Fußbodenheizung nachrüsten

Fußbodenheizungen sind ausgesprochen komfortable Wärmespender und sorgen für ein angenehmes Raumklima sowie gleichmäßige Wärme im ganzen Raum: Ihre Wärme steigt vom Boden nach oben und strahlt von den Wänden und Decken ab. Dank dieser Strahlungswärme lässt sich die Raumtemperatur niedriger halten als mit herkömmlichen Heizkörpern. Die geringe Luftzirkulation wirbelt außerdem kaum Staub auf – somit sind Bodenheizungen auch ideal für Asthmatiker und Stauballergiker geeignet.

Vor allem in gefliesten Räumen, zum Beispiel in Bädern, hat die Fußbodenheizung ihre Vorteile, denn Fliesen, Naturstein oder Keramik sind für eine nachträgliche Installation besonders geeignete Untergründe. Außerdem sind Bäder meist nicht sehr groß, was die Verlegung und den Anschluss vereinfacht: Bis zu einer Fläche von 20 m2 kann die Bodenheizung einfach an das vorhandene Heizsystem angeschlossen werden. Die notwendigen Anschlüsse sollten allerdings von einem Fachmann in die Heizstrecke eingebaut werden.

Beachten Sie: Für die nachträgliche Installation einer Fußbodenheizung im Badezimmer eignen sich extrem dünne Flächenheizsysteme. Speziell für Laminat und Parkett gibt es superdünne Heizfolien, die einfach zwischen Trittschalldämmung und Oberbelag ausgerollt werden.

1. Heizmatte verlegen und anschließen

Damit die Ausgleichsmasse, die später auf die ausgelegte Heizmatte aufgebracht wird, gut auf dem Untergrund haftet, reinigen und grundieren Sie zunächst den Boden mit Tiefengrund (Produkt abgestimmt auf die Ausgleichsmasse und möglichst vom selben Hersteller).

Vor der Installation der Fußbodenheizung müssen geeignete Anschlüsse in die Heizstrecke eingebaut werden – am besten durch den Fachmann. Hierbei ist es wichtig, dass der Vorlaufanschluss (im Bild rot) immer vor dem Heizkörperventil liegt und der Rücklaufanschluss (im Bild blau) in Fließrichtung immer hinter dem Heizkörper. So bleibt alles separat regelbar!

Legen Sie die Heizmatte aus, bis Sie an eine Wand stoßen und zerschneiden das Trägergewebe dort. Schneiden Sie dabei vom Rohr weg, damit sie es nicht aus Versehen kappen. Nun verlegen Sie die Restmatte im beliebigen Winkel weiter (drehen Sie die Matte um 90° oder 180°). Achten Sie darauf, dass die längere Mattenseite auch an der längeren Wandseite des Raumes liegt – das spart Zuschnitte.

Beachten Sie: Mattengröße und -menge wählen Sie entsprechend der Raumgröße aus.

Ist der ganze Raum mit der Heizmatte ausgelegt, fixieren Sie die Matte mit Niederhaltedübeln (als Zubehör erhältlich). Bei einigen Herstellern sind im Mattengewebe auch eingearbeitete Klebestreifen zum fixieren. Alternativ verwenden Sie Fliesenkleber.

Nun schließen Sie die Heizmatte an die vorbereiteten Anschlüsse (Vor- und Rücklauf) des Heizsystems an. Jede Matte verfügt über vier Anschlüsse: zwei rote (Vorlauf von der Heizung und Vorlauf zum Rohrsystem der Bodenheizung) und zwei blaue (Rücklauf zur Heizung und Rücklauf vom Rohrsystem der Bodenheizung) welche entsprechend eingeführt werden müssen.

Nun erfolgt ein Probelauf – es ist die letzte Gelegenheit, um Verlegefehler oder Beschädigungen zu beheben. Befüllen Sie hierfür das Heizsystem und stellen den Betriebsdruck wieder her. Stellen Sie nun den Rücklauftemperaturbegrenzer (RTL-Ventil) der Fußbodenheizung auf Maximalstellung. Wird alles warm und bleibt trocken, drehen Sie die Heizung wieder aus. Sobald die Rohre kalt sind, können Sie die Ausgleichsmasse verteilen.

2. Nivellierschicht aufbringen

Bevor Sie nun den Boden mit flexibler Ausgleichsmasse oder Nivellierspachtelmasse ausgleichen, kleben Sie Randdämmstreifen an die Wand. Planen Sie die Höhe des Streifens so ein, dass er bis zur Oberkante des anschließenden Oberbelages reicht. Überstehende Ränder können Sie nach der kompletten Verlegung des Oberbelages (bei Fliesenverlegung erst nach dem Verfugen) bequem abschneiden.

Nachdem Sie den Nivelliermörtel mit Wasser angerührt haben (Herstellerangaben beachten), verteilen Sie die Masse kübelweise auf dem Boden (am besten vom Rand zur Flächenmitte hin). Treten Sie dabei möglichst nicht auf die Heizrohre der Heizmatten. Wenn der so eingeebnete Boden ganz trocken ist, können Sie anschließend den eigentlichen Oberbelag, z.B. Fliesen, verlegen.

Beachten Sie: Alle Oberbeläge müssen vom jeweiligen Hersteller mit „für Fußbodenheizungen geeignet“ gekennzeichnet sein.

Bildergalerie Fußbodenheizung nachrüsten

Elektro-Fußbodenheizung

Für die nachträgliche Installation von Fußbodenheizungen eignen sich auch spezielle Elektro-Flächenheizungen. Sie werden ausschließlich elektrisch betrieben, sollten dann allerdings mit einer separaten Regelung ausgestattet sein, so dass sich die Heizzeiten exakt programmieren lassen – wichtig, angesichts hoher Strompreise.

Alternativ gibt es kombinierte Elektro-/Warmwasser-Bodenheizungen auf einer Matte. Diese Systeme wärmen kostenneutral während der Heizperiode, arbeiten aber auch dann, wenn die Zentralheizung Sommerpause hat.

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