1. Untergrund richtig vorbereiten
Fliesen können auf nahezu allen Untergründen im sogenannten Dünnbettverfahren verlegt werden. Vorausgesetzt, der Untergrund ist tragfähig, eben, trocken und frei von Stoffen, die die Haftung des Fliesenklebers beeinträchtigen – beispielsweise Fett, Staub oder alte Anstriche. Deshalb alle losen Teile und Anstriche entfernen und Unebenheiten mit selbstverlaufender Spachtelmasse ausgleichen. Stark saugende Untergründe zusätzlich mit einer Grundierung vorbehandeln und gut trocknen lassen. Beim Verlegen von Fliesen in Bad & Co. tragen Sie zudem eine weitere wasserfeste Sperrschicht auf. Sonst kann es zu Schäden durch Feuchtigkeit kommen. Spezielle Abdicht-Anstrichsysteme gibt es in Ihrem BAUHAUS.
Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie auch im BAUHAUS Ratgeber
Die richtige Fliese für Ihr Vorhaben
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Keramikfliese
Der Oberbegriff für fast alle Platten, die in Bad und Küche an Wand und Boden zu finden sind: Sie bestehen grundsätzlich aus einem Gemisch aus Ton, Sand, Feldspat, Quarz oder Kaolin und kommen entweder als Grob- oder als Feinkeramik in den Handel. Ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Auswahl ist die Wasseraufnahme der fertigen Fliese. Sie bestimmt den möglichen Einsatzort und -zweck.
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Steingutfliesen
Steingutfliesen sind besonders grobporig, lassen sich also leicht zuschneiden und sind deswegen auch in verwinkelten Bereichen gut zu verlegen. Allerdings sollten sie nicht zu stark belastet werden. Am besten eignen sie sich als glasierte Wandfliesen im Innenbereich.
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Steinzeugfliesen
Steinzeugfliesen weisen aufgrund der wesentlich höheren Brenntemperatur ein dichteres Material auf. Deswegen nehmen sie nur in geringem Maße Wasser auf (< 3 % des Gewichts) und gelten als frostsicher. Sie sind sehr robust, sowohl gegen Säure und Laugen als auch gegen Abrieb und Verschleiß. Sie kommen als Bodenfliesen im Innen- wie im Außenbereich zum Einsatz. Sie sind sowohl in glasierter als auch in unglasierter Ausführung erhältlich.
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Feinsteinzeugfliesen
Feinsteinzeugfliesen weisen eine sehr hohe Materialdichte und eine extrem geringe Porosität auf. Damit einher geht eine sehr geringe Wasseraufnahme (< 0,5 % des Gewichts) sowie eine sehr hohe Strapazierfähigkeit. Feinsteinzeugfliesen sind frostsicher und eignen sich für den Innen- und Außenbereich, auch für stark beanspruchte Böden. Diese Modelle werden ebenfalls sowohl glasiert als auch unglasiert angeboten.
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Glasiertes, poliertes Feinsteinzeug
Glasierte Feinsteinzeugfliesen gibt es in nahezu grenzenloser Auswahl an unterschiedlichen Dekoren. Ihre Beständigkeit hängt dabei immer von der Härte der Glasur ab. Bei unglasierten und polierten Feinsteinzeugfliesen werden die beim Brennvorgang geschlossenen Poren wieder geöffnet. Deshalb sollte der Bodenbelag eine zusätzliche Imprägnierung gegen Flecken und Verschmutzung erhalten.
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Spaltplatten
Während feinkeramische Fliesen erst gepresst und dann gebrannt werden, stellt man Spaltplatten in einem Strang her und schneidet sie erst danach. Der Herstellungsprozess bedingt, dass Spaltplatten weniger maßhaltig sind und deshalb mit breiteren Fugen verlegt werden sollten. Spaltplatten sind hoch belastbar, frost- und säurebeständig, glasiert und unglasiert lieferbar. Sie werden deswegen meist im Außenbereich verwendet.
