Kunststoff-Möbel lackieren

Im Gegensatz zum Lackieren von Metall oder Holz ist der Auftrag von Lack auf Kunststoffen (z. B. Gartenstuhl aus Kunststoff) oder Kunststoffbeschichtungen (z. B. Küchenschranktüren) eine Herausforderung: Aufgrund verschiedener Kunststoffarten und Mischungen ist eine gute Haftung nicht immer gesichert. Ideal ist es, wenn auf dem Kunststoffteil ein Kürzel angibt, um welches Material es sich genau handelt. Herstellerangaben auf der Lackdose erleichtern dann die Auswahl des genau passenden Anstrichs. Oft wird der Heimwerker aber erst durch Lackierproben an unauffälligen Stellen herausfinden können, ob und womit sich der Gegenstand lackieren lässt. Größere Probleme bereiten etwa PVC-Produkte mit Weichmachern (z. B. Polyvinylchlorid) sowie Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP). Hier haftet der Lack mitunter überhaupt nicht, wenn die Gegenstände nicht vorher beflammt werden. Versuchen Sie es dann mit einem wasserverdünnbaren 2-Komponenten-Haftgrund mit Epoxid-Anteil als Grundanstrich und Haftvermittler.

Beachten Sie: Wer beim Umgang mit Lacken die geltenden Sicherheitsregeln (z. B. viel lüften, besser: im Freien arbeiten) vernachlässigt, riskiert ernste Gesundheitsschäden. Auf der Rückseite jedes Gebindes finden Sie Hinweise zu Inhaltsstoffen, Gefahren und Schutzmaßnahmen. 

1. Kunststoff lackieren

Nachdem Sie den passenden Lack und gegebenenfalls einen Haftgrund ausgewählt haben, beginnen Sie mit der Vorbehandlung der Kunststoffoberflächen: Zunächst müssen die zu streichenden Teile fettfrei und sauber sein. Säubern Sie diese entsprechend gründlich und schleifen sie anschließend an. Entfernen Sie anschließend den Staub mit einer trockenen Bürste oder saugen Sie die Oberfläche ab.

Beachten Sie: Spröde Stellen im Kunststoff, hervorgerufen durch UV-Strahlung, schleifen Sie komplett ab. 

Im gezeigten Beispiel ist es nötig, als Haftvermittler eine wasserbasierte Rostschutzgrundierung aufzutragen. Führen Sie in jedem Fall einen Testanstrich durch! Sobald die Grundierung getrocknet ist, schleifen Sie diese wiederum fein an und tragen anschließend den Lack zweimalig mit Zwischenschliff auf.

Beachten Sie: Waschen Sie neue Pinsel vor Gebrauch gründlich aus. Lockere Borsten lösen Sie, indem Sie mehrmals über rohes Holz oder über Schleifpapier streichen. Und: Achten Sie auf die Angaben, für welche Lacke das Werkzeug jeweils geeignet ist. 

2. Kunststoffbeschichtungen lackieren

Bevor Sie Lack auf kunststoffbeschichtete Spanplatten auftragen, müssen Sie die Oberflächen zunächst ebenfalls gründlich reinigen. 

Anschließend schleifen Sie die Oberfläche mit einem feinen Schleifpapier der Körnung 180 an, damit Sie eine glatte Fläche für die folgende Behandlung erhalten.

Beachten Sie: Kanten-Umleimer können Haftungsprobleme verursachen.

Die folierte Spanplatte erhält im gezeigten Beispiel einen Voranstrich mit 2-Komponenten-Haftgrund mit Epoxidharz-Anteil. Mischen Sie hierzu die beiden Komponenten der Grundierung (Herstellerangaben beachten) und tragen diese auf.

Nun können Sie den gewünschten Farblack (z. B. Alkydharzlack) auftragen. Je nach Herstellerangaben kann ein Zwischenschliff notwendig sein. 

Bildergalerie Kunststoff-Möbel lackieren

Haftvermittler

2-Komponenten-Haftgrund ist eine wasserverdünnbare, zweikomponentige, haftvermittelnde Grundierung für schwach beziehungsweise nicht saugende Untergründe im Innen- und Außenbereich – etwa für Zink, verzinkten Stahl, Aluminium, tragfähige 2K-Beschichtungen oder Melaminharzplatten. Außerdem ist er geeignet für unbehandelte, schwach und nicht saugfähige Bodenflächen. Alternativ gibt es sogenannte 2in1-Produkte die Grundierung und Decklack in einem sind. Bei einigen Kunststoffen kann es aber auch nötig sein, als Haftvermittler eine Rostschutzgrundierung aufzutragen. Führen Sie in jedem Fall einen Testanstrich durch!  

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