So senken Sie den Strom- und Energieverbrauch

Jeder kann mit wenig Aufwand den Energieverbrauch im Haushalt senken, ohne auf den gewohnten Komfort verzichten zu müssen. Vermeiden Sie beispielsweise bei möglichst vielen Elektrogeräten den Stand-by-Betrieb und schalten Sie TV, PC und die Stereoanlage richtig aus. Oder Stichwort Raumtemperatur: Wird diese nur um ein Grad Celsius reduziert, können die Heizkosten um bis zu sechs Prozent gesenkt werden. Viele weitere, ähnlich einfache Maßnahmen tragen dazu bei, das Haushaltsbudget und auch die Umwelt zu entlasten.

1. So sparen Sie beim Heizen

Der größte Stromverbraucher des Hauses versteckt sich meist im Keller und arbeitet dort unbeachtet vor sich hin: die Heizungspumpe. Sie pumpt das warme Heizungswasser zu den verschiedenen Heizkörpern im Haus. Alte, ungeregelte Modelle tun das unablässig. Sie bringen stets volle Leistung, sind zudem oft überdimensioniert und „konsumieren“ mehr Kilowattstunden als Kühlschrank, Wäschetrockner oder Gefriergerät. Moderne Geräte hingegen, sogenannte Hocheffizienzpumpen, orientieren sich am tatsächlichen Bedarf. Sie regulieren die Zirkulation gezielt – und verbrauchen deshalb bis zu 80 Prozent weniger Strom.

Beachten Sie: Ein gutes Markengerät kostet unter 150 Euro, hinzu kommt die Installation. Durch die hohe Stromersparnis macht sich ein Pumpentausch nach drei bis sechs Jahren bezahlt.

Ein hydraulischer Abgleich sollte bei einem Austausch der Pumpe auf jeden Fall erfolgen, lohnt sich mitunter aber auch sonst. Dabei stellt ein Heizungsmonteur die Anlage so ein, dass alle Heizkörper im Haus gleichmäßig und effizient mit Wärme versorgt werden. Das kann bis zu zehn Prozent Heizkosten sparen – sodass die Ausgaben für den Handwerker wieder reinkommen.

Entlüften Sie die Heizkörper, wenn diese „gluckern“ und die Räume nicht mehr richtig warm werden. Dazu öffnen Sie das Ventil am Heizkörper, je nach Modell mit einem Entlüftungsschlüssel oder einem Schlitzschraubendreher, bis hörbar Luft entweicht. Sobald Wasser rauskommt: schließen. Anschließend überprüfen Sie den Wasserdruck an der Heizungsanlage und füllen gegebenenfalls Wasser nach.

Installieren Sie programmierbare Heizkörperthermostate: So lässt sich die Raumtemperatur wesentlich präziser nach Bedarf regeln. Ausreichend sind 20 Grad Celsius im Wohnzimmer, 18 bis 20 Grad Celsius in der Küche, 23 Grad Celsius im Bad und 16 bis 18 Grad Celsius im Schlafzimmer. Auch bei Abwesenheit sollte die Temperatur nirgendwo unter 16 Grad Celsius sinken. Denn es kostet in der Regel mehr, einen ausgekühlten Raum wieder aufzuheizen, als die Temperatur zu halten.

Noch deutlicher wird die Ersparnis mit einer Smart Home Heizungsregelung: Kernstück dieser intelligenten Wärmesteuerung sind programmierbare Funk-Heizkörperthermostat-Knöpfe, die jeden Raum individuell steuern. Dazu können weitere smarte Geräte wie Fenster- und Tür-Kontakte, Wand- und Boden-Thermostate und jede Menge individuelles Zubehör in das System eingebunden werden. Alle zusammen kommunizieren per Funknetz mit einer zentralen Basisstation, die wiederum per Smartphone-App bedient werden kann. Vorteil für Sie ist, neben einem geringeren Energieverbrauch und der individuellen Steuerung des Raumklimas in jedem Zimmer, dass Sie jederzeit von außen eingreifen können – spontan von unterwegs via Smartphone.