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Natursteinfliesen
Neben Keramikfliesen erfreuen sich Natursteinplatten immer größerer Beliebtheit. Bei diesen natürlichen Materialien gehört eine lebendige Zeichnung, also Maserung, Einschlüsse, Adern, Farbschattierungen etc., zum Look dazu. Generell sind Natursteinfliesen sehr stabil und langlebig. Sie eignen sich je nach Ursprungsgestein (bitte beachten!) für fast alle Einsatzorte.
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Zementfliesen
Zementfliesen werden nach dem hydraulischen Pressvorgang für einige Wochen zum Trocken und Aushärten gelagert (nicht gebrannt). Wichtig: Zementfliesen benötigen eine Fleckenschutz-Imprägnierung sowie Deckwachs. Auch die Pflege braucht spezielle Produkte. Empfehlung: Blickfang für Flure und Verkehrswege, nicht für das Familienbadezimmer ...
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Feinsteinzeug in Betonoptik
Die großformatigen Platten aus Feinsteinzeug in Betonoptik (ab 30 x 60 cm aufwärts) sind typischerweise glasiert, aufgrund ihrer geringen Wasseraufnahme frostsicher und meistens auch rutschfest. Sie eignen sich für die Verarbeitung im Innen- und Außenbereich und bilden eine tolle optische Grundlage für alle modernen Gestaltungen.
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Feinsteinzeug in Holzoptik
Kaum eine Entwicklung der letzten Jahre hat für so viel Furore gesorgt wie die Holzoptik für glasiertes Feinsteinzeug: Die Kombination des warmen Tons und der Optik eines Holzfußbodens mit den praktischen Vorteilen eines modernen Fliesenbodens. Somit können die Holzoptikböden auch im Badezimmer eingesetzt werden. Wichtig: Die Formate orientieren sich an großen Holzdielen, typischerweise 15 x 90 cm bzw. 20 x 120 cm.
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Fliesen in Natursteinoptik
Sie möchten gern von der Pflegeleichtigkeit und Robustheit von Feinsteinzeugfliesen profitieren, aber nicht auf die dekorative Optik von Naturstein verzichten? Beim innovativen Inkjet-Herstellungsverfahren werden die attraktiven Maserungen und Strukturen von original Naturstein gescannt und detailgetreu auf Feinsteinzeugfliesen gedruckt. Die effiziente Technologie sorgt auch dafür, dass nicht jede Fliese das gleiche Dekor erhält.
2. Flieseneinteilung
Um einen Eindruck vom späteren Ergebnis zu bekommen, legen Sie zunächst die Fliesen lose aus (die ersten beiden Reihen genügen): Bei der Parallelverlegung spannen Sie in rechtwinkligen Räumen mittig auf dem Boden und parallel zu den Seitenwänden eine Richtschnur. Ihre erste Fliesenreihe richten Sie daran aus und beginnen mit dem Verlegen an der Richtschnur. Dann entlang der Wand an der Stirnseite die nächsten Fliesen verlegen.
Beachten Sie: Bei der diagonalen Verlegung (vor allem für quadratische Räume geeignet) müssen Sie noch genauer messen und zunächst die exakte Raummitte bestimmen. Von dort ausgehend markieren Sie die Raumdiagonalen im Winkel von 45 Grad. Hilfreich ist hier ein Kreuzlinienlaser.
Sollen sowohl Wand als auch Boden mit Fliesen gleicher Größe versehen werden: Bodenfliesen erst verlegen, wenn die Wandfliesen geklebt sind. Dann können Sie die Fugen der Wandfliesen am Boden fortführen – ein durchgehender Fugenverlauf wirkt harmonischer.
Mit Fliesen die Proportionen von Räumen optisch beeinflussen
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Horizontale Anordnung
Durch diese Verlegung wirkt ein schmaler Raum gleich breiter. Doch Achtung, auch hier gilt: Es sollte immer eine angemessene Anzahl von Platten nebeneinander passen.
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Vertikale Verlegung
Diese Anordnung erzeugt in einem Raum den Eindruck von mehr Höhe und weniger Breite. Damit kein „Schlauch“ entsteht, am Boden eventuell ein Quadratformat wählen.
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Dunkler Boden und helle Wände
Diese Kombi weitet Räume optisch – ideal für kleine Zimmer. Dabei müssen nicht alle Wände Fliesen tragen, ein Mix mit feuchteregulierendem Feinputz ist optimal.
