1. Dachausbau vorbereiten
Grundsätzlich lassen sich steile Dächer besser ausbauen als flacher geneigte – in jedem Fall sollte die Dachneigung größer als 30 Grad sein. Es spielt keine Rolle, ob der Dachstuhl als Sparen-, Pfetten- oder Kehlbalkendach angelegt ist. Maßgeblich ist, dass eine ausreichende Grundfläche und Höhe (Mindestraumhöhe = 2,30 m) gegeben ist. Dann steht der Erweiterung der Wohnfläche als komplette Wohnung mit Bad, Küche, Schlaf- und Wohnraum oder als Arbeits- oder Hobbyraum grundsätzlich nichts im Wege.
Wind und Wetter ausgesetzt: Dach
Wärme steigt immer nach oben. Sie kann fast ungehindert entweichen, wenn die oberste Geschossdecke beziehungsweise das Dach nicht ausreichend gedämmt ist. Mit einer guten Dämmung lassen sich diese Verluste um bis zu 80 Prozent vermindern.
Der nächste Schritt zum ausgebauten Dach ist die Anfrage bei der zuständigen Baubehörde, ob der Dachausbau überhaupt zulässig ist. Wenn Sie grünes Licht erhalten, folgt die gründliche Überprüfung der Dacheindeckung: Sie muss absolut unversehrt und wasserdicht sein. Sonst würde die Dämmung in kürzester Zeit wie ein Schwamm Wasser aufsaugen und nicht mehr dämmen. Schlimmer noch: Schimmel und Feuchtigkeitsschäden wären die Folge. Besonders die Dachdeckung von Altbauen muss oft repariert werden, bevor das Dach ausgebaut werden kann. Modere Dächer haben zwischen Sparren und Dachdeckung eine Unterspannbahn, die Wasser zuverlässig abhält.
Beachten Sie: Verpflichten Sie für die Planung am besten einen Architekten. Er macht die Bestandsaufnahme unter Berücksichtigung von Statik, Wärme- und Brandschutz. Für die Vorbereitungen des Ausbaus ziehen Sie außerdem Fachhandwerker zur Rate. Sie prüfen zum Beispiel die Anschlussmöglichkeiten an die vorhandene Be- und Entwässerung oder die Erweiterung der Heizungsanlage.
2. Fensterplanung beim Dachausbau
Zum Schluss hängen Sie den Fensterflügel ‚kopfüber‘ in die seitlichen Beschläge ein (Herstellerangaben beachten).
Je nach Grundfläche des neuen Dachraums und Baugesetzgebung in Ihrem Bundesland müssen Sie genug Fensterfläche einplanen. Das ist meist 1/8 der Netto-Grundfläche. Ihre zuständige Baubehörde weiß mehr, da es lokale Sonderregelungen gibt. Ideal ist es, Dachflächenfenster in einen bestehenden Dachstuhl einzubauen. Wichtig ist, hier ganz genau zu arbeiten, denn besonders der Anschluss an die Dachdämmung muss lückenlos sein. Wo der Sparrenabstand zu gering ist, kann der Profi sogenannte „Wechsel“ einziehen, der einen Sparren überbrückt und so einen größeren Fensterausschnitt möglich macht.
Erfahren Sie mehr über den Dachfenstereinbau im folgenden BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Dachfenster einbauen
3. Die Dachdämmung
Nach dem Fenstereinbau erfolgt die Dämmung mit Klemmfilz zwischen den Sparren – die sogenannte Zwischensparrendämmung. Wichtig dabei: Dämmstoffe werden durch ihre Wärmeleitgruppe unterschieden. Je kleiner die Zahl, desto besser die Dämmung. Einen U-Wert von 0,24 W/(m2K) schafft beispielsweise schon eine 25 Zentimeter dicke Dämmung. Sind die Sparren nicht tief genug, wird unter den Sparren eine quer laufende zusätzliche Dämmschicht montiert (Untersparrendämmung). So erreicht man die nötige Dämmstoffdicke ohne Veränderung am Dachstuhl und schließt auch noch Wärmebrücken im Sparrenbereich aus.
Erfahren Sie mehr über Dämmstoffe und die Zwischensparrendämmung in folgenden BAUHAUS Ratgebern:
- zum Ratgeber Dach von innen dämmen
- zum Ratgeber Dämmstoffe für Haus, Fassade und Dach
5. Dachschrägen verkleiden
Nun müssen Sie die Dachschrägen und Fensterlaibungen verkleiden, bevor Sie später den endgültigen Wandbelag (z. B. Anstrich, Tapeten, Feinputz) anbringen können.
Erfahren Sie mehr über die Verkleidung von Dachschrägen im folgenden BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Dachschrägen verkleiden
5. Der neue Fußboden
Wenn der bestehende Fußboden aus alten krummen Dielen oder rohem Betonboden besteht, lohnt es sich Trockenestrich zu verlegen, bevor Sie die Wände aufstellen. Dafür bringen Sie eine Trockenschüttung aus (bei Dielen unbedingt eine Folie unterlegen) und ziehen diese eben ab. Auf diese kommen dann die Estrichelemente, die Sie miteinander verschrauben oder verkleben.
Erfahren Sie mehr über Trockenschüttungen im folgenden BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Untergrund für Bodenbeläge vorbereiten
Beachten Sie: Ganz nebenbei wirkt die Schüttung auch trittschalldämmend.
6. Die Raumaufteilung
Zum Schluss entsteht die eigentliche Unterteilung des Dachbodens. Hierfür schrauben Sie eine Gipsplattenbeplankung an eine Unterkonstruktion aus Metallprofilen oder Holzlatten. Die Metallprofile haben dabei einen unschlagbaren Vorteil: Sie sind absolut gerade und „arbeiten“ weit weniger als eine Unterkonstruktion aus Holz, was Spannungsrisse vermeidet.
Zur Beplankung verwenden Sie entweder Gipskarton oder Gipsfaserplatten – beide Materialien sind ideal für den Dachausbau. Gipskarton besteht aus einem Gipskern, der durch eine Kartonummantelung armiert wird. Diese Platten sind leicht und die Plattenstöße sind durch abgerundete oder angeschrägte Kanten einfach zu verspachteln. Das ist bei Gipsfaserplatten mit geraden Kanten, die durch eingearbeitet Papierfasern armiert sind, etwas zeitaufwendiger. Dafür können die schweren Platten mehr Last tragen und dämmen den Schall besser.
Erfahren Sie mehr über Trockenbauwände in folgenden BAUHAUS Ratgebern:
- zum Ratgeber Trockenbauwände stellen
- zum Ratgeber Drempelwand bauen und verkleiden