2. Sparen mit Dämmmaßnahmen – ohne große Umbauarbeiten

Ihren Dachstuhl und die Fassade haben Sie bereits saniert und die oberste Geschossdecke über einem bewohnten Raum ist gedämmt (siehe auch: Ratgeber Wärmedämmung spart viel Energie). Trotzdem können Sie in Ihrem Haus noch jede Menge sparen: Damit Heizungsenergie auf dem Weg zum Einsatzort zum Beispiel nicht sinnlos verpufft, sollten Sie alle Heizungs- und Warmwasserleitungen dämmen. Das können auch wenig erfahrene Heimwerker gut zu leisten. Die Isolierung muss dabei allerdings im richtigen Verhältnis zu Rohrdurchmesser und Einbausituation stehen (lassen Sie sich in Ihrem BAUHAUS Fachcentrum beraten). Entscheiden Sie sich am besten für ein komplettes Dämmsystem eines Herstellers, damit Isolierung, Klebebänder und gedämmte Halterungen eine Einheit bilden. Die PE-Schläuche gibt es sogar in selbstklebender Ausführung.

Beachten Sie: Es kann sinnvoll sein, bei unter der Kellerdecke verlaufenden warmen Rohren eine komplette Dämmebene einzuziehen und so den Fußboden im Erdgeschoss gleich mit zu isolieren.

Heizkörper stehen häufig in ungedämmten Wandnischen. Die Heizungswärme wird dann nur zum Teil in den Raum geleitet, der Rest entweicht nach hinten. Abhilfe ist leicht: Kleben Sie Folien oder Platten zur Dämmung nachträglich an die Wand. Ersparnis: bis zu 55 Prozent.

Ratgeber Strom- und Energieverbrauch senken: Tesa MOLL P-Profil-Dichtung

Dichtungen an Fenstern und Türen können kaputt sein (bei älteren Fenstern fehlen oft jegliche Dichtungen) und für unangenehmen Durchzug sorgen. Wer sie austauscht oder nachträglich anbringt, verbessert die Effizienz – und zwar preiswert und einfach. Die Dichtungen sind selbstklebend: Schutzfolie abziehen und auf den Rahmen drücken. Durchzug adé!

Vergrösserung aufrufen

Ein Rollladenkasten steht eher selten im Zentrum der Aufmerksamkeit. Kein Wunder, besteht doch sein einziger Zweck darin, das Band zu verwahren, mit dem die Rollläden hochgezogen und herabgelassen werden. Dennoch können Rollladenkästen eine Menge Ärger machen und Energie verschleudern – und damit ist nicht die Muskelkraft gemeint, die wir beim Auf- und Abrollen freisetzen: Weil der kleine Kasten das Drinnen mit dem Draußen verbindet, findet hier bei fehlender Isolierung unentwegt ein Luftaustausch statt – fast so, als hätte man ein Fenster dauerhaft auf Kipp gestellt. Im Sommer ist das in Ordnung. In der kalten Jahreszeit aber bedeutet es, dass an dieser Stelle rund um die Uhr eine Menge Wärme verloren geht. Nachträglich lässt sich das Problem einfach beheben, indem Sie eine kleine Dämmmatte plus Dichtband im Kasten anbringen. Das schützt vor Zugluft und Kälte, spart bis zu 70 Prozent Energie und wirkt sich auf diese Weise sehr erfreulich auf die Heizkostenrechnung aus! 