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Dunkle Fliesen an der Stirnwand
Mit dieser Methode können Sie einen zu langen, schlauchförmigen Raum optisch spielend verkürzen – und die perfekte Bühne für eine freistehende Badewanne schaffen.
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Bordüren und Absätze
Sehr hohe Wände können mit quer verlaufenden Streifen untergliedert und optisch verkürzt werden. Auch eine nur halbhoch geflieste Wand erzeugt denselben Effekt.
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Farbgebung
Helle, freundliche Nuancen geben nicht nur engen Bädern ein einladendes Flair. Sie lösen auch Nischen und Kanten in größeren Räumen optisch auf, schaffen mehr Ruhe.
3. Bodenfliesen verlegen
Verteilen Sie den Fliesenkleber mit der Kelle gleichmäßig auf dem Boden und kämmen Sie ihn mit einem Zahnspachtel in Viertelkreisen durch. Die Fliesengröße bestimmt die benötigte Zahnung. Diese liegt zwischen sechs und zwölf Millimeter, denn mindestens drei Viertel der Fliesenrückseite sollten mit Kleber bedeckt sein, bei Natursteinen sogar 100 Prozent (s. auch Tipp).
Worauf Sie bei der Auswahl der passenden Produkte beim Verlegen der Fliesen achten sollten, erfahren Sie in folgendem BAUHAUS Ratgeber:
Beachten Sie: Mischen Sie immer nur so viel Kleber an, wie Sie in ca. 30 Minuten verarbeiten können.
Schieben Sie die Fliese nun ins Kleberbett, drücken Sie sie an oder klopfen Sie die Fliese mit einem Gummihammer leicht an.
Um einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Fliesen zu gewährleisten, benutzen Sie Fliesenkreuze. Die Fliesenkreuze werden später einfach mit verfugt.
Vergessen Sie außerdem nicht die Dehnungsfugen am Rand und kontrollieren Sie immer wieder mit Wasserwaage und scharfem Blick die Ausrichtung und Fugenbreite.
Ist der gesamte Boden verfliest, entfernen Sie ausgetretenen Fliesenkleber (Fugen schon beim Verlegen möglichst sauber halten) und lassen Sie den Kleber aushärten (Herstellerangaben beachten).
Verlegemuster von Fliesen
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Fugenschnitt bzw. Kreuzfuge
Die Fliesen werden bündig zueinander verlegt, für eine aufgeräumte, geradlinige Optik. Ideal, um eine homogene, symmetrische Flächenwirkung zu erzielen, besonders bei großformatigen Fliesen. Optimaler Effekt bei Ton-in-Ton-Wahl der Fugen.
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Versetzter Verband
Beliebt für Querformate jeder Größe; streckt Räume in Richtung der Schmalkanten. Vom Drittel- (um ein Drittel versetzt) über Viertel- bis zum wilden Verband (einfach fortlaufend, inklusive der Reststücke) wird der Look immer lockerer.
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Schiffsboden
Als Sonderform des wilden Verbandes perfekt für Fliesen in Dielenformat, um Holzböden zu imitieren. Je nach Ausrichtung verändert er stark die Raumwirkung (streckt entlang der Längskanten); passt gut zu Altbauten und zur Landhausoptik.
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Römischer Verband
Was auf den ersten Blick wie zufällig gelegt aussieht, entsteht durch die raffinierte Anordnung von drei bis sechs verschiedenen Formaten. Für lebendig wirkende, große Flächen ohne Kreuz- oder langlaufende Fugen. Für Planung und Verlegung genug Zeit einplanen!
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Fischgräverlegung
Repräsentatives Verlegemuster schlanker Rechteckformate – oft in Holz- oder Backsteinoptik. Für eine edle Raumanmutung auch in kleinen Zimmern. Die Zickzack-Verlegung erzeugt an den Rändern relativ viel Verschnitt: bei der Menge mit einplanen!
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Diagonalverband
Klassischer Kreuzfugenverband für quadratische Fliesen, aber diagonal im Raum verlegt. Das Muster kaschiert schiefe Wände und bringt Spannung in klar geschnittene Räume; für jede Raumgröße geeignet. Beliebt im Schachbrettmuster.
