Schuhschrank bauen

Wieso nun ausgerechnet ein Mann einen Schuhschrank entwirft – das könnte man sich im ersten Moment fragen. Schnell kommt ans Licht: Robert Sike ist passionierter Sammler. Über 200 Paar Sneakers sind in seinem Besitz. Manche Exemplare hat er sogar dreifach erstanden. Sike erklärt: „Es gibt auch Sondereditionen mit Sammelwert. Und manche Schuhe, die man trägt, schließt man so sehr ins Herz, dass man traurig wäre, wenn sie aufgetragen und im Handel nicht mehr zu kaufen sind.“ Und sie alle haben einen Platz verdient, wo der Schuh-Fan sich auch an ihnen erfreuen kann: in einer formschönen und funktionalen Garderobe. Eine Auslese findet ganz prominent im neuen Möbelschrank im Flur ihren Platz. Nebenbei bietet er genügend Fläche für ein paar lässige Kopfbedeckungen und geschlossenen Stauraum für Gegenstände, die man nicht im Blick haben muss. Diese Geschichte widerlegt ein weitverbreitetes Klischee und beweist: Nicht nur Frauen haben viele Schuhe!

1. Holzzuschnitt und allgemeine Vorbereitungen

Der gesamte Schuhschrank wird aus Leimholzplatten (im gezeigten Beispiel: aus massiver Esche) gefertigt. Für den Korpus, die Einlegeböden, die Schuhböden und die Rückwand schneiden Sie mithilfe einer Handkreissäge und Führungsschiene aus dem Holz folgende Zuschnitte:

  • Oberplatte (Kopfbrett): 1 x Tiefe 18 mm, Höhe 500 mm, Breite 780 mm 

  • Einlegeboden 1: 1 x Tiefe 18 mm, Höhe 417 mm, Breite 780 mm 

  • Einlegeboden 2: 1 x Tiefe 18 mm, Höhe 370 mm, Breite 780 mm 

  • Bodenplatte: 1 x Tiefe 18 mm, Höhe 311 mm, Breite 780 mm
  • Klappe: 1 x Tiefe 18 mm, Höhe 356 mm, Breite 780 mm 

  • Seitenteil (Dreieck): 2 x Tiefe 18 mm, Höhe 640 mm, Breite 175 mm 

  • Seitenteil (außen): 2 x Tiefe 18 mm, Höhe 2200 mm, Breite 300 mm 

  • Seitenteil (innen): 2 x Tiefe 18 mm, Höhe 2200 mm, Breite 500 mm 

  • Schuhböden: 5 x Tiefe 18 mm, Höhe 300 mm, Breite 780 mm 

  • Schuhboden-Fronten: 5 x Tiefe 18 mm, Höhe 50 mm, Breite 780 mm 

  • Rückwand: 1 x Tiefe 9 mm, Höhe 2200 mm, Breite 814 mm 


Beachten Sie: Das innere und äußere Seitenteil schneiden Sie außerdem jeweils schräg zu (Markierung bei 10 bzw. 15 cm).

Nachdem alle benötigten Holzkomponenten zugeschnitten sind, glätten Sie alle Kanten mit dem Bandschleifer und die Oberflächen mit dem Exzenterschleifer. Entfernen Sie anschließend gründlich den Schleifstaub und behandeln das Holz mit einem Hartwachsöl (Herstellerangaben beachten).

2. Seitenteile der Schuhgarderobe

Die Seiten des Schuhregals bestehen aus je drei Holzelementen, die Sie wie ein Sandwich miteinander verleimen und verschrauben: Legen Sie das äußere Seitenteil zuunterst und legen das Dreieck bündig darauf (unten/vorne). Verleimen und verschrauben Sie das Dreieck am Seitenteil, indem Sie Leim auftragen, alles mit Zwingen fixieren, Löcher markieren und vorbohren, Löcher mit Kegelsenker vertiefen und Schrauben eindrehen. Mögliche Überstände vorne glätten Sie einfach mit dem Bandschleifer. Verleimen und verschrauben Sie anschließend auf die gleiche Weise das innere Seitenteil (an der späteren Rückseite des Regals 9 mm Versatz für die Rückwand lassen). Wiederholen Sie dies für das andere Seitenteil.

Beachten Sie: Wenn Sie die verleimten Holzteile mit Zwingen fixieren, verwenden Sie unbedingt Hilfsleisten als Zulagen, um das Holz vor Beschädigungen zu schützen.

3. Boden- und Deckelplatte, Einlege- und Schuhböden der Schuhgarderobe

Nun geht es schon an den Boden, die Einlegeböden und die Oberplatte: Für die Befestigung an den Seitenelementen (leimen und dübeln) verwenden Sie am besten eine Bohrlehre und Dübelspitzen. Die Dübelbohrlehre ermöglicht es, präzise Bohrungen vieler Löchern in exaktem Abstand zum Rand zu bohren – auch ohne Standbohrmaschine. Dübelspitzen stecken Sie mit den zylindrischen Enden in die bereits gebohrten Löcher, drücken dieses exakt ausgerichtet auf das Gegenstück und bohren nun direkt in diese Abdrücke die anderen Löcher.

Beachten Sie: Montieren Sie die Holzelemente so, dass diese hinten bündig mit der Rückwand abschließen und vorne etwas „Luft“ ist.

Damit später die Schuhe nicht aus dem Real fallen, befestigen Sie schmale Holzblenden (Fronten) an den Schuhregalbrettern: Mithilfe einer Flachdübelfräse schneiden Sie insgesamt fünf Vertiefungen in jedes Brett und die Blenden, tragen Leim auf, setzen die Flachdübel ein und fixieren alles, bis der Leim vollständig getrocknet ist.

Die insgesamt fünf Einlegeböden montieren Sie etwas schräg, im 60°-Winkel. Gehalten werden die Böden von je drei Regalbodenhaltern auf jeder Seite, die Sie in den Brettern und den Seiten festschrauben.

4. Montage der Klappe und der Rückwand

Damit die Klappe oben im Schuhregal einfach geöffnet und geschlossen werden kann, benötigen Sie sogenannte Hochklappbeschläge und einen Griff. Die Beschläge montieren Sie, indem Sie die Klappe provisorisch am Regal mit Zwingen befestigen, das Regal auf die Seite drehen und die Beschläge seitlich und oben im Regal verschrauben.

Als Griff können Sie entweder einen Möbelgriff montieren oder, wie im gezeigten Beispiel, mit der Oberfräse und einem Hohlkehlfräser eine Aussparung in die Klappe fräsen.

Zum Schluss befestigen Sie noch mit Schrauben die Rückwand.

… Fertig!

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Der Turm der Schuhe: In diesem Video erfahren Sie von Robert Sike, wie Sie beim Bau des Schuhschranks Schritt-für-Schritt vorgehen.

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