Schaukelstuhl bauen

Runter vom Sofa und rauf auf den beschwingten Stuhl: Marcel Behnke hat für BAUHAUS einen schicken Schaukelstuhl entworfen. Mit nur wenig Material und Werkzeug lässt sich der Stuhl leicht nachbauen. Einzig der Zuschnitt und die Schleifarbeiten sind etwas aufwendig. Aber nach getaner Arbeit kann man direkt darin entspannen.

1. Holzzuschnitt des Schaukelstuhls

Der Schaukelstuhl wird komplett aus Multiplexplatten (im gezeigten Beispiel: Birke) gefertigt. Für die Sitzfläche, das Rückenteil und die beide Seitenteile (Schwingfüße) schneiden Sie mithilfe einer Schablone aus dem Holz zunächst „Masterpieces“ zu. Diese dienen wiederum als Schnittvorlagen für die restlichen Holzteile.

Drucken Sie zunächst die Schablonen maßstabsgetreu aus und fügen die einzelnen DIN-A4-Seiten mit Klebefilm zusammen. Anschließend kleben Sie die Schablonen mit einem Klebestift sauber auf die Multiplexplatten. Sägen Sie nun mit der Stichsäge (bitte sehr exakt arbeiten) alle Einzelteile einmal aus.

Nutzen Sie diese „Masterpieces“ als Schnittvorlagen und sägen alle weiteren benötigten Einzelteile aus.

Für die Rückenlehne insgesamt:
22 x lange Holzteile
9 x kürzere Holzteile oben
9 x kürzere Holzteile unten

Für die Sitzfläche insgesamt:
22 x lange Holzteile
9 x kürzere Holzteile oben
9 x kürzere Holzteile unten

Für die Schwingfüße insgesamt:
3 x 6 gebogene Holzteile

Glätten Sie alle ausgesägten Holzteile mit Schleifpapier.

Beachten Sie: Verbinden Sie zwei Multiplexplatten mit doppelseitigem Klebeband. So sparen Sie Zeit beim Sägen.

2. Holzteile des Schaukelstuhls zusammenkleben und schleifen

Legen Sie die Einzelteile der Sitzfläche, des Rückenteils und der Schwingfüße zusammen. Beginnen Sie beim Rückenteil und der Sitzfläche mit je drei langen Holzteilen. Es folgen oben und unten jeweils ein kurzes, dann wieder ein langes, wieder oben und unten jeweils ein kurzes, usw. Sind alle kurzen Holzteile aufgebraucht, beenden Sie jeweils mit drei langen Holzteilen.

Nun können sie alle Teile je Element mit Holzleim verleimen. Ein Stahlwinkel hilft bei der genauen Ausrichtung. Wer hier präzise arbeitet, der wird anschließend durch weniger Schleifarbeit belohnt!

Beachten Sie: Herausquellenden Holzleim sofort feucht abwischen.

Die zwei Schaukelstuhl-Schwingfüße in Form eines Dreiecks bestehen aus jeweils drei Lagen. Im gezeigten Beispiel werden die drei Holzteile jeder Lage an verschiedenen Stellen gekürzt (nach jeder Lage drehen im Uhrzeigersinn), damit später alles perfekt zusammenpasst. Auch hier anschließend verleimen.

Alle verleimten Bauteile fixieren Sie mit ausreichend Zwingen und lassen alles gut trocknen – am besten über Nacht.

Beachten Sie: Beim fixieren mit Zwingen verwenden Sie eventuell Hilfsleisten als Zulagen, um das Holz vor Beschädigungen zu schützen.

Jetzt beginnt die etwas aufwendigere Schleifarbeit – aber es lohnt sich! Mithilfe eines Schwingschleifers schleifen Sie alle Flächen schrittweise von grob bis fein (Körnung 40, 80, 120 und 180).

Beachten Sie: Gehörschutz und Atemschutz nicht vergessen!

3. Montage des Schaukelstuhls

Nun geht es an den endgültigen Zusammenbau: Kleben Sie zunächst eine passend zugesägte Konterleiste an die untere Kante der Vorderseite des Rückenteils (hier liegt später die Sitzfläche auf) und verleimen diese. Fixieren Sie alles mit Zwingen und lassen den Leim aushärten.