Fliesen werden in einem aufwendigen Prozess unter großem Druck und hohen Temperaturen hergestellt. Dabei ist eine leichte Abweichung der Maße unvermeidbar. Um dieses Spiel auszugleichen und ein einheitliches Verlegebild zu erreichen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
- Sie können die Breite der Fuge auf fünf Millimeter und mehr vergrößern und so Unterschiede ausgleichen. Es entsteht ein rustikales Ambiente.
- Oder Sie kaufen kalibrierte Fliesen. Sie werden nach dem Brennen vermessen und entsprechend sortiert. Aber die Kantenecken werden trotzdem nie exakt bei 90 Grad liegen können.
- Wer es noch exakter haben möchte, kauft rektifizierte Fliesen, die nach dem Brand per Diamantsäge geschnitten und geschliffen wurden, was zu 100 Prozent exakten Maßen führt. Mit ihnen ist auch ein Fugenmaß von ca. 1,5 Millimeter möglich.
4. Fliesen bearbeiten und zuschneiden
Zum maßgenauen Schneiden von Fliesen eignet sich ein Fliesenschneider: Ritzen Sie die Glasur an der gewünschten Stelle an und brechen Sie diese dann über einer geraden Kante oder mit einer Fliesen-Brechzange.
Für Rohrdurchführungen (z. B. bei Heizungsrohren) am Fliesenrand oder mitten in einer Fliese bohren Sie dicht an dicht mit einer Bohrmaschine und Fräsaufsatz Löcher innerhalb der markierten Linie. Brechen Sie die Aussparung vorsichtig mit einer Fliesenlochzange Stück für Stück heraus oder zerschlagen Sie die Zwischenstege mit einem Fliesenhammer.
5. Bodenfliesen verfugen
Ist der Kleber unter den Fliesen ausgehärtet, geht es ans Verfugen: Mischen Sie den Fugenmörtel nach Herstellerangaben an und gießen Sie ihn abschnittsweise auf den sauberen Boden. Den Mörtel nun mit einem Gummiwischer oder Moosgummibrett diagonal zur Fugenrichtung einschlämmen. Wischen Sie mehrmals über die Fläche, damit die Fugenmasse in alle Hohlräume sickern kann und die Fugen gleichmäßig bis zur Fliesenoberkante mit Mörtel gefüllt sind.
Entfernen Sie mit einem feuchten Schwammbrett Mörtelreste von den Fliesen und drücken Sie den Schwamm zwischendurch in klarem Wasser aus.
Auch wenn es schwerfällt und der Boden eigentlich schon fertig aussieht: Halten Sie sich an die vom Hersteller vorgegebenen Trocknungszeiten! Keinesfalls den Boden betreten, bevor Kleber und Mörtel wirklich abgebunden haben.
Beachten Sie: Bleibt auf der Oberfläche ein leichter Zementschleier zurück, entfernen Sie diesen frühestens nach zwei Wochen mit speziellem Zementschleier-Entferner. Erkundigen Sie sich in Ihrem BAUHAUS, welches Produkt für Ihren Fliesenbelag geeignet ist.
Eck-, Bewegungs- und Anschlussfugen nicht mitverfugen: Die Verbindungen zur Wand oder zu den Sockelfliesen werden dauerhaft elastisch in Silikon ausgeführt. Kleben Sie dazu die Fugen sauber mit Malerkrepp beidseitig ab. Entfernen Sie sorgfältig alle Kleberreste aus den Fugen und grundieren Sie mit einem Dichtungsvorstrich. Dieser sorgt dafür, dass der Untergrund entfettet wird und das Silikon besser haftet.
Setzen Sie die Silikonkartusche in der Ecke an und tragen Sie die Masse in Fugenbreite auf. Sprühen Sie mit einer Blumenspritze ein Gemisch aus Spülmittel und Wasser auf die Fugen. Ziehen Sie anschließend mit einem Fugenglätter überflüssiges Silikon ab und streichen Sie mit den Fingern die Fuge glatt.
Entfernen Sie abschließend das Klebeband, indem Sie es seitlich und schräg nach hinten von der Fuge weg abziehen.