1. Farbwahl für Innenräume
Erlaubt ist, was gefällt! Allerdings beeinflussen Raumfarben die Stimmung der Bewohner nicht unerheblich. Daher sollten Sie diese mit Bedacht wählen und einige wichtige Kriterien bei der Auswahl beachten: Machen Sie sich zunächst darüber Gedanken, welche Farben Sie mögen, ob Sie eher der dynamische oder der ruhige Typ sind und ob Sie das unterstreichen oder ausgleichen möchten und wie die Beschaffenheit des Raumes insgesamt ist (ist der Raum eher klein oder groß, hell oder dunkel, sind die Decken hoch oder niedrig).
Dann spielt auch die Raumnutzung eine wichtige Rolle: Soll er zur Entspannung, zur Arbeit, zum Essen oder als Treffpunkt mit Freunden dienen? Und soll das Ambiente belebend, ruhig oder gemütlich sein? Anschließend machen Sie eine Bestandsaufnahme der Einrichtung, also etwa der Möbel die Sie bereits besitzen oder die Sie anschaffen möchten, der Bilder an den Wänden, der Dekoration insgesamt, dem Bodenbelag (Teppich, Parkett, etc.) und der vorhandenen Lichtquellen (Fenster, Lampen).
2. Farbpsychologie – welche Farbe wirkt wie?
Bei der Auswahl von Farben geht es, neben den persönlichen Vorlieben bezüglich Farbe, Dekoration und Stil sowie der Beschaffenheit des Raumes, auch viel um Psychologie. Rot beispielsweise bringt Energie und Dynamik in den Raum – ideal etwa für das Esszimmer. Im Schlafzimmer jedoch wäre diese Farbe eher ungünstig. Besser sind hier beruhigende Blau- oder Grautöne – sie sorgen für Ruhe und Muße. Wer sich zuhause also wohlfühlen möchte, sollte die Wirkung der verschiedenen Farben verstehen.
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Weiß
Unschuldiges Weiß wirkt pur, rein, edel, aber auch unnahbar. Es hellt Räume auf und vermittelt Leichtigkeit. Weiß ist auch ideal als Kombinationsfarbe – so kommen andersfarbige Flächen besser zur Geltung.
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Gelb
Gelb sorgt für gute Laune, wirkt anregend, heiter und schwerelos. Die Farbe fördert die Konzentration und den Lerneifer, belebt Gespräche und vermittelt ein positives Raumgefühl – ideal für Kinderzimmer oder auch Konferenzräume.
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Rosa
Zartes Rosa wirkt besänftigend, unschuldig, beruhigend und baut Aggressionen ab. Gut für Schlafräume, Baby- und/oder Kinderzimmer.
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Orange
Mit Orange erzielen Sie im Raum eine heitere, optimistische und gelöste Wirkung, da die Farbe Wärme ausstrahlt und Gemütlichkeit verbreitet. Außerdem fördert sie die Stimmung, den Appetit und die Geselligkeit – ideal für Esszimmer und Küche.
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Rot
Dynamik und Energie vermittelt Rot. Aber Vorsicht: zuviel davon kann auch aggressiv wirken. Rote Akzente eignen sich etwa für Empfangsräume, Eingänge und Esszimmer.
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Purpur & Violett
Luxuriös, feierlich und geheimnisvoll wirkt Purpur. Dunkles Violett – auch als Partner für beige und graue Wände – vermittelt eine gewisse Dramatik und Unkonventionalität, etwa als Eyecatcher im modernen Esszimmer. Hellere Abstufungen (z. B. Flieder) kommen dagegen auch im Schlafzimmer schön zur Geltung.
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Blau
Kühles, ausgleichendes und sauberes Blau fördert die Konzentration, die Sprachfähigkeit und klares Denken und hilft angeblich bei Schlafstörungen. Ideal für Badezimmer, Schlafzimmer (helle Blautöne), Bibliothek (dunkle Blautöne).
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Grün
Je nach Nuance kann Grün beruhigend und harmonisierend oder aber vital und anregend wirken. In jedem Fall vermittelt es frische Natürlichkeit und fördert die Kreativität und den Geist – gut geeignet also für Arbeits- und Wohnräume oder auch die Küche.
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Grau
Räume in elegantem Grau wirken kühl, puristisch und sachlich. Grau ist eine schöne Kombinationsfarbe, da es andere Töne zum Leuchten bringt oder eine farbige Möblierung in Szene setzt, etwa im Wohnzimmer oder im Flur.
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Braun
Erdiges Braun ist wärmend und dämpfend, beruhigend und gemütlich – für ein intimes Raumgefühl und Geborgenheit in allen Wohnräumen.
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Schwarz
Schwarz hat in Räumen eine eher düstere Wirkung. Zwar vermittelt es Seriosität und Respekt, zu viel wirkt aber eher bedrückend und sollte nur sparsam eingesetzt werden.
3. Raumwirkung verändern durch Farben
Wer ganz gezielt die Raumwirkung verändern möchte, kann auch hier mit entsprechender Farbwahl Erstaunliches erreichen. So lassen helle Farben kleine Räume größer wirken (Weiß und Pastelltöne können bis zu zehn Prozent mehr Volumen zaubern). Eine einheitliche Farbgebung vom Boden bis zur Decke lässt zudem Konturen verschwinden und vermittelt optisch mehr Weite.
Beachten Sie: Um Räume größer wirken zu lassen, gehen Sie auch mit der Dekoration sparsam um.
Wem die Zimmerhöhe zu niedrig ist, streicht die Decke einen Ton heller als die Wände – das erhöht die Raumwirkung. Auch Hellblau an der Decke und vertikale Streifen an den Wänden helfen, die Raumoptik nach oben zu strecken. Dahingegen senken dunkle Farben optisch eine Decke herab. Dieser Effekt verstärkt sich, wenn Sie den oberen Bereich der Wände (ca. 10 Zentimeter) ebenfalls in der Deckenfarbe streichen.
In kleinen Räumen schaffen Sie Tiefe, indem Sie im Zimmer mit hellen Seitenwänden einen Eyecatcher mit einer andersfarbig gestrichenen Wand entgegensetzen. Komplementärfarben oder dunkle Nuancen einer Farbfamilie eignen sich besonders gut.
Beachten Sie: Verwenden Sie niemals mehr als drei Farben in einem Raum. Denn ein zu bunter Farbenmix verkleinert den Raum wieder und wirkt zudem unruhig.
In sehr großen Räumen kann man sich schon mal verloren fühlen. Hier erzeugen Sie Gemütlichkeit und Stimmung, indem Sie für den Boden einen dunklen Belag wählen, die Wände heller streichen und mit einer noch helleren Decke kombinieren.
Eine heimelige Stimmung erzeugen Sie grundsätzlich mit eher dunklen Farben wie Braun, dunkles Grün oder Blau. Warme Farben wie Rot, Orange und Gelb aber auch Gold oder Kupfer reflektieren das Licht und vermitteln Wärme.