Holz lackieren und lasieren

Holz lackieren oder lasieren ist nicht schwer – wenn Sie einige Grundsätze beachten. Dies beginnt schon bei der richtigen Vorbehandlung: Entfernen Sie zunächst alte Lackschichten durch Abbeizen oder mit dem Heißluftfön. Säubern Sie anschließend die Oberfläche gründlich. Mit der Reinigung haben Sie zugleich einen anderen wichtigen Arbeitsschritt erledigt: das Wässern des Holzes. Dadurch quellen die Holzfasern auf und kleinere Schäden verschwinden von selbst. Wichtig: Das Holz muss an allen Stellen gleichmäßig angefeuchtet sein. Die durch das Wässern aufgerichteten Fasern schleifen Sie anschließend ab und glätten sie so für die folgende Oberflächenbehandlung.

Beachten Sie: Wer beim Umgang mit Lacken und Lasuren die geltenden Sicherheitsregeln (z. B. viel lüften, besser: im Freien arbeiten) vernachlässigt, riskiert ernste Gesundheitsschäden. Auf der Rückseite jedes Gebindes finden Sie Hinweise zu Inhaltsstoffen, Gefahren und Schutzmaßnahmen. Tragen Sie außerdem Gummihandschuhe.

1. Lackier-Werkzeug

Neben einem sorgfältigen Lack- beziehungsweise Lasur-Auftrag, ist die Auswahl und Qualität des geeigneten Werkzeuges für ein gutes Gelingen entscheidend. Mit hochwertigen Pinseln und Farbrollen sparen Sie Zeit, vermeiden Ärger und Enttäuschungen – und sie lackieren besser. Rühren Sie den Lack oder die Lasur mit einem Rührstab gut durch und verwenden Sie eine Farbwanne mit Wechsel-Einsätzen. Diese erleichtern vor allem die Arbeit mit Lackrollen: Flockwalzen sind für Acryllacke, Schaumwalzen für Kunstharzlacke geeignet. Pinsel mit Naturborsten (China- oder Schweinsborsten) benutzen Sie für lösungsmittelhaltige Farben und Lacke. Für wasserverdünnbare Acryllacke verwenden Sie Pinsel mit Kunsthaarborsten. Zum Auftragen der Lasur nehmen Sie am besten spezielle Lasurpinsel.

Beachten Sie: Waschen Sie neue Pinsel vor Gebrauch gründlich aus. Lockere Borsten lösen Sie, indem Sie mehrmals über rohes Holz oder über Schleifpapier streichen. Und: Achten Sie auf die Angaben, für welche Lacke und Lasuren das Werkzeug jeweils geeignet ist.

2. Holz mit Klar- oder Buntlack lackieren

Nach dem bereits beschriebenen „wässern“ lassen Sie das Holz wieder vollständig trocknen. Anschließend schleifen Sie das Holz, am besten per Hand mit einem Schleifklotz. Die Oberfläche wird schön glatt, wenn Sie in drei Arbeitsschritten vorgehen: Beginnen Sie mit einem groben Schleifpapier (Körnung 120), dann mit einem mittleren (Körnung 150). Zum Schluss verwenden Sie ein feines Schleifpapier (Körnung 180). Arbeiten Sie mit leichtem Druck in Richtung der Holzmaserung. Entfernen Sie anschließend den Holzstaub mit einer trockenen Bürste oder saugen Sie die Oberfläche ab.

Ein schönes Ergebnis – auch beim Streichen mit Klarlack – erzielen Sie durch den Auftrag von mehreren Schichten: Vor-, Zwischen- und Schlussanstrich. Streichen Sie zunächst die Kanten mit einem Pinsel und rollen Sie sofort im Anschluss die Flächen in Richtung der Maserung ansatzfrei ab.

Wenn Sie Acryllack mit dem Pinsel auf der gesamten Fläche auftragen wollen, streichen Sie nur zwei bis drei Bahnen, die Sie anschließend „vertreiben“ oder „verschlichten“, indem Sie mit einem Pinsel oder einer Rolle zuerst quer und dann wieder längs über die Oberfläche streichen – dazu keinen neuen Lack aufnehmen. So erhalten Sie eine gleichmäßige Farbverteilung. Den Pinsel immer nur zu einem Drittel der Borstenhöhe in die Farbe tauchen.

Beachten Sie: Damit sich aufgewirbelter Staub nicht im noch feuchten Lack absetzt, lackieren Sie in möglichst staubarmer Umgebung!