Bohren Sie in der Zwischenzeit die Löcher für die Verschraubung vor. Beginnen Sie mit den Löchern im Stirnholz der Sitzfläche, setzen dort Dübelspitzen ein und übertragen die Bohrpositionen auf die Rückenlehne (exakt ausgerichtet auf das Gegenstück drücken). Bohren Sie die Löcher auf dem Gegenstück, indem Sie die Zentrierspitze des Holzbohrers jeweils in der Mitte der Markierung ansetzen. Senken Sie alle Löcher zusätzlich mit einem Kegelsenker an.

Verleimen und verschrauben Sie anschließend die Sitzfläche und die Lehne des Schaukelstuhls miteinander.

Im gezeigten Beispiel werden die Schwingfüße mithilfe von jeweils vier Schrauben an der Lehne und der Sitzfläche ebenfalls verschraubt und verleimt (s. Video).

Beachten Sie: Sie können dem Schaukelstuhl noch mehr Stabilität geben, indem Sie an den Beinen zwei Gewindestangen, die von Schaukelfuß zu Schaukelfuß führen, montieren.

Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich und behandeln das Holz mit einem Hartwachsöl (Herstellerangaben beachten) … Fertig!

Zuschnitt nach Maß

Ob fertig lackiert und „wandfertig“ oder unbehandelt und in Wunschgröße: Bei BAUHAUS finden Sie das perfekte Brett für jedes Vorhaben. Sie können ausgewählte Holzplatten auch direkt vor Ort und ganz nach eigenen Vorstellungen von den BAUHAUS Fachberatern millimetergenau zuschneiden lassen.

So wird die Holzoberfläche besonders glatt

Wer eine besonders glatte Liegefläche möchte, geht folgendermaßen vor:

  1. Vorgebohrte Latten mit 120er- bis 180er-Papier quer zur Maserung abschleifen.
  2. Latten mit einem Schwamm wässern.
  3. Latten trocknen lassen.
  4. Latten erneut mit 180-220er Papier quer zur Maserung abschleifen.
  5. Imprägnierlasur auftragen.

Dann stimmt die Körnung

Vergrösserung aufrufen

Die Wahl des Schleifmittels ist vom Material des Werkstücks und eventuell auch von der Größe der Fläche abhängig, die es zu schleifen gilt. Einfache Schleifpapiere mit dem Mineral Korund eignen sich besonders für weiche Materialien wie Holz oder aber für kleinere Metallflächen. Hochwertige kunstharzgebettete Schleifgewebe sind wesentlich härter. Der Körnungsgrad steht immer auf der Rückseite des Schleifmittels. Eine grobe Körnung (Kennzahl 80 und weniger) sorgt für hohen Materialabtrag und hinterlässt eine gröbere Oberfläche Ein 20er-Papier ist beispielsweise extrem grob, hat also einen großen Materialabrieb und hinterlässt eine deutliche Spur auf dem Werkstück. Zum Anschleifen von Lacken wird zum Beispiel Papier mit einer 100er-Körnung verwendet. Für den Zwischen- und Feinschliff von Holz verwenden Sie am besten 120er- bis 180er-Papier, und für den Feinschliff bei lackierten Oberflächen ist eine Körnung von 220 und darüber richtig.

Gelegentlich werden auch Buchstaben den Zahlen vorangestellt: A bis K stehen für weiche, l bis O für mittlere und P bis Z für harte Körnung. In der Praxis bedeutet all das, dass Sie regelmäßig mindestens mit drei verschiedenen Körnungen nacheinander arbeiten. Beispiel Tür: Grobschliff 40er-, Mittelschliff 80er-, Finish 180er-Körnung.

Beachten Sie: Für die Metallbearbeitung und das Polieren stumpfer Lacke gibt es Körnungen von 3.000 und mehr! Tipp: Im Licht einer Taschenlampe erkennen Sie Unebenheiten auch bei feinem Schliff.

In diesem Video erfahren Sie von Marcel Behnke, wie Sie beim Bau des Schaukelstuhls Schritt-für-Schritt vorgehen.

Werkzeug und Material

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