Neue Fenster kaufen – darauf sollten Sie achten

Bei der Auswahl neuer Fenster, ob im Neubau oder bei der Sanierung, gilt es einiges zu beachten. So müssen Fenster in erster Linie Wärme dämmen und eine Überhitzung der Innenräume verhindern. Aber vielleicht auch für Schallschutz sorgen oder Einbruchsversuchen standhalten – und dabei immer transparent bleiben. Was Sie bei der Auswahl der Fensterformen, Fensterrahmen und verschiedener Fenstergläser für die unterschiedlichsten Anforderungen beachten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber zum Fensterkauf.

1. Darauf sollten Sie beim Fensterkauf achten

Egal ob Sie neue Fenster für eine energetische Sanierung, den Neubau oder den Austausch bei kaputten Fenstern benötigen: Lassen Sie sich beim Kauf ausreichend Zeit und überstürzen Sie nichts. Denn Fenster sind „die Augen des Hauses“ und bestimmen maßgeblich die Optik. Zudem sind die Fensterflächen die Stellen, an denen kalte Außenluft und warme Raumluft am nächsten zusammen liegen. Damit geht oft ein Verlust an Wärme durch das Glas, die Profile und schlechte Dichtungen einher.

Es steht eine Vielzahl verschiedensten Fensterformen, Rahmenmaterialien und -farben zur Auswahl – schon allein deshalb sollten Sie mit Bedacht vorgehen. Wichtigste Auswahlkriterien sind Fensterart und -form, der Wärmedämmwert des Glases sowie das Material der Fensterrahmen.

Das beste Fenster nützt allerdings nicht viel, wenn nicht der Anschluss zur Hauswand ebenfalls gut ausgeführt ist. Achten Sie daher darauf, dass der Anschlussbereich, sowohl oben und seitlich, als auch im Fensterbankbereich fachgerecht und mit den geeigneten Materialien ausgeführt wird. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Profilen, Leisten und Dämmstoffen, die die Arbeit erleichtern und ein perfektes Dämmergebnis und Erscheinungsbild garantieren. Wie Sie Fenster selbst einbauen, erfahren Sie in folgenden BAUHAUS Ratgebern:

Beachten Sie: Dichte Fenster verlangen aber auch nach ausreichend Lüftung der Räume (2- bis 3-malige Stoßlüftung pro Tag).

2. Fensterarten und -formen

Wofür ist das Fenster bestimmt – für das Dachgeschoss, einen Wohnraum oder für Keller- und Nebenräume? Im Dachgeschoss haben Sie entweder die Möglichkeit, senkrechte Gaubenfenster einzusetzen – und gewinnen mehr Platz im Zimmer. Oder Sie entscheiden sich für schräge Dachfenster. Diese werden direkt ins Dach integriert und ermöglichen eine besonders gute Lichtausbeute.

Im ausgebauten Dachgeschoss sind Dachfenster mit Schwingfunktion Standard. Diese verfügen oben über einen Griff und das Fenster bewegt sich beim Öffnen um die Mittelachse. Das Klapp-Schwingfenster schwingt ebenfalls um die Mittelachse und lässt sich außerdem über einen unten angebrachten Griff nach oben klappen – für freien Zugang und Ausblick am offenen Fenster.

Beachten Sie: Für nicht ausgebaute Speicher, die lediglich als Abstell- oder Lagerraum dienen, gibt es sogenannte Handwerker- oder Notausstiege.

Für Wohnräume steht eine Vielzahl an Fernsterformen zur Verfügung: Klassisch rechteckige Fenster oder solche mit Rund- oder Stichbogen, dreieckig, schräg, mit oder ohne Sprossen, ein- oder mehrflügelige Fenster, mit Unter- oder Oberlicht. Manchmal gibt aber auf die Maueröffnung die Form des Fensters vor. Von großer Wichtigkeit ist deshalb, dass Sie im Vorfeld die benötigten Maße korrekt ermitteln.

Für unbeheizte Keller- und Nebenräume, die nicht als Wohnraum genutzt werden, eignen sich Kippfenster aus Kunststoff mit Isolierglas. Wird der Nutzkeller jedoch als Hobbyraum oder gar als Arbeitszimmer umgebaut, ist ein Tausch gegen dicht schließende moderne Fenster mit Wärmeschutzglas empfehlenswert.

