Balkon sanieren

Ausblühungen an Fugen, fleckige Fassaden rund um den Balkon, rissige oder sich ablösende Balkonbeläge: Wenn Witterung und Umweltbelastungen auf dem Balkon und der angrenzenden Fassade ihre Spuren hinterlassen haben, sieht das nicht nur unschön aus – sie bedeuten auch ein Sicherheitsrisiko! Denn sobald Wasser unter die Nutzschicht eindringt und bei Minusgraden gefriert, entstehen Risse, die sich im Lauf der Zeit immer mehr vergrößern. Ist das Wasser sogar bis zur Stahlbewehrung durchgedrungen und fängt diese bereits an zu rosten, sollte spätestens jetzt eine Balkonsanierung in Angriff genommen werden.
 

Im gezeigten Beispiel wurde der Balkon abgedichtet, mit Bitumenbahnen und druckimprägnierten Kiefernbrettern belegt, die Brüstung erneuert und eine Regenrinne aus Zink angebracht. Diese Zinkrinnen sollten Sie allerdings nur montieren, wenn Sie Erfahrung mit Löten haben und auch entsprechendes Werkzeug besitzen. Rinnensysteme aus Kunststoff können sich dagegen leicht von jedem Heimwerker befestigen lassen.
 

Beachten Sie: Der Balkon muss ein Gefälle von mindestens ein bis zwei Prozent vom Haus weg aufweisen. Gegebenenfalls müssen Sie also zusätzlich Estrich aufbringen, bevor Sie die Abdichtungsbahnen verlegen.

1. Vorarbeiten

An diesem Balkon und der angrenzenden Fassade sind deutliche Feuchteschäden erkennbar und er muss saniert werden.

Entfernen Sie mit einem Bohrhammer den schadhaften Estrich, reinigen den Betonrohboden und demontieren Sie das Balkongeländer.

2. Regenrinne montieren

Für die Montage der Regenrinne (im gezeigten Beispiel aus Zink) bohren Sie zunächst die Löcher für die Aufhängungen in den Balkonboden. Für gleichmäßige Abstände spannen Sie eine Richtschnur.

Sobald alle Aufhängungen befestigt sind, messen Sie die Außenseiten der drei Balkonseiten und schneiden die Regenrinne entsprechend zu.

Beachten Sie: Schneiden Sie die drei Rinnenabschnitte zunächst gerade zu. Die Gehrungsschnitte an den beiden vorderen Ecken führen Sie erst später durch.

Nachdem Sie nun die Rinnenabschnitte in die Aufhängungen gelegt haben, messen Sie die 45-Grad-Winkel für die Gehrungsschnitte präzise aus und sägen die vier vorderen Rinnenenden auf Gehrung zu.

Beachten Sie: Führen Sie die Gehrungsschnitte sauber aus – der Lötspalt sollte nicht viel breiter als 0,2 Millimeter sein.

Verlöten Sie nun die Rinnenenden miteinander: Zuerst die Dachrinne an den Nahtstellen stark erhitzen und dann verlöten.

Beachten Sie: Zink kann man mit Spezial-Silberhartlot bei ca. 610 °C hartlöten oder mit Zinnlot unter Zugabe von Lötwasser bei 235 °C weichlöten.

Verschrauben Sie nun am Übergang zum Balkon verzinktes Stahlblech. Sie können das Blech in einem Stück verlegen, wenn Sie es an den entsprechenden Stellen einschneiden und dann über Eck einklappen. Das Blech in den Balkonecken verlöten Sie anschließend ebenfalls.

3. Balkon abdichten

Ratgeber Balkon sanieren: Bitumenbahn ausrollen

Grundieren Sie zunächst den Balkonboden, indem Sie Bitumen-Voranstrich auf der gesamten Fläche auftragen. Rollen Sie anschließend unter Erhitzung (Abflammgerät) Bitumenbahnen aus und drücken sie an.

Führen Sie die Bitumenbahnen im Wand- und Türbereich etwas hoch und fixieren Sie eine Metallleiste über der Nahtstelle. Befestigen Sie darüber ein Zierblech, welches Sie oberseitig mit Silikon abdichten.

Beachten Sie: Dichten Sie alle Anschlüsse zum Haus hin so ab, dass kein Wasser in irgendwelche Fugen gelangen kann. Verwenden Sie hierfür Spezial-Silikon, das sich für draußen eignet.

Zuletzt erfolgt die Verlegung des Nutzbelages. Im gezeigten Beispiel wurden druckimprägnierte Kiefernbretter gewählt.

Beachten Sie: Um die Bitumenbahnen nicht zu beschädigen, kommen unter die Lagerhölzer ca. einen Zentimeter dicke Gummistreifen oder Bautenschutzmatten.

Weitere Informationen zum klassischen Terrassenaufbau und eine Arbeitsanleitung, finden Sie im BAUHAUS Ratgeber Holzterrasse mit Steg bauen.

4. Balkonbrüstung montieren

Montieren Sie abschließend das Balkongeländer, welches Sie entweder durchs Haus nach oben transportieren oder von außen auf den Balkon befördern. Im gezeigten Beispiel wurde ein Metallgeländer montiert, welches an reißfesten Seilen außen auf den Balkon hochgezogen wurde. Hier benötigen Sie mindestens zwei weitere Helfer und eine stabile Leiter, die sicher steht – besser ist ein Kleingerüst.

Um das Geländer von unten am Balkon zu befestigen, richten Sie es mithilfe von entsprechend dicken Balken aus. Nun zeichnen Sie die Bohrlöcher an und bohren mit einem Bohrhammer die entsprechenden Löcher in die Betondecke.

Befestigen Sie abschließend das Geländer mit entsprechendem Befestigungsmaterial. Beachten Sie in jedem Fall genau die Herstellerhinweise!

Beachten Sie: Ein Balkongeländer muss sehr sicher montiert werden, da es starken Beanspruchungen Stand halten muss (z. B. Personen lehnen sich dagegen, der Wind zerrt am Bauteil, schwere und mit feuchter Erde gefüllte Blumenkästen hängen daran, etc.). Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich auf jeden Fall fachkundig beraten oder beauftragen einen Fachmann mit der Montage.

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Bildergalerie Balkon sanieren

Arbeitsbühnen

Mithilfe von Plattformen als Zubehör lassen sich einige Vielzweckleitern schnell zu fahrbaren Gerüsten ausbauen. Bei großflächigen Arbeiten an der Fassade sind jedoch Heimwerkergerüste wesentlich sicherer als eine Leiter.

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Werkzeug und Material

Je nach Montagesituation sind die Befestigungsmöglichkeiten z. T. eingeschränkt und müssen individuell überprüft werden.

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