioniert, welche Möglichkeiten Sie beim Einsatz mit der Obstpresse haben und was eigentlich mit den Pressrückständen (Trester) passiert, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel. 

Tipps bei der Obsternte

Obsternte Apfel

Bevor Sie zum eigentlichen Hauptteil kommen, wollen wir Ihnen vorab noch ein paar Tipps für eine erfolgreiche Ernte mitgeben.

Fallobst sollten Sie regelmäßig entfernen, da es sonst Schädlinge anlockt oder zu schimmeln beginnt. Wichtig ist vor allem, dass die Früchte nicht zu früh geerntet werden. Ob Äpfel oder Birnen reif sind können Sie testen, indem Sie beim Ernten den Stiel drehen und sich das Obst leicht vom Stamm löst (immer mit Stiel ernten). Achten Sie darauf das Obst nicht einzudrücken oder mit Ihrem Fingernagel zu verletzen. Idealerweise nehmen Sie für die Verarbeitung zu Saft Fallobst bzw. jene Früchte, die nicht mehr so schön sind, jedoch trotzdem noch gut zur Weiterverarbeitung sind.

Kirschen können beispielsweise schon im Juni gepflückt werden, Äpfel, Birnen, Weintrauben und Co. werden jedoch je nach Sorte erst im Herbst erntereif.


Obst richtig lagern

Obst Lagerung

Schon bei der Ernte ist es wichtig das Obst ordentlich in den Korb zu geben, da Druckstellen oder Kratzer zu Fäulnis führen und diese dann auf weitere Früchte übergehen kann. Vor allem bei Äpfeln ist die Lagerung entscheidend, denn sie können nach der Ernte nicht direkt weiterverarbeitet werden. Sie müssen noch ein wenig nachreifen, da sie sonst zu sauer sind.

Kirschen oder Birnen müssen nach der Ernte nicht nachreifen, können jedoch trotzdem für einen längeren Zeitraum gelagert werden, indem Sie die Früchte etwas früher ernten.


Vorgang der Saftherstellung

Bevor Sie mit der tatsächlichen Arbeit starten, werden unsaubere oder faulige Stellen entfernt. Stängel, Schale und Kerngehäuse sind kein Problem bei der weiteren Verwendung. Grob geschätzt bekommen Sie bei der Herstellung von Apfelsaft ca. 50 % der gesamten Kilogramm-Menge der Äpfel heraus. Faktoren die den Ertrag beeinflussen sind jedoch auch die Art der Äpfel, die Feinheit der Maische bzw. auch die Presskraft der Obstpresse.

 

Die Grobarbeit

Vor dem Pressvorgang wird das Obst mit einer Obstmühle in eine sogenannte Maische verwandelt. Das Einmaischen hat den Vorteil, dass die Zellwände zerstört und die Früchte zerkleinert werden, damit das spätere Entsaften erleichtert wird. Die Obstmühle ist ein ideales Zubehör, erleichtert das Zerkleinern des Obstes um ein Vielfaches und ist vor allem bei großen Mengen sehr hilfreich.

Obstpresse

Saftherstellung Obstpresse

Die Obstpresse ist dafür ausgelegt die ertragreiche Ernte sinnvoll zu verarbeiten, um über einen längeren Zeitraum die selbstgemachten Säfte zu genießen.

Mithilfe eines Presstuches kann der Presskorb ganz einfach mit dem zuvor zerkleinerten Obst befüllt werden. Nachdem die Maische in die Obstpresse gefüllt wurde, wird Druck ausgeübt. Mit der mechanischen Stahlspindel ist die Obstpresse denkbar einfach zu bedienen. Durch den erzeugten Druck wird aus dem Wassergehalt des zerkleinerten Obstes der Saft gewonnen. Das Auffangbecken einer Obstpresse erleichtert die Saftgewinnung zusätzlich.

Mit der Obstpresse zaubern Sie aus vielen heimischen Früchten einen selbstgemachten Saft. Dabei können nicht nur Äpfel verarbeitet werden, sondern auch Birnen, Steinobst, Kernobst und Beerenobst. Der gewonnene Fruchtsaft kann dann direkt als naturtrüber Saft genossen oder durch ein Küchensieb oder feines Tuch gefiltert werden, damit Sie einen klaren Fruchtsaft erhalten.


Verwertung der Pressrückstände

Trester Weiterverwendung

Trester ist bei der Herstellung von Obstsaft der Pressrückstand, also die festen Teile nach dem Auspressen des Saftes von Äpfeln, Birnen, Trauben, Holler und andere. Beim Pressen von Obst bleiben je nach Menge relativ viele Rückstände und sind oft zu schade, um einfach weggeschmissen zu werden. Wenn Sie den Trester nicht (nur) als Nahrung für Tiere verwenden oder im Komposter entsorgen wollen, dann zeigen wir Ihnen ein paar Ideen, wie Sie die Obstrückstände noch weiterverwenden können. Sollten Sie den Trester nicht gleich weiterverwerten oder sich für später etwas aufheben wollen, so können Sie diesen auch portionsweise einfrieren. 

Mehlspeisen & Snacks

Haben Sie Kirschen, Äpfel, Birnen, Trauben oder anderes Obst gepresst, so erhalten Sie einen tollen Zusatz für Mehlspeisen wie Kuchen oder Muffins. Aber auch in Müsliriegel, Energy Balls oder getrocknet in kleinen Stücken in selbstgemachtem Granola eignet sich der Trester hervorragend. Zudem kann auch der Porridge ganz leicht aufgewertet werden.

Obstmus, Chutney, Smoothies & Co

Da es bei Obstmus oder Chutney nicht auf die Äußerlichkeiten, sondern auf die inneren Werte ankommt und das Obst sowieso püriert wird, eignet sich Trester auch hier perfekt zur weiteren Verarbeitung. Mit den Resten können Sie ganz einfach Apfelmus und Co. fertigen und sind vor allem bei dieser Weiterverarbeitung in der Lage, größere Mengen an Trester einzukochen. Besonders wenn Sie Kinder und Zeit haben, können Sie so selbstgemachten Obstbrei zubereiten. Auch als Zusatz für einen Smoothie kann Obsttrester verwendet werden.

Selbstgemachter Essig

Die Pressrückstände von Äpfeln und Trauben, aber auch anderen Obstsorten, eigenen sich auch sehr gut für die Herstellung von Essig. In einem großen Einmachglas wird Zucker mit Trester und Wasser vermischt, mit etwas Zeit beginnt die Gärung und schon haben Sie ganz einfach Apfelessig oder Traubenessig hergestellt.


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