3. Fensterrahmen

Hauptsächlich gibt es Fensterrahmen aus drei Materialien: Holz, Kunststoff oder Aluminium. Daneben sind auch Materialkombinationen erhältlich – etwa Holz/-Alu-Fenster, die die ästhetischen Vorteile des Aluminiums mit den wärmedämmenden Eigenschaften des Holzes verbinden.

Beachten Sie: Die Rahmenprofile bei Kunststofffenstern können unterschiedliche Bautiefen besitzen und sich in der Anzahl der Profilkammern unterscheiden. Je mehr Kammern und je stärker die Bautiefe, desto effektiver werden Wärmeverluste vermieden. Oft wird die Wirksamkeit der Kammern noch zusätzlich mit einer Füllung aus Dämmschaum erhöht.

Fensterrahmen im Überblick

4. Fensterverglasung

Mehr Wohnbehaglichkeit, weniger Heizkosten: Moderne Fenster mit zwei oder drei Scheiben schaffen hellen, attraktiven Wohnraum. Gleichzeitig hält eine hauchdünne, praktisch unsichtbare Edelmetallschicht auf den Glasscheiben die Raumwärme fast vollständig im Haus. Maßgeblich für den Wärmeschutz eines Baustoffs ist sein Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert). Je niedriger dieser ist, um so geringer fällt der Wärmeverlust aus. Zur Vermeidung von Energieverlusten achten Sie beim Fensterglas auf folgende Werte:

  • Wärmeschutzglas bestehend aus zwei Scheiben mit einem Ug-Wert von 1,1
  • Hochwärmeschutzglas bestehend aus drei Scheiben mit einem Ug -Wert von 0,7
  • Hochwärmeschutzglas bestehend aus drei Scheiben mit einem Ug -Wert von 0,5

 

Wärmeschutzglas oder Hochwärmeschutzglas bietet dreifachen Nutzen: Es schützt vor Wärmeverlusten, weil es die Heizenergie im Haus hält. Es lässt die Sonnenwärme ins Hausinnere und sorgt so für Energiegewinn von draußen – so bleibt in der Übergangszeit die Heizung länger aus. Zum dritten lässt es, im Gegensatz zu anderen Baustoffen, genügend Tageslicht ins Haus.

Häufig fordert die Wohnsituation besondere Fenster: Lärmgeplagte Großstädter suchen beispielsweise zusätzlich Schallschutz und/oder erhöhte Sicherheit. Weil es beim Schall- und Einbruchschutz aber immer auf das Gesamtelement „Fenster“ ankommt, empfiehlt sich hier stets der Einbau eines kompletten Mehrfunktionsfensters.

Leicht erreichbare Fenster können von Einbrechern mit einfachen Werkzeugen recht schnell geöffnet werden. Spezielle Verglasungen wie Verbundsicherheitsglas (VSG) verhindern beispielsweise das Zersplittern der Fensterscheibe, denn eine Sicherheitsfolie hält die beiden Glasscheiben außen trotz Bruch zusammen. Übrigens auch ein hervorragender Schutz gegen Verletzungen bei Glasbruch. Sicherheitsbeschläge sowie abschließbare Fenstergriffe oder weitere aufschraubbare Zusatzsicherungen (z. B. Stangenschlösser) bieten optimalen Aushebelschutz. Weitere Informationen zum Thema Fenstersicherheit, erhalten SSie im BAUHAUS Ratgeber Einbruchschutz

Der U-Wert: Fensterglas und Wärmedämmung

 

Als U-Wert wird der „Wärmedurchgangskoeffizient“ bezeichnet. Hinter dieser komplizierten Bezeichnung steckt der Wert, der den Wärmestrom zwischen der kalten Außenseite und der warmen Innenseite eines Bauteils am Gebäude (z. B. Haustür, Fenster, etc.) beschreibt. Je niedriger dieser Wert ist, umso besser ist die Wärmedämmung. Der U-Wert wird immer in der Einheit „W/(m²K)“ (Watt pro m² Kelvin) angegeben. Folgende U-Werte beim Fenster werden unterschieden:

