Minze im Garten pflanzen: Wucherstopp dank Kasten

Die Gattung der Minzen ist wegen ihrer Sortenvielfalt eine Alleskönnerin in der Küche: Mentholhaltige Sorten eignen sich etwa besonders gut zum Aufbrühen als Tee (Pfefferminze). Andere schmecken hingegen salzig oder nach Früchten. Die sogenannte Schokominze verleiht Marmeladen den entscheidenden Pfiff und in vielen orientalischen Gerichten sorgt Minze für das typisch frisch-würzige Aroma.

Allerdings breitet sich im Garten gepflanzte Minze rasch aus und die stärker wuchernden Sorten verdrängen mit der Zeit die anderen. Mit einem selbst gebauten Minzekasten und Unkrautvlies als Wucherstopp zeigen Sie der Minze jedoch gleich ihre Grenzen. Der Kasten aus witterungsbeständigen Terrassendielen ist zudem in sechs Fächer aufgeteilt, sodass die verschiedenen Sorten ein „eigenes Revier“ haben.

1. Beet vorbereiten

Vor dem Bauen und Pflanzen kommt das Graben: Heben Sie eine mindestens 40 Zentimeter tiefe Grube in der Größe des Kastens aus. Achten Sie dabei darauf, dass sich später die obere Kante des Rahmens rund zehn Zentimeter oberhalb der Erde befindet. So wachsen die Minzen nicht über die Holzkanten hinweg. 

2. Holzzuschnitt und Vorarbeiten

Für den Minzekasten benötigen Sie zugeschnittene Terrassendielen in den Maßen 3 x 66 cm, 2 x 43 cm und 2 x 48,6 cm Länge. Zeichen Sie die Maße mithilfe eines Tischlerwinkels auf das Holz und die anschließend Dielen auf die richtige Länge zu.

Für das Stecksystem der Pflanztaschen markieren Sie auf den zwei 43 Zentimeter langen Dielen mittig eine drei Zentimeter breite und sechs Zentimeter tiefe Einkerbung und zwar so, dass rechts und links der Aussparung zu beiden Schnittkanten 20 Zentimeter verbleiben.

Auf einer der 66 Zentimeter langen Dielen markieren Sie außerdem zwei drei Zentimeter breite und sechs Zentimeter tiefe Aussparungen. Auch hier betragen die Abstände zu beiden Schnittkanten und zwischen den Aussparungen jeweils 20 Zentimeter.

Sägen Sie nun die markierten Einkerbungen mit der Stichsäge aus.

Bohren Sie in die beiden 48,6 Zentimeter langen Dielen insgesamt sechs Löcher. Der Abstand der äußeren zwei Löcher an beiden Enden beträgt jeweils ein Zentimeter vom Rand an der kurzen Seite und zwei Zentimeter an der langen Seite. Die beiden mittleren Löcher liegen genau in der Mitte des Bretts mit 24,3 Zentimeter Abstand zu jedem Ende und haben wie die anderen vier Löcher jeweils zwei Zentimeter Abstand zu den Seiten hin. 

3. Zusammenbau des Minzekastens

Für den rechteckigen Rahmen, schrauben Sie je zwei 66 Zentimeter und zwei 48,6 Zentimeter lange Dielen zusammen (Rechteck = 71,6 x 48,6 cm).

Stellen Sie anschließend die beiden 43 Zentimeter langen Dielen auf je 1/3 der Kasten-Länge mit den Aussparungen nach oben zeigend quer in den Rahmen. Überprüfen Sie die genaue Position mithilfe der langen Mitteldiele, damit die Aussparungen im nächsten Schritt ineinanderpassen. Wenn alles passt, verschrauben Sie die beiden 43 Zentimeter langen Dielen beidseitig von außen fest mit dem Rahmen.

Zum Schluss können Sie die 66-cm-Diele mit den Einkerbungen nach unten längs und mittig in den Außenrahmen stecken und ebenfalls von außen fest mit dem Rahmen verschrauben.

4. Pflanztaschen anbringen

Nehmen Sie die Unkrautvlies-Rolle und schneiden insgesamt sechs jeweils 100 Zentimeter lange Stücke ab. Klappen Sie jeden Abschnitt jeweils vier Mal auf 20 Zentimeter Breite um, so dass das Vlies am Ende in fünf 20 Zentimeter breiten Lagen übereinanderliegt. Diese fünflagigen Vliesstreifen kürzen Sie wiederum auf rund 60 Zentimeter Länge.

Ein so gefaltetes Vlies stecken Sie von oben bündig in eines der 20 x 20 Zentimeter großen Fächer und klappen den ersten 20 Zentimeter breiten Streifen auf. Diesen Streifen tackern Sie an der ersten Innenkante des Fachs fest, klappen dann die nächste Lage auf und wiederholen diese Schritte, bis das Vlies an allen vier Seiten befestigt ist (auf einer Seite liegt es doppelt).

Knicken Sie den nach unten hängenden Schlauch nach unten um und verschließen ihn mit dem Heftgerät, so dass aus dem Schlauch eine ca. 60 Zentimeter tiefe Tasche wird. Diese Schritte für jedes der fünf weiteren Fächer entsprechend wiederholen.

Der Minzekasten ist fertig und kann – wie oben beschrieben – ins Beet eingegraben werden.

Kräuter selbst vermehren

Zur Teilung und Vermehrung (am besten im Frühjahr) sind ältere, mehrtriebige Wurzelstöcke geeignet (z. B. Beinwell, Liebstöckel, Ysop und Oregano). Mit Stecklingen vermehren Sie Rosmarin, Lavendel oder Wermut und mit Wurzelausläufern die Minze-Arten. Durch sogenannte Absenker lassen sich manche Kräuter mit ausladenden Seitentrieben, wie zum Beispiel die verschiedenen Thymian-Sorten, einfach vermehren.

Kräuter trocknen – so geht’s

Welche Kräuter sind zum Trocknen geeignet?
Gut trocknen lassen sich Bohnenkraut, Dill, Majoran, Minze, Salbei und Thymian. Weniger geeignet sind Basilikum, Estragon, Petersilie, Rosmarin und Schnittlauch, weil sie einen Großteil ihres Aromas verlieren.

Zu welchem Zeitpunkt und wie Kräuter ernten?
Während Minzen mehrmals im Jahr geerntet werden können, fängt man die Würze vieler anderer Arten am besten kurz vor der Blüte ein. Dann stehen die Blätter voll im Saft und die Konzentration ihrer aromatischen Inhaltsstoffe ist sehr hoch. Schneiden sollte man Kräuter vormittags, sobald die Morgensonne den Tau abgetrocknet hat.

Wie und wo Kräuter trocknen?
Die Kräuter anschließend nicht waschen, sondern nur kräftig ausschütteln und locker auf die Netze verteilen. Anfangs wenn möglich alle zwei bis drei Stunden wenden. Am besten klappt das Trocknen bei schönem Wetter draußen an einem luftigen, halbschattigen Platz. Alternativ können Sie den Kräutertrockner auch im Gartenhaus oder in einem anderen gut belüfteten Raum aufstellen. Lagerfähig ist die Ernte, wenn die Blätter beim Zusammendrücken zerbröseln.

Wie getrocknete Kräuter lagern?
In fest verschlossenen, lichtundurchlässigen Gläsern oder Dosen bewahren getrocknete Kräuter ihr Aroma am längsten. Aber Vorsicht beim Verwenden: Durch das Trocknen verstärkt sich die Würzkraft um ein Vielfaches!

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