Spachtelmassen – für glatte und perfekte Oberflächen

Füllspachtel, Reparaturspachtel, Innenspachtel, Holzspachtel, Nivellierspachtel – Ausgleichsmassen werden bei vielfältigen Renovierungsarbeiten benötigt: Etwa für Ausbesserungsarbeiten (zum Füllen von Rissen, Dellen, Löchern und anderen Defekten im Mauerwerk, Holz, Stein, Beton, Putz, etc.), zum Glätten von unverputztem Mauerwerk, zum Verfugen von Betonfertigteilen, zum Verspachteln von Gipsbauplatten oder zum Montieren von Steckdosen. Aber bevor Sie zu irgendeiner Spachtelmasse greifen und losspachteln, sollten Sie die Unterschiede der Produktarten genau kennen: Grundsätzlich lassen sich Spachtelmassen auf Basis von Zement, Gips oder Kunstharz unterscheiden. Außerdem gibt es solche mit verlaufsfähiger oder standfester Konsistenz. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie, für welche Arbeiten, welche Spachtelmasse zum Einsatz kommt. Beachten Sie in jedem Fall die Herstellerangaben auf der Verpackung. Diese geben an, für welche Anwendung die Spachtelmasse am besten geeignet ist.

1. Zementgebundene Spachtelmassen

Spachtelmassen auf Zementbasis eignen sich zum Reparieren, Glätten und Füllen von Rissen, Löchern und Ausbrüchen auf mineralischen Untergründen – innen wie außen. Sie sind auch ideal für Arbeiten in Feuchträumen (Zement härtet im Kontakt mit Wasser noch weiter aus), zum Befestigen und Verankern von Bauteilen und in fließfähiger Form zum nivellieren von Fußböden. Darüber hinaus können Sie diese Spachtel auch zum Montieren von Halterungen sowie zum Basteln und Modellieren verwenden. Der leicht verarbeitbare Zementspachtel kann auf nahezu null Millimeter ausgestrichen werden. Allerdings ist Zement stark alkalisch und kann Oberflächen verfärben (z. B. Tapetenbeläge).

Zementäre Spachtelmassen gibt es unter verschiedenen Bezeichnungen, etwa Universalspachtel, Feinspachtel, Schnellspachtel, Füllspachtel, Fließspachtel, Fassadenspachtel oder Reparaturspachtel. Oft sagt einem also schon der Name, wofür der Spachtel verwendet werden kann.

Schnellspachtel, auch als Schnell- oder Blitzzement bezeichnet, eignet sich beispielsweise ideal für eilige Reparaturarbeiten oder zum schnellen und sicheren Verdübeln, Gießen, Verankern und Befestigen von Mauerhaken, Konsolen, Lampenhalterungen, Heizkörpern und Elektroinstallationen. Er ist nach wenigen Minuten belastbar.

Reparaturspachtel ist universell für große und kleine Ausbesserungen an Beton, Putz oder Mauerwerksflächen, für ausgebrochene Treppenkanten oder schadhafte Garagenböden einsetzbar.

Nivellierspachtel, Fließspachtel oder Ausgleichsmassen sind selbstverlaufende Massen, die Höhenunterschiede und Unebenheiten auf Böden für den anschließenden Endbelag (Fließen, Natursteine, Bodenplatte, Parkett, Teppich, Kunststoffböden, etc.) ausgleichen.

2. Gipsgebundene Spachtelmassen

Spachtelmassen auf Gipsbasis sind ebenfalls zum Glätten und Füllen von Rissen geeignet. Außerdem zum verspachteln der Fugen von Gipskartonplatten, da Gips im Gegensatz zu Zement ph-neutral ist und keine Verfärbungen auf Tapeten erzeugt. Gipsspachtel ist allerdings nicht dauerhaft feuchtebeständig und daher auf den Einsatz im Innenbereich beschränkt. Mit speziellem Elektrikergips, der besonders schnell trocknet, lassen sich auch Montagearbeiten von Elektroinstalationen durchführen.

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Gipsspachtel wird unter den Bezeichnungen Hobbygips, Flächenglätter, Malergips, Innenspachtel oder auch Elektrikergips angeboten.

Beachten Sie: Beim Auftrag dünner Schichtdicken wässern Sie den Untergrund. Ansonsten entzieht dieser dem Gipsspachtel zu schnell die Feuchtigkeit, der Gips brennt auf und löst sich.

3. Kunstharzspachtel

Kunstharzgebundene Spachtelmassen sind gebrauchsfertige Produkte in Tuben oder Bechern (Fertigspachtel, Feinfertigspachtel), geeignet für drinnen oder draußen, auf Holz (z. B. Instandsetzung und Restaurierung von Holz), Metall (z. B. Reparatur von Karosserieteilen und Metallflächen), Kunststoff oder mineralischen Untergründen (z. B. Ausbrüche an Treppenstufen aus Beton) – besonders für kleinere Reparaturarbeiten und falls die Löcher oder Risse nicht zu tief sind. Für große Aufgaben oder dicke Schichten sind Produkte auf Kunstharzbasis weniger empfehlenswert, da sie nur langsam aushärten und dabei schwinden. Sie müssen also den Schwund durch erneutes spachteln ausgleichen.

4. Risse und Löcher richtig verspachteln

Vergrösserung aufrufen

Bevor Sie sich nun daran machen mit der passenden Spachtelmasse den Riss oder das Loch zu verschließen, müssen Sie zunächst den Untergrund prüfen: Ist der Untergrund sandig oder bröselig, ist das Loch sehr groß beziehungsweise der Riss nicht nur oberflächlich?

Beachten Sie: Die Sanierung von baudynamischen Rissen im Mauerwerk und größeren Estrich-Rissen sollten Sie besser dem Fachmann überlassen.

Risse V-förmig aufweiten und anschließend das Loch/den Riss mit einem Pinsel säubern losen Putz und Staub entfernen. Stark saugende und sandige Untergründe sollten Sie grundieren oder vornässen. Rühren Sie nun die Spachtelmasse an (Herstellerangaben beachten) oder, falls die schadhaften Stellen nicht zu tief sind, nehmen Sie Fertigspachtelmasse aus der Tube. Ist alles vorbereitet, geht es nun ans verspachteln. Die Risse überdecken Sie zunächst mit einem Gewebeband, welches Sie in die Spachtelmasse einbetten und zuziehen. Mit einem breiten Flächenspachtel glätten Sie anschließend die Stellen.

Löcher spachteln Sie mit einem Malerspachtel zu, indem Sie die Spachtelmasse ins Bohrloch einbringen und anschließend glatt abziehen. Bildet sich eine Delle, füllen Sie einfach Spachtelmasse nach und ziehen wieder alles glatt. Nachdem die Masse getrocknet ist, können Sie Unebenheiten mit Schleifpapier glätten und anschließend überstreichen oder übertapezieren (Herstellerangaben beachten).

Weitere Informationen zur Vorbereitung von Untergründen, erhalten Sie in folgenden Ratgebern:

Fugen elastisch verschließen

Auch Anschlussfugen zwischen einer verputzen Wand und einer Holzdecke sowie kleinere Risse und Löcher, die ständiger Bewegung ausgesetzt sind, müssen Sie elastisch füllen. Sollen diese später mit Farbe überstrichen werden, verwenden Sie entweder einen elastisch eingestellten Montagekleber (Polymerkleber) oder Acryl – beide sind im Gegensatz zu Silikon überstreichbar.

Erfahren Sie mehr über das abdichten mit Silikon und Acryl in folgendem BAUHAUS Ratgeber:

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