Einbruchschutz

Ein Heim soll Sicherheit geben und kein Selbstbedienungsladen für Spitzbuben sein. Viele Häuser und Wohnungen stellen für Einbrecher allerdings keine allzu große Herausforderung dar. Laut bundespolizeilicher Kriminalstatistik 2016, herausgegeben vom Bundesministerim für Inneres lag 2016 in Österreich die Zahl der Wohnungseinbrüche bei 12.975. Bei 40 Prozent aller Wohnraumeinbrüche, das sind 5.194 angezeigte Fälle, blieb es beim Versuch und dem Täter gelang es nicht, die Tat zu vollenden und Diebesgut zu entwenden. In Oberösterreich und Wien liegt dieser Prozentsatz sogar über 42 Prozent. Diese Tatsache geht meist mit dem guten Eigenschutz und den richtig gesetzten Präventionsmaßnahmen der Bevölkerung einher.

Um es Einbrechern schwer zu machen und Ihr Eigenheim und Grundstück optimal gegen Einbruch zu schützen, ist eine Kombination aus mechanischen und elektronischen Sicherungssystemen sinnvoll: Mechanischer Grundschutz, wie zum Beispiel Bandseitensicherungen für Türen und Fenster, Türzusatzschlösser, Kastenriegelschlösser, Türspione, abschließbare Fenstergriffe, Gitterrostsicherungen, etc., bietet deutlich erhöhten Widerstand gegen gewaltsame Aufbruchversuche. Elektronische Komponenten (z. B. Alarmsysteme, Funkmelder, Videoüberwachung oder Türsprechanlagen) ergänzen den Basisschutz und ermöglichen eine effektive Grundstückssicherheit. Dank moderner Technik und via Smartphone und App, haben Sie zudem von überall Zugriff auf Ihre Anwendungen oder Sensoren und werden im Ernstfall sofort verständigt.

Beachten Sie: Sämtliche Bauteile zum Einbruchschutz sollten mit entsprechend geeigneten Materialien hergestellt werden. Achten Sie deshalb bitte beim Kauf auf Prüfzertifikate und/oder DIN-Normen.

 

1. Türsicherheit

Zur Basisausstattung einer sicheren Hauseingangstür oder Wohnungsabschlusstür gehören eine einbruchhemmende Tür ab der Resistance Class 2 (nach DIN EN 1627; siehe auch Tipp), ein robuster Schutzbeschlag, ein Schließblech mit stabiler Verankerung sowie ein ziehgeschützer Schließzylinder inklusive Manipulationsschutz gegen Aufbohren, Hammerschlag oder Picking durchs Schlüsselprofil. Mit einem Weitwinkel-Türspion haben Sie darüber hinaus stets einen guten Überblick darüber, was vor Ihrer Tür geschieht.

Beachten Sie: Falls Sie die Sicherheit Ihrer Tür nachrüsten möchten, achten Sie darauf, dass alle Bauteile und Zusatzsicherungen in ihrer Wirkung sinnvoll aufeinander abgestimmt sind und fachgerecht eingebaut werden. 

Zusätzlichen Schutz, zum Beispiel gegen Fußtritte, bieten Türzusatzschlösser, Kastenriegelschlösser mit Sperrbügel, Türketten, Scharnierseitensicherungen oder ein Panzerriegel.

Panzerriegel-Schlösser (auch Querriegel- oder Doppelriegel-Schlösser genannt) schützen die zu sichernde Tür über die ganze Breite auf der Schloss- und der Scharnierseite: Zwei schließende Riegel greifen fest in die mit dem Mauerwerk verankerten Schließkästen und bieten so optimalen Widerstand gegen gewaltsame Aufbruchversuche.

2. Fenstersicherheit

Leicht erreichbare Fenster, Terrassen- oder Balkontüren werden besonders gerne von Einbrechern mit einfachen Werkzeugen ausgehebelt. Einen guten Einbruchschutz bieten auch hier einbruchhemmende Fenster oder Fenstertüren ab der Resistance Class 2 (nach DIN EN 1627). Sie können den Widerstand noch erhöhen, indem Sie zum Beispiel einbruchhemmende Beschläge in Verbindung mit abschließbaren Fenstergriffen montieren oder weitere aufschraubbare Zusatzsicherungen (z. B. Stangenschlösser, Scharnierseitensicherungen) nachrüsten. 

Kellerfenster von Souterrain-Wohnungen sichern Sie wie Erdgeschossfenster oder statten diese mit Fenstergittern aus. Für Kellerlichtschächte sind spezielle Gitterrostsicherungen erhältlich, welche einem Einstieg durch das Kellerfenster vorbeugen. 

3. Alarmanlagen und Videoüberwachung

Haben Sie den mechanischen Einbruchschutz sinnvoll aufeinander abgestimmt und bereits optimiert, können installierte Alarmanlagen und/oder Videoüberwachungssysteme eine zusätzliche abschreckende Wirkung auf Einbrecher haben und mehr Sicherheit bieten. So erkennen etwa Bewegungsmelder der Kameras Bewegungen drinnen und draußen und übertragen das Geschehen auf den Monitor – auch nachts und mit Ton. 

