1. Erste Arbeitsschritte und Untergrund vorbereiten

Um die Fassade vom Boden bis zum Dach mit WDVS zu dämmen, ist ein Baugerüst hilfreich (es sei denn, Sie wohnen in einem Bungalow). Universell und vielseitig einsetzbare Komplettgerüste im Innen- und Außenbereich gibt es im BAUHAUS Leihservice – auf Wunsch inklusive Transport sowie Auf- und Abbau.

Die Fassade muss auf jeden Fall trocken, sauber, riss- und staubfrei sein. Reinigen Sie sie zunächst mit Wasser und einer Bürste oder am einfachsten mit einem Hochdruckreiniger. Nun sichtbare Schwachstellen, wie zum Beispiel Risse, können Sie jetzt beseitigen. Losen alten Putz schlagen Sie ebenfalls ab und erneuern ihn. Damit der Untergrund gleichmäßig saugfähig und gefestigt ist, tragen Sie anschließend Universal- oder Tiefengrund auf: Entweder mit einem Quast, einem Fassadenroller oder mit einem Drucksprüher.

Bringen Sie nun das Sockelprofil an. Hierfür markieren Sie dessen Höhe flucht- und waagerecht oberhalb des Sockelputzes und fixieren Sie die passend zugeschnittenen Profile (Blechschere oder Trennschleifer) mit Nageldübeln in der Hauswand.
Beachten Sie: An den Gebäudeecken schneiden Sie die Profile auf Gehrung.
2. Dämmplatten anbringen


Schneiden Sie die WDVS-Platten gegebenenfalls passend zu (Handsäge oder scharfes Messer) und rühren Sie den Klebemörtel an (Herstellerangaben beachten). Anschließend verspachteln Sie das Sockelprofil mit Systemklebemörtel und arbeiten zusätzlich einen 60 Zentimeter breiten Gewebestreifen als Armierung ein. Sobald der Kleber angezogen hat, erfolgt die Verklebung im sogenannten Punkt-Wulst-Verfahren: Versehen Sie die Dämmplatten mit einer umlaufenden Wulst am Plattenrand und tragen Sie zusätzlich in der Plattenmitte einzelne Klebebatzen auf.
Beachten Sie: Pro Quadratmeter benötigen Sie rund fünf Kilogramm Mörtel.


Setzen Sie nun die untere Kante der WDVS-Platte in das Profil und drücken sie an der Wand fest. Verlegen Sie alle weiteren Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Überbindemaß von mindestens 20 Zentimeter – an Gebäudeecken im Versatz (Kreuzfugen vermeiden). Verkleben Sie alle Platten oberflächenbündig und entfernen Sie gegebenenfalls hervorquellenden Kleber. Achten Sie vor allem auf dichte Plattenstöße – andernfalls entstehen Fugen, über die später viel Raumwärme entweicht. Das gilt auch für Anschlüsse, zum Beispiel zur Dachtraufe, dem Ortgang und anderen Bauteilen. Stellen Sie hier die dichte Verbindung mit einem komprimierten Schaumstoffband her.

Auch wenn Sie das WDV-System genau zuschneiden, können Sie die eine oder andere Lücke nicht vermeiden. Solche Lücken lassen sich allerdings leicht schließen: Bei Steinwolle-Dämmstoff stopfen Sie die Fugen mit Dämmstreifen aus. Bei Hartschaum-Dämmplatten spritzen Sie einfach PU-Schaum in die Lücken.
3. Dämmplatten verdübeln

Bei unzureichender Tragfähigkeit der Wand, wie zum Beispiel bei der Altbausanierung, befestigen Sie die Dämmplatten zusätzlich mit Tellerdübeln in der Fassade: Bohren Sie hierfür die Dübellöcher (an jedem Fugenkreuz einen und pro Platte zusätzlich je ein bis zwei Dübellöcher) mit einer Schlagbohrmaschine und acht Millimeter Hartmetallbohrer vor (Bohrer mit Tiefenanschlag nutzen). Schlagen Sie anschließend mit einem Hammer die Dübel so ein, dass der Dübelteller bündig in der Dämmstoffoberfläche sitzt.
Beachten Sie: Das Verdübeln sollte frühestens drei Tage nach der Dämmplattenverklebung erfolgen.
4. Armierung anbringen