3. Abgesetzte Farbflächen lackieren

Um zu verhindern, dass der Lack bei abgesetzten Farbflächen unter das Klebeband läuft, lackieren Sie zunächst die Fläche mit Vor-, Zwischen- und Schlussanstrich wie bereits beschrieben. Der Lack muss vollständig trocken sein (Herstellerangaben beachten), bevor Sie anschließend die gewünschte Fläche sorgfältig abkleben (Malerkrepp oder Lackierband).

Lackieren Sie die abgeklebte Fläche nun erneut mit der Grundfarbe – so versiegeln Sie die kleinsten Spalten – bevor Sie diese nach dem Trocknen zweimal farbig überrollen und das Klebeband dann abziehen.

4. Grundierung

Einige Werkstücke müssen Sie vor dem Lackieren zusätzlich mit einer Grundierung vorbehandeln: Beispielsweise sollten "Mitteldichte Faserplatten" (MDF) vor allem im Bereich der Kanten eine füllende Grundierung erhalten. Außerdem können Harze aber auch einige Inhaltstoffe in Eichenholz den Lack verfärben. Hier ist wiederum der Auftrag eines lösemittelhaltigen Sperrgrunds erforderlich.

5. Holz lasieren

So veredeln Sie die Oberfläche von Möbeln mit Lasur: Bei rohem Holz schleifen und reinigen Sie die Oberfläche wie beschrieben. Versehen Sie dann das Holz mit einem ersten Lasurüberzug und lassen Sie ihn trocknen. Anschließend schleifen Sie die Oberfläche nochmals mit einem feinen Schleifpapier an. Der zweite Überzug mit einer speziellen Möbellasur sorgt für schönen Glanz, ohne die Holzmaserung zu verdecken. Führen Sie den Pinsel mit langen Strichen parallel zur Holzmaserung – das ergibt eine gleichmäßige Oberfläche.

Beachten Sie: Häufig ist Lasur dünnflüssig und kann Ihnen schnell „davonlaufen“. Kleben Sie deshalb überall Kreppband auf, wo angrenzende Teile geschützt werden müssen. Sobald die Lasur etwas angetrocknet ist, ziehen Sie das Kreppband ab. Und: Die Eigenfarbe des Holzes beeinflusst den endgültigen Farbton, machen Sie deshalb einen Probeanstrich.

Bildergalerie Holz lackieren

Lackarten

Es gibt drei wichtige Lackarten: Acryl-, Naturharz- und Kunstharzlacke. Acryllacke sind lösungsmittelarm und wasserverdünnbar. Sie sind geruchsarm und schnell zu verarbeiten und eignen sich für Holz, Metall sowie Kunststoff. Bei Naturharzlacken werden als Bindemittel pflanzliche und tierische Rohstoffe verwendet. Kunstharzlacke können Sie besonders für Tische, Stühle und andere Oberflächen verwenden, die einer ständigen Belastung ausgesetzt sind. Mit Kunstharzlacken schaffen Sie eine gegen Schmutz und Kratzer unempfindliche Oberfläche.

Alten Lack mit Heißluft entfernen

Alte Lackschichten können Sie mit einer Heißluftpistole entfernen: Bis zu 600 Grad heiße Luft weicht den Lack auf und er lässt sich leicht abziehen. Gehen Sie hierfür mit der Heißluftpistole nahe an den abzulösenden Lack heran. Beachten Sie, dass sich die Luft zwischen Düse und Lack schnell abkühlt, zum Beispiel bei einem Abstand von fünf Zentimetern um 70 Grad.

Lassen Sie die Düse abkühlen, bevor Sie sie wechseln: Die Düse ist nach der Arbeit sehr heiß - nicht mit den Händen berühren und an einen hitzefesten Platz legen.

 

Abbeizen

Abbeizfluids werden heute ohne gesundheitsschädliche Chlorkohlenwasserstoffe und Methylchloride angeboten. Arbeiten Sie trotzdem mit Gummihandschuhen – im Freien oder bei geöffnetem Fenster. Die Einwirkzeit ist abhängig von der Temperatur und dem alten Anstrich (Herstellerangaben beachten). Abbeizfluids sind sofort gebrauchsfertig: Tragen Sie sie mit einem Pinsel, einer Bürste oder einer Lammfellrolle auf. Warten Sie ab, bis die alte Farbe Blasen schlägt. Nehmen Sie dann die gelöste Farbschicht mit einem Spachtel ab. Bei mehreren Farbschichten kann ein weiteres Auftragen nötig sein. Prüfen Sie, ob alle Lackreste gelöst sind.

Zum Lösen von Kunstharzlacken und Ölfarben verwenden Sie ein Abbeizpulver, das mit Wasser zu einer Paste angerührt wird. So können Sie bis zu zehn Farbschichten auf einmal entfernen. Abbeizpulver eignen sich nicht für furniertes Holz, Dispersionsfarben, Nitro- und Acryllacke.

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