Wollen Sie Ihr Haus nachträglich elektronisch absichern, bietet sich eine Funkalarmanlage an, deren verschiedene (Funk-)Melder aufeinander abgestimmt sind: Bewegungsmelder spüren Veränderungen der Umgebung auf und Öffnungsmelder registrieren das Öffnen von Fenstern und Türen. Löst ein Melder aus, schlägt die Alarmanlage an. Solch ein kabelloses System bauen Sie auch ohne Elektronikkenntnisse in kurzer Zeit selbst ein.

 

4. Tresore

Lassen Sie Wertgegenstände wie Schmuck, Bargeld oder Münzsammlungen nicht offen herumliegen. Zur sicheren Aufbewahrung eignen sich kleinere Möbeltresore – ideal zum Einbau in Schränke und Tische. 

5. Weitere „smarte“ Lösungen für den Einbruchschutz

Ein Fenstergriff mit integrierter und unsichtbarer Alarmanlage, ein digitaler Türspion, elektronische Türschlösser mit Fingerscan-Funktion, eine Türöffnung ohne Schlüssel aber mit App via Bluetooth oder das voll vernetzte Haus, mit smarter Haustechnik inklusive „Urlaubsprogramm“ (z. B. zeitgesteuerte Rollläden, Fenster, Beleuchtung und Alarmanlage) – intelligente Lösungen zur Einbruchsicherheit gibt es in klein und groß. 

6. Gut geschützt – Empfehlungen der Polizei

Sicherheit ist nicht nur eine Frage der Technik. Schon mit dem richtigen Verhalten können Sie maßgeblich zum Einbruchschutz beitragen:

  • Verstauen Sie Mülltonnen, Gartenmöbel oder Leitern sicher vor dem Zugriff anderer. Diese Gegenstände können Einbrechern als Einstiegshilfe in Ihre Fenster oder Balkontüren dienen.
  • Hinterlassen Sie keine Abwesenheitsnotiz auf Ihrem Anrufbeantworter, wenn Sie verreisen. Besser: Schalten Sie eine Rufumleitung auf Ihr Mobiltelefon.
  • Auch Einträge und Bilder aus dem Urlaubsort in sozialen Netzwerken verschieben Sie besser auf die Zeit nach Ihrer Rückkehr.
  • Hecken oder Zäune erschweren Einbrechern den Zugang zum Haus. Allerdings sollten diese nicht zu hoch und zu nah am Haus sein, da sie sonst zum Sichtschutz für Einbrecher werden können.
  • Deponieren Sie Wertgegenstände (z. B. Mobiltelefone, Tablets, etc.) immer so, dass sie von außen nicht gesehen werden können. Das gilt auch für Gegenstände in Fahrzeugen.
  • Sollten Sie länger verreisen, bitten Sie einen vertrauenswürdigen Nachbarn, Ihren Briefkasten zu leeren und ab und zu in Ihrer Einfahrt oder auf Ihrem Parkplatz zu parken. In Mehrfamilienhäusern stellen Sie Schuhe vor die Haustür. Das signalisiert sofort „Ich bin da“. Lassen Sie Ihre Rollläden außerdem nur nachts herunter.

Weitere Tipps und Ratschläge, wie Sie sich und Ihr Eigentum wirkungsvoll vor Einbruch schützen können, erhalten Sie online auf den Seiten der Polizeilichen Kriminalprävention des Bundesministeriums für Inneres:

Oder nutzen Sie den kostenlosen Service einer sicherungstechnischen Fachberatung in einem der Landeskriminalämter:

„Resistance Class“ für Fenster und Türen

Seit 2011 gelten für einbruchhemmende Fenster und Türen nicht mehr die Widerstandsklassen (WK 1 bis WK 6), sondern die „Resistance Classes“ (RC 1 – RC 6) nach der DIN EN 1627.

  • RC 1: Diese Bauteile bieten einen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt wie Gegentreten, Gegenspringen und Herausreißen oder mit einfachen Hebelwerkzeugen.
  • RC 2: Diese Bauteile verhindern das Aufbrechen mit einfachen Hebelwerkzeugen wie Schraubendreher, Zange oder Keilen über eine Dauer von mindestens drei Minuten.
  • RC 3: Diese Bauteile erschweren zusätzlich das Aufbrechen mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß sowie mit einfachen Bohrwerkzeugen über die Dauer von mindestens fünf Minuten.
  • RC 4: Diese Bauteile erschweren auch erfahrenen Tätern das Aufbrechen mit Säge- und Schlagwerkzeugen wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie mit Akku-Bohrmaschinen.
  • RC 5: Diese Bauteile widerstehen auch erfahrenen Tätern, die Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen, Stich- oder Säbelsägen und Winkelschleifern einsetzen.
  • RC 6: Diese Bauteile setzen einen definierten Widerstand auch gegen besonders leistungsfähige Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen, Stich- oder Säbelsägen und Winkelschleifern entgegen.

(Quelle: ift Rosenheim) 

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