3. Wo sind die Wärmebrücken und Stromfresser?

Wärmebrücken werden Stellen genannt, durch die – verglichen mit den umliegenden Bauteilen – sehr viel Wärme nach draußen entweicht. Typische Schwachstellen sind die Fensterlaibungen – so heißen die senkrechten Seiten rechts und links in der Fensteröffnung, die zur Fensterbank hinabführen. Eine schlechte Dämmung ist dort besonders im Winter leicht zu erkennen: 1. Die Fensterlaibung fühlt sich beim Berühren sehr kalt an, obwohl im Zimmer warm geheizt wird. Oder 2. In den Fensterecken und an der Laibung bilden sich Tauwasser oder sogar Schimmel, was dann auch der Bausubstanz schadet. Ideal wäre also, schon beim Einbau der Fenster an gute Dämmung zu denken. Doch auch nachträglich lassen sich Fensterlaibungs-Dämmsysteme montieren – schnell, sauber und simpel!

Beachten Sie: Außen am Haus verbinden Sie durch dämmendes Folienband die Fenster und Türen mit dem Bauwerk und sparen so noch mehr Energie.

Beleuchtung und elektronische Geräte haben einen großen Anteil an der monatlichen Stromrechnung. Die größten Energieverbraucher in Ihrem Haushalt sind Kühlschrank, Gefrierkombination und Tiefkühltruhe. So ein Gerät braucht in seiner Lebensspanne ein Vielfaches seines Anschaffungspreises an Strom. Hier hat es aber in den letzten Jahren große Fortschritte in Sachen Energieverbrauch gegeben. Und anders formuliert: Die Gefrierkombi, die Sie vor zehn Jahren als besonders sparsam empfohlen bekommen haben, ist heute womöglich ein Stromfresser allerersten Ranges.

Strommessgeräte beziehungsweise Energiekostengeräte decken auf, wo zu viel Strom verbraucht wird. Dazu wird das Messgerät zwischen der Steckdose und beispielsweise dem Fernseher angeschlossen und zeichnet verschiedene Werte auf: die momentane Leistung, den Verbrauch seit Beginn der Messung und den Tagesverbrauch. Durch den Vergleich mit Referenzwerten wird klar, ob das Gerät eher energiesparend arbeitet oder durch ein effizienteres Modell ersetzt werden sollte.

Aus ist nicht gleich aus! Viele Geräte verbrauchen im Stand-by-Betrieb weiter Strom. Wer nicht ständig die Stecker ziehen will, setzt auf Steckdosenleisten, mit denen man mehrere Geräte gleichzeitig durch Umlegen des Schalters vom Netz nehmen kann, oder nutzt intelligente Zwischensteckdosen zwischen Steckdose und Elektrogeräten: Mit einem Knopfdruck oder auch automatisch zu bestimmten Uhrzeiten im Tagesablauf steuern sie alle verbundenen Endgeräte und damit die Funktion des Geräts „an“ und auch wieder „aus“.

Achten Sie außerdem auf die Wahl des richtigen Leuchtmittels: Mit einer mittleren Lebensdauer von bis zu 25 Jahren und einer Energieersparnis von rund 80 Prozent gegenüber einer vergleichbar lichtstarken Glühlampe spricht die Gesamtbilanz eindeutig für LED.

So heizen und lüften Sie richtig

  • Nicht zu viel heizen: Wohnräume sollten 20 Grad, Badezimmer 23 Grad und Schlafzimmer nicht mehr als 16 Grad haben.
  • Räume nicht auskühlen lassen, auch nicht im Urlaub.
  • Heizkörper nicht zustellen, nicht mit Gardinen zuhängen.
  • Heizung warten lassen, Heizkörper regelmäßig entlüften.
  • Stoßlüftung, mehrmals täglich. Nicht Fenster lange gekippt stehen lassen.
  • Sicherstellen, dass Fenster und Türen auch dicht sind.
  • Türen zu kalten Räumen geschlossen halten.
  • Harte Bodenbeläge erzeugen ein kaltes Wohngefühl, Teppiche machen es warm.
  • Heißwasser-Nutzung reduzieren: Hände mit kaltem Wasser waschen
  • Eine Decke auf dem Sofa ist gesünder und sparsamer als ein Dreh am Thermostaten
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