Sind die Dämmplatten verklebt und verdübelt, betten Sie an allen Fensterecken Armierungsstreifen diagonal in einen Klebemörtel ein und bringen Sie an den stoßgefährdeten Außenecken sowie an Fenstern und Türen zusätzlich Gewebeeckwinkel an. Tragen Sie anschließend auf der gesamten Fläche den Klebe- und Armierungsmörtel auf und betten Sie außerdem bahnenweise, überlappend und faltenfrei Gewebearmierung ein. Anschließend die Oberfläche eben abziehen.
5. Oberputz
Nachdem die Armierungsschicht getrocknet ist, tragen Sie einen Voranstrich mit weißer Grundierfarbe auf. Dadurch hält der anschließende Putz besser und ein Durchscheinen des grauen Untergrundes wird vermieden. Nach einer erneuten Trocknungszeit ziehen Sie den Oberputz mit einer Kelle in Kornstärke auf. Die gewünschte Struktur erzielen Sie durch kreisendes oder gerades Abreiben des Putzes.
Beachten Sie: Bei dieser Arbeit darf es weder regnen, noch zu heiß oder zu windig sein. Ideal ist ein bedeckter Himmel bei gemäßigten Temperaturen.
Bildergalerie Fassade dämmen
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Das Wärmedämm-Verbundsystem ist die gängige und preiswerteste Methode, ein einschaliges Mauerwerk nachträglich zu dämmen.
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Aufbau der Dämmschicht: Auf der Außenwand werden Dämmplatten verklebt und meist zusätzlich verdübelt. Es folgen ein gewebearmierter Unterputz und ein weißer oder durchgefärbter Oberputz.
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Die Dämmung der Außenwand ist meist mit einer Reihe von Zusatzarbeiten verbunden: Gerade bei älteren Häusern reicht der Dachüberstand an der Giebelseite für die neuen Dämmstoffdicken nicht mehr aus. Passen Sie diesen entsprechend an, indem Sie das Dach an der Seite etwa einen halben Meter abdecken und die Lattung verlängern.
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Die Dämmung erfordert auch tiefere Fensterbänke. Wenn zudem genug Platz in der Höhe vorhanden ist, sollten Sie außerdem einen Dämmstreifen unter die neuen Fensterbänke kleben.
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Schneiden Sie zunächst die Sockelprofile passend zu.
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Rühren Sie außerdem den Klebemörtel an und tragen diesen anschließend sowohl auf die Wand als auch auf die Dämmplatten auf (Punkt-Wulst-Verfahren).
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Stellen Sie die WDVS-Platte vollflächig auf die Sockelschiene und drücken Sie sie gerade und oberflächenbündig zur benachbarten Platte an. Alle weiteren Platten im Verband ankleben.
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Ist der Kleber ausgehärtet, befestigen Sie die Dämmplatten zusätzlich mit Tellerdübeln: Nach dem Bohren des Dübelloches mit einer Schlagbohrmaschine erfolgt das Einschlagen des Dübels mit einem Hammer.
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Sind die Dämmplatten gut befestigt, sorgen von Klebemörtel überspachtelte Armierungsstreifen an den Fensterecken und auf der gesamten Wandfläche dafür, dass der Putz nicht durch spätere Spannungen Risse bekommt.
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Bringen Sie zusätzlich an den stoßgefährdeten Ecken Gewebeeckwinkel an.
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Abschließend verputzen Sie die Wand nass-in-nass. Reiben Sie den Putz nach dem Auftragen zügig ab, um ihn entsprechend der gewünschten Oberflächenstruktur zu gestalten.