Raumteiler bauen

Mit Raumteilern lassen sich Räume optisch und funktional untergliedern. Dieser selbst gebaute Paravent bringt zusätzlich noch frische Urlaubsatmosphäre nach Hause: Dreieckssegel wie auf einem Zweimaster geben Sichtschutz und sind doch leicht und durchlässig. Zwei Flaggenstöcke erinnern an den Anblick von Segelschiffen im Hafen. Weitere Elemente im maritimen Stil wie Ankerboje, Pelikanhaken, Rettungsring etc. lassen sich nach Belieben im NAUTIC Fachgeschäft bei BAUHAUS finden und integrieren. Der Raumteiler ist modular aufgebaut, so kann je nach Bedarf und Platz aus dem Zweimaster ganz leicht ein Drei- oder sogar ein Viermaster werden.

1. Holzzuschnitt und Vorbereitungen für alle Elemente

Der Raumteiler im gezeigten Beispiel besteht aus insgesamt vier Elementen: einem Rahmen mit drei Segeln, einem Rahmen mit einem Flächenvorhang und zwei halben Rahmen mit jeweils einem Segel, welche als Seitenteile dienen. Messen Sie zunächst alle benötigten Rahmenhölzer und Rundhölzer aus (Materialliste unter „Werkzeug und Material“) und schneiden sie auf die benötigte Länge zu. Hierfür eine Kapp- und Gehrungssäge oder Japansäge verwenden. Sie können das Holz auch bequem in Ihrem BAUHAUS Fachcentrum millimetergenau zuschneiden lassen.

Skizzen der Elemente und Schnittmuster der Segel

Lackieren Sie alle Holzelemente mit hochglänzendem Bootslack. Hierbei den Lack in mehreren Streichdurchgängen mit einem Pinsel auftragen, trocknen lassen und sehr fein anschleifen, Staub entfernen, den Lack erneut auftragen, trocknen, anschleifen, etc. So wird die Lackierung sehr fein.

Beachten Sie: Nach jedem Lackiergang erfolgt ein Zwischenschliff mit 320er-400er Schleifpapier. Achten Sie auf eine jeweils feinere Körnung als im vorigen Durchgang und entfernen Sie immer den Schleifstaub. Der letzte Schliff vor der finalen Lackschicht sollte mit 400er Schleifpapier erfolgen. Wie viel Streichdurchgänge notwendig sind, die Trocknungszeiten etc. ist produktabhängig. Beachten Sie entsprechend die Herstellerhinweise.

Nachdem alles gut getrocknet ist, zeichnen Sie an den Kopf- und Bodenleisten je zwei Bohrmarkierungen rechts und links zum Verbinden mit den Seitenleisten ein, und durchbohren anschließend an den markierten Punkten das Rahmenholz (Kopfleiste mit 4 mm-Holzbohrer, Bodenleisten mit 5 mm-Holzbohrer).

Halbieren Sie nun die Stahl-Flachstangen mit einer Gewebetrennscheibe (sie dienen später als Stützen des Raumteilers). Zeichnen Sie anschließend mittig auf den Flachstangen jeweils drei Bohrmarkierungen ein, die versetzt innerhalb der Breite des Rahmenholzes (70 mm) liegen und bohren mit einem 5 mm-Metallbohrer an diesen Stellen. Vertiefen Sie mit einem 8 mm-Kugelsenker die Bohrlöcher – hier werden später die Schraubenköpfe versenkt.

Messen Sie auf der Unterseite der unteren Rahmenhölzer mit einem Zollstock den jeweiligen Abstand der Stahlstützen zum Rand (s. Skizzen), markieren die Stellen und bohren mit einem 3 mm-Holzbohrer die Löcher vor.

Verschrauben Sie nun die Boden- und Seitenleisten mit 6 x 100 mm-Schrauben miteinander.

2. Sicherer Stand und Verbindungsstäbe für alle Elemente

Montieren Sie die einzelnen Stahl-Flachstangen (je zwei pro Element) mit den 5 x 25 mm-Schrauben an den unteren Rahmenhölzern. Für einen sicheren Stand schneiden Sie Anti-Vibrations-Pads zu und kleben diese an den beiden Enden sowie mittig auf die Flachstangen.