 

  • Ug (glazing): Wärmeverlust durch die Verglasung
  • Uf (frame): Wärmeverlust durch den Rahmen
  • Uw (window): Wärmeverlust durch das gesamte Fenster

Fenster-Förderung

Für Hausbesitzer oder Bauherren gibt es spezielle Förderprogramme für den Neukauf oder die energetische Sanierung von Fenstern von Bund und Ländern, entweder in Form von zinsgünstigen Krediten, direkten finanziellen Zuschüssen oder steuerlichen Vergünstigungen (Abschreibungsmöglichkeiten). Aber auch Kommunen, Städte und Gemeinden bieten eigene Förderprogramme an, die diese Maßnahmen bezuschussen. Erste Anlaufstellen für Informationen über Programme in Ihrer Nähe sind die Stadt oder Gemeinde sowie die örtliche Verbraucherzentrale.

Fensterbauteile – kurz erklärt

Bänder/Beschläge
So nennt der Profi die Scharniere des Fensters zum Öffnen oder Kippen.

Blendrahmen
Der Teil des Fensterrahmens, der fest mit der Außenwand verbunden wird, auch Fensterstock genannt.

Dreh-Kipp-Funktion
Die Flügel können zusätzlich zur üblichen Drehung um die Scharniere noch gekippt werden.

Falz
Die Bereiche der Profile von Blend- und Flügelrahmen, die sich beim Schließen dicht ineinanderfügen.

Fensterflügel
Fachbegriff für die Öffnungsbewegung des Fensters: Dreh-, Kipp-, Stulp-, Schiebe- oder fester Flügel.

Fensterolive
Andere Bezeichnung für den Fenstergriff, basierend auf der Form seiner Befestigungsplatte.

Flügelrahmen
Der innere, bewegliche Part des Rahmens, die eigentlichen Fensterflügel.

Glasabstandshalter
Alupuffer zwischen den verklebten Scheiben. Wichtig für die Wärmedämmung.

Glasleiste
Dabei handelt es sich um die Halterung der Scheibe im Flügelrahmen. Zum Austausch defekter Gläser entfernbar.

Isolierglas
Mehrere Glasscheiben, die schubfest auf Abstand verbunden sind. Die Luft beziehungsweise die Edelgase in den Zwischenräumen bilden einen Wärmepuffer.

Kompriband
Vorkomprimiertes Dichtband, mit dem das Rahmenprofil bei der Montage zum Mauerwerk hin abgedichtet wird.

Laibung
Die professionelle Bezeichnung für die seitlichen Partien der Fensteröffnung.

Luftdurchlässigkeit
Ausgleich des Luftdrucks von innen und außen durch ein geschlossenes Fenster.

Passivhausfenster
Der Uw-Wert liegt unter 0,8 W/m²K, meist mit Wärmeschutzverglasung.

Profil- oder Bautiefe
Gibt die Tiefe, also die Stärke des Fensterprofils an; üblich sind bei modernen Fenstern 70 bis 80 Millimeter.

Rahmenprofil
Form und Aufbau des Fensterrahmens aus unterschiedlichen Kammern und Elementen, zum Beispiel einer Armierung.

Stahlarmierung
Ein Element zur Stabilisierung des Rahmens von Kunststofffenstern.

Sturz
Oberer Abschluss der Fensteröffnung. Trägt das darüberliegende Mauerwerk. Ist meist aus Ton, Stahl oder Beton oder in Mauerwerk ausgeführt. Bei tragenden Wänden wichtiger Teil der Baustatik.

Wärmeschutzverglasung
Die nach außen gerichtete Seite der inneren Scheibe ist mit einer Wärmefunktionsschicht versehen. Durch sie gelangen nur die kurzwelligen, sichtbaren Wellen des Sonnenlichts. Langwellige Wärmestrahlen werden reflektiert. Die Sonnenenergie gelangt so zu einem großen Teil in den Wohnraum und die Beschichtung der Verglasung verhindert, dass die langwellige Wärmestrahlung den Raum durch das Fenster wieder verlässt. 

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