Bank aus Altholz

Wenn Kommoden, Tischplatten und Türen aus Vollholz oder Fußbodendielen in die Jahre kommen, sind die Oberflächen oft nicht mehr schön und sie werden aussortiert. Aber halt, nicht einfach zum Sperrmüll oder Brennholz geben! Aus den oft farbig lasierten Brettern lassen sich wahre Designermöbel zaubern – wie hier gezeigt: eine individuelle Bank. Diese besteht aus kleingesägten Dielenbrettern in rund 2,4 Zentimeter Stärke in vielen verschiedenfarbigen Lackierungen. 

1. So machen Sie der Bank Beine

Als Beine dienen acht rechteckige Hölzer mit den Maßen 50 x 65,5 Zentimeter. Zum Zurechtsägen der Stücke können Sie eine Handkreissäge mit Führungsschiene oder eine Stichsäge benutzen. Die später innen liegenden Seiten glätten Sie zunächst mit Hobel und Schleifpapier oder, komfortabler, mit einem Schwingschleifer. Schneiden Sie außerdem die Längsseiten der Teile auf Gehrung (45 Grad Winkel) – an dieser Schräge werden die einzelnen Beinteile später verleimt. 

Als nächstes legen Sie je zwei der Hölzer an den Gehrungsschnittkanten der Länge nach flach aneinander und verbinden diese mit Klebeband. Das Tape dabei am besten mit einem Schleifklotz fest andrücken. Drehen Sie die verbundenen Teile um, tragen in der Gehrungsnut Holzleim auf, klappen die Teile zu einem Winkel von 90 Grad zusammen und fixieren wieder alles mit Klebeband.

Suchen Sie aus den Holzresten noch vier Klötze mit den Maßen 7,5 x 4,5 x 4,5 Zentimeter heraus oder schneiden Sie diese entsprechend zurecht. Verleimen Sie nun jeweils einen der Klötze an einem Ende der vier Verbundhölzer, fixieren alles mit Schraubzwingen, entfernen gegebenenfalls Leimreste und lassen den Leim trocknen (Herstellerangaben beachten). 

Anschließend längen Sie die Beine mit der Säge auf rund 42 Zentimeter ab und schneiden eventuelle Überstände der beiden zusammengeleimten Teile ab. Entfernen Sie außerdem mit einem Schleifgerät die Farbreste an den Außenseiten. Für eine Verjüngung der Beine zum Boden hin können Sie diese konisch zusägen. 

2. Zargenhölzer für den Rahmen

Zum Verbinden der Bankbeine werden je zwei Zargenhölzer für die Längsseiten mit 135 x 7 Zentimeter und für die Stirnseiten mit 23 x 7 Zentimeter Größe benötigt. Diese Leisten schneiden Sie wie die Beine mit einer Säge zu und glätten die Rückseiten jeweils wieder mit Hobel oder Schwingschleifer. Entfernen Sie außerdem von den Sichtseiten den Altanstrich. Alternativ können Sie diesen natürlich auch belassen und so einen wundervollen Vintage-Look erzeugen. 

Die so vorbereiteten Zargenhölzer werden nun mit Holzdübeln und Kraftkleber verleimt. Dafür die Dübellöcher vorbohren, die Dübel auf einer Seite einklopfen und dann das nächste Holz aufsetzen. Am besten zuerst die beiden Stirnseiten der Bank zusammenbauen. Entfernen Sie eventuelle Leimreste und fixieren die Konstruktion während des Tocknens mit Schraubzwingen. Dann diese beiden Teile mit den langen Leisten in gleicher Weise verbinden. Den Unterbau abschließend schleifen und zweimal mit Holzöl oder Lack versiegeln.

Beachten Sie: Beim Fixieren der Beine auf Rechtwinkligkeit achten. 

3. Sitzfläche aus alten Latten

Bei der Gestaltung der Sitzfläche können Sie entweder eine alte Tischplatte auf das gewünschte Maß bringen oder – wie im gezeigten Beispiel – einzelne kurze und längere Latten zu einer Platte verbinden (rund 150 x 38 cm). Hierfür dübeln und verleimen Sie die ausgewählten Hölzer zunächst an den Stirnseiten miteinander. Nach dem Trocknen bringen Sie die Sitzbretter auf eine gleichmäßige Breite, verleimen diese anschließend an den Längsseiten und fixieren sie mit Schraubzwingen. Nach dem Trocknen schleifen Sie die Platte glatt und ölen diese zweimal. 

4. Jetzt nur noch die Endmontage – und fertig!

Zum Zusammenfügen von Sitzfläche und Gestell drehen Sie die Sitzfläche um (auf Werkbank oder zwei Holzböcke) und bohren mit einem Holzbohrer in mittelgroßen Abständen Löcher in die Längs- und Stirnzargen des Bankunterbaus. Mit einem Senkbohrer bohren Sie anschließend die Vertiefungen für die Schraubenköpfe nach. 

Legen Sie nun die Platte unter das Gestell (exakt ausrichten), fixieren die Konstruktion mit Schraubzwingen und verschrauben alles mit passenden Spanplattenschrauben. Umdrehen – und gleich Probe sitzen! 

Dann stimmt die Körnung

Die Wahl des Schleifmittels ist vom Material des Werkstücks und eventuell auch von der Größe der Fläche abhängig, die es zu schleifen gilt. Einfache Schleifpapiere mit dem Mineral Korund eignen sich besonders für weiche Materialien wie Holz oder aber für kleinere Metallflächen. Hochwertige kunstharzgebettete Schleifgewebe sind wesentlich härter.

Der Körnungsgrad steht immer auf der Rückseite des Schleifmittels. Eine grobe Körnung (Kennzahl 80 und weniger) sorgt für hohen Materialabtrag und hinterlässt eine gröbere Oberfläche. Zum Anschleifen von Lacken wird zum Beispiel Papier mit einer 100er-Körnung verwendet. Für den Zwischen- und Feinschliff von Holz verwenden Sie am besten 120er- bis 180er-Papier, und für den Feinschliff bei lackierten Oberflächen ist eine Körnung von 220 und darüber richtig.

Allgemein gilt: Je höher die Kennzahl der Körnung, umso feiner ist das Schleifmittel.

Das könnte Sie auch interessieren
Feilen, Hobel und Schleifmittel

Online-Shop

Wenn der Lack ab ist

Schleifmittel für die Vorbehandlung von Holz, Metall und anderen Werkstoffen in großer Auswahl.

Pflegemittel

Online-Shop

Gepflegt und geschützt

Mit der richtigen Pflege bleiben Hölzer länger schön.