1. Trinkwasserleitungen
Bei Sanitärinstallationen geht es zunächst darum, Trinkwasser zu den vorgesehenen Zapfstellen wie Wachbecken, Badewanne, Dusche, WC, etc. zu befördern. Der Installateur führt hierfür die Rohre über die Warmwasserbereitung zum zentralen Verteiler im Keller und von dort via Stegleitungen zu den einzelnen Etagen des Hauses. Von dort müssen Sie zu den Entnahmestellen weitergeführt werden.
Achten Sie beim Kauf von Trinkwasserleitungen darauf, dass diese die Zulassung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) haben. Denn das Trinkwasser muss einwandfrei an den Zapfstellen ankommen und die Lebensmittelqualität darf durch Werkstoffe nicht beeinträchtigt sein!

Leitungen aus Kunststoff – etwa vernetztes Polyethylen (PE-X-Rohr, früher VPE) – sind unempfindlich gegen Korrosion, leicht, wärme- und schalldämmend und auch für Laien gut verlegbar: Die verschiedenen Systeme werden gesteckt, geschraubt, gepresst oder geklebt. Als Werkzeug wird meist nur eine Kunststoffrohrschere benötigt.
Beachten Sie: Bei Rohr-in-Rohr-Systemen stecken die wasserführenden Leitungen in einem Schutzrohr für eine gute Wärme- und Schallisolierung und gegen Kondenswasserbildung.

Sogenannte „Fittings“ (im Bild ein Winkelstück) erlauben die Verbindung mit Kupferrohren. Außerdem lässt sich mit Fittings der Leitungsverlauf der geraden Rohre den örtlichen Gegebenheiten anpassen (z. B. Verzweigungen und Durchmesserwechsel ausführen, etc.).


Um das ankommende Trinkwasser an die einzelnen Entnahmestellen zu befördern, benötigen Sie sogenannte Verteiler (je ein Verteiler für die Kalt- und Warmwasserleitung). Für die Montage an einem solchen Verteiler müssen Sie beim verwendeten System im gezeigten Beispiel eine Edelstahlstützhülse ins Rohrende einführen. Dann schieben Sie das Rohr kräftig in das Fitting am Verteiler, bis zwei Druckpunkte überwunden sind.

Bei Klemm-Schraubverbindungen stecken Sie die Kunststoffrohre mittels Fittings zusammen und fixieren diese wasserdicht mit Überwurfmuttern (im Bild: seitlich am WC-Spülkasten bei einer Vorwandistallation).
2. Abwasserrohre für die Innenentwässerung
Das verbrauchte Wasser (Schmutzwasser) muss in die Kanalisation abgeführt werden: Sogenannte Kanal-Grundrohre (orange-braune KG-Rohre) sind im Fundament begraben und führen das Abwasser zur Kanalisation. Für die Innenentwässerung kommen sogenannte HT-Rohre zum Einsatz. Sie sind hochtemperaturbeständig und für ihre jeweilige Aufgabe in unterschiedlichen Größen und Formen (Bögen, Abzweige, etc.) erhältlich.

HT-Rohre für die senkrechte Fallleitung müssen eine Nennweite von DN 110 (110 mm) aufweisen. Die liegenden Abflussleitungen, die zum Fallrohr führen, gibt es in Stärken von DN 40 bis DN 110. Fürs WC (9-Liter-Spülung) sind HT-Rohre mit DN 100 vorgesehen, Waschbecken kommen mit Nennweiten von DN 40 aus, Dusche und Badewanne mit DN 50, der Anschluss einer Waschmaschine (für 6 bzw. 12 kg) sollte mit Rohren DN 50 bis DN 70 gekoppelt sein. Für die Küchenspüle mit Geschirrspüler sind Nennweiten von DN 50 vorgeschrieben.

Die Befestigung der HT-Abwasserrohre im Boden erfolgt mithilfe von schallgedämmten Rohrschellen. Mittels Steckmontage werden die Rohrabschnitte aneinander gefügt: Lippendichtringe sind schon vormontiert.
Das Gefälle liegend verlegter Abflussrohre sollte etwa zwei Zentimeter auf einen Meter betragen. Kontrollieren Sie das Gefälle immer wieder mit der Wasserwaage.
Einmündungen und Abzweige dürfen nie gegen die Flussrichtung und nicht mit einem Winkel von mehr als 45° ausgeführt werden. Anschlüsse an Fallleitungen sollten hingegen einen Winkel von 88° aufweisen.
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Bildergalerie Rohre und Leitungen
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Mit verlegefreundlichen Rohr- und Installationssystemen können heute auch Laien Trink- und Abwasserleitungen verlegen.
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Da mehrere Zapfstellen mit Trinkwasserzuläufen versorgt werden müssen, benötigen Sie zwei Verteiler – für Kalt- und für Warmwasser. Diese schrauben Sie mittels Winkelstück (Fitting) an die ankommende Trinkwasserleitung.
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Zur Abdichtung von Fittings wickeln Sie zum Beispiel Teflonband um das Gewinde. Alternativ können Sie das Gewinde auch mit Hanf umwickeln.
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Leitungen aus Kunststoff werden in bestimmten Abständen durch Fest- und Gleitschellen befestigt bzw. geführt.