Beachten Sie: Die Stahl-Flachstangen können Sie auch erst später montieren – wenn die Segel im Rahmen fertig sind.

Um die einzelnen Elemente später zu einem Paravent verbinden zu können, müssen Sie Verbindungs-Ringmuttern montieren (je zwei pro Element, jeweils rechts und links bzw. für die Seitenteile nur je zwei). Zeichnen Sie hierfür versetzte Bohrpunkte an (linke Seiten: 50 cm von oben und unten; rechte Seiten: 55 cm von oben und unten) und bohren mit einem 6 mm-Holzbohrer die Löcher. Führen Sie anschließend Sechskant-Holzschrauben (8 x 40) durch die Ringmuttern und ziehen mit einem Maulschlüssel diese fest, bis die Ringöffnung waagerecht steht.

Beachten Sie: Achten Sie bei den beiden Seitenteilen darauf, auf welcher Seite diese später stehen sollen, damit Sie die Bohrpunkte richtig setzen!

Nun geht es an die Vorbereitung der Verbindungsstäbe – hier haben Sie zwei Möglichkeiten: Wenn Sie, wie im gezeigten Beispiel, 22 mm-Rundstäbe verwenden, sitzt die Verbindung zwischen den Ringmuttern sehr fest. Daher können beim Einschieben Kratzer auf dem Lack entstehen. Da der Paravent insgesamt eher eine leichte Used-Optik verfolgt, ist das in Ordnung. Wenn Sie jedoch für das Rahmenholz ganz ebene Oberflächen bevorzugen, sollten Sie lieber einen Rundstab mit 19 mm Durchmesser verwenden.

Jeder der drei Verbindungsstäbe hat oben eine Flagge beziehungsweise eine Windfahne (Verklicker). Für die beiden mit den bunten Flaggen sägen Sie den 6 mm-Rundstab auf eine Länge von je 25 Zentimeter und befestigen an diesen mit Heißkleber je eine Flagge.

Sägen Sie die 19 mm (oder 22 mm) Rundstäbe auf 200 Zentimeter zu, bohren diese an den oberen Enden mit einem 8 mm-Holzbohrer an und kleben die zwei kurzen Rundstäbe mit den Flaggen mit Heißkleber darin fest.

Zur Befestigung der Windfahne am dritten Verbindungsstab legen Sie die Metallhalterung auf den Rundstab und zeichnen an den vorgesehenen Schraubpunkten Markierungen ein, bohren Löcher und schrauben die Halterung am Stab fest. Nun schieben Sie den Verklicker in die Halterung und arretieren ihn.

3. Element 1: Rahmen mit drei Segeln

Bohren Sie mit einem Fostnerbohrer (20 mm) an den drei Markierungspunkten (s. Skizze Element 1) ca. ein Zentimeter tiefe Löcher in die Kopf- und Bodenleiste.

Nun geht es an die Segel: Bereiten Sie hierfür das Schnittmuster vor und übertragen die Vorlage auf den Stoff (Schlaufen- oder Ösenschal) oder stecken das Schnittmuster mit Nadeln fest und schneiden den Stoff laut Schnittmuster aus.

Beachten Sie: Legen Sie dabei die längste Kante auf die umgenähte Außenkante des Stoffs!

Segel erstellen

Wenden Sie sich jetzt der Montage von Segelmast und -baum zu: Bohren Sie am Ende des Baumes ein Loch vor (5 mm), schrauben den oberen Teil des Montagegabelterminals ab und in die Bohrung ein.

Entfernen Sie den Ring und den Stift, stecken den Schaukelring ein und verschließen das Montagegabelterminal wieder mit Stift und Ring.

Am oberen Ende des Mastes (ca. 10 cm von oben, Sie können die Höhen gerne etwas variieren) bohren Sie ein Loch vor (5 mm) und schrauben eine Ringschraube M6 ein.

Legen Sie nun das Segel aus, schieben Mast und Baum ein und verbinden Mast und Baum mithilfe des Schaukelrings. Oben ziehen Sie den Karabinerhaken durch die Metallöse und hängen ihn in die Ringmutter ein.

Schrauben Sie an den äußeren Enden der der Segelbäume je eine Ringschraube, einen Block und einen Mini-Block fest.

Für die Takelage der drei Segel nehmen Sie die Seile, Kauschen, Segelnadel und den Takelgarn: Legen Sie das Seil jeweils fest um die Kausche und vernähen alles mit Garn und Nadel möglichst fest (zusätzlich ein paarmal umwickeln und das Garnende vernähen und verknoten).

Beachten Sie: Das längste Seil (3. Segel) hat an beiden Enden eine Kausche. Alternativ nehmen Sie Seile mit gespleißtem Auge – dann benötigen Sie keine Kauschen und auch das Nähen entfällt.

Bohren Sie für die Vertäuung des dritten Segels auf der rechten Seite in der Boden- und der Kopfleiste je ein Loch (auf gleichen (Loch-)Abstand oben und unten achten). Schrauben Sie nun oben ein Montagegabelterminal ins Holz und unten eine Ringschraube.

Setzen Sie nun die Masten in die Bohrungen der Bodenleiste ein, stecken die Kopfleiste oben auf und verschrauben die Kopf- mit den Seitenleisten (5 x 70 mm).

Haken Sie die Kauschen mit den Tauen in die Karabinerhaken ein, schrauben zwei Belegklampen mit je zwei Schrauben an der Bodenleiste fest und vertäuen zwei Segel folgendermaßen: Im gezeigten Beispiel wird das Sisalseil durch die Ringschraube am Baum gezogen und an der Belegklampe festgemacht. Das rote Seil wird durch die Kauschen des Segels und durch den Mini-Block gezogen und ebenfalls an der Belegklampe befestigt. Das grün-weiße Seil ziehen Sie am Baum durch den Block, an der Bodenleiste durch die Ringschraube und führen das Seil nach oben und haken die Kausche des Seilendes in den Karabiner im Pelikanhaken ein.

4. Element 2: Rahmenelement mit Flächenvorhang

Verschrauben Sie zunächst den Rahmen komplett – oben mit Schrauben 5 x 70 Millimeter und unten mit Schrauben 6 x 100 Millimeter.

Um die inneren Rahmenleisten zu befestigen, bohren Sie mit einem Abstand von zwei Zentimetern nach hinten, mit einem 2 mm-Bohrer insgesamt 16 Löcher vor und schrauben die Leisten mit 3,5 x 30-Schrauben fest.

Beachten Sie: Für den Abstand von zwei Zentimetern können Sie Reststücke des inneren Rahmenholzes unterlegen.

Flächenvorhang zuschneiden und im Rahmen befestigen

5. Element 3 + 4: Halbe Seitenelemente mit Segel

Fertigen Sie Segel und Takelage wie unter Punkt 3. Element 1: Rahmen mit drei Segeln.

Im Gegensatz zur Montage der Masten im Element 1 werden die Masten hier nicht direkt ins Rahmenholz gesteckt, sondern stecken in der Bodenleiste in einem eckigen Relingfuß und an der Kopfleiste in einen runden Relingschuh (je 22 mm). Hierfür die Relingfüße jeweils aufschrauben (auf gleichen (Loch-)Abstand oben und unten achten) und Relingfüße einstecken.

Nun können Sie den Mast in den unteren Relingfuß stecken und mit einem Sechskantschlüssel arretieren.

Setzen Sie die Kopfleiste auf den Mast (Relingfuß wieder arretieren) und verschrauben diese mit den Seitenleisten mit 5 x 70 mm-Schrauben.

Zum Abschluss müssen Sie nun nur noch die einzelnen Elemente zu einem Paravent verbinden, indem Sie die Verbindungsstäbe in die Ringmuttern einschieben. Fertig!

Bootslack auftragen

Alle Holzelemente sind mit hochglänzendem Bootslack gestrichen. Zwar könnte man den Lack mehrfach mit einer Rolle aufbringen und zwischen den einzelnen Schritten sehr fein anschleifen, um eine glatte Lackierung zu erhalten. Im gezeigten Beispiel wurde der Lack aber mit einem Pinsel aufzutragen, um eine weniger ebene Oberfläche zu erzielen – und somit eine Optik, als hätte das Holz schon mindestens hundert Mal die Welt umrundet.

Werkzeug und Material

Element 1 (3 Segel):

Element 2 (kein Segel):

Element 3 (Material für ein Seitenteil mit einem Segel):

Verbindnungsstäbe:

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