Alles, was Sie zur Gründüngung wissen sollten

Gründüngung ist eine hervorragende Methode, um zwischen, während oder nach dem Gemüseanbau den Boden aufzuarbeiten, Unkraut zu unterdrücken und für viele weitere, positive Aspekte. Auch der Rasen oder ungenutzte Flächen können mit einer Gründüngung aufgewertet werden, wobei auch nützliche Insekten angelockt werden. Was genau Gründüngung ist, welche Vorteile sie hat, welche Pflanzen hierbei eingesetzt werden und mehr zeigen wir Ihnen hier. 

Was ist Gründüngung?

Gründüngung mit Phacelia

Eine Gründüngung wird ausgebracht um den Boden zu begrünen und die Erde aufzulockern sowie wieder mehr Nährstoffe zurückzuführen. Oft wird diese Methode auch vor, während oder nach dem Gemüseanbau angewandt, um verschiedene Ergebnisse zu erzielen oder um Lücken zu füllen und Nützlinge anzulocken. Gründüngung hat also den Zweck, dass die Bodenstruktur verbessert , der Boden vor Austrocknung geschützt wird und verschiedene Lebewesen Futter finden. Daher eignet sie sich nicht nur im Gemüsebeet, sondern auch an vielen anderen Stellen im Garten.

Gründüngung mit Sonnenblumen

Bei einer Gründüngung gibt es verschiedene Pflanzen, die Sie ausbringen können. Vor allem anfangs bzw. wenn Sie keinen bestimmten Zweck verfolgen, eigenen sich Blumenmischungen. Wollen Sie eine Vorkultur für bestimmtes Gemüse ausbringen, so sollten Sie immer auf die Pflanzenfamilie achten. Inkarnarklee, Lupine oder Alexandrinerklee eigenen sich beispielsweise nicht vor und nach Bohnen und Erbsen. Gelbsenf und Ölrettich sollten zudem nicht vor und nach Rettich und Kohl gesät werden, da auch hier Schädlinge und Krankheiten überdauern können.

Ausgebracht werden die Samen je nach Sorte von März bis in den Oktober. Wollen Sie eine Ausbreitung der Pflanzen an einer bestimmten Stelle vermeiden, so sollten Sie diese vor der Samenreife abmähen, aber dazu und zu den verschiedenen Pflanzen später mehr.

Vorteile einer Gründüngung

Eine Gründüngung hat viele verschiedene Vorteile, darunter auch folgende:

  1. Die Pflanzen bilden einen dichten Teppich, schützen somit den Boden vor Austrocknung aber auch vor Erosion.
  2. Gründüngung unterdrückt Unkraut.
  3. Der Boden wird durch tiefwurzelnde Gründüngung aufgelockert und die Humusbildung wird unterstützt.
  4. Manche Pflanzen bekommen Wurzeln bis zu zwei oder sogar drei Meter, was speziell Verdichtungen im Boden auflösen kann.
  5. Die blühenden Pflanzen locken nützliche Insekten an und sind somit ein wahres Paradies für Hummeln, Bienen, Marienkäfer und Co.
  6. Ackerbohnen oder Lupinen (Leguminosen) sammeln beispielsweise Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden damit an, was besonders vorteilhaft für eine Nachpflanzung von Starkzehrern ist.
  7. Verschiedene Pflanzen wie Tagetes oder Phacelia locken die schädliche Sorte der Nematoden durch ihre Wurzeln an, wodurch sie absterben.
  8. Die verblühten Pflanzen können als Mulchschicht dienen.
  9. Beim Abmähen bleiben die Wurzeln im Boden und sorgen so für mehr Belüftung in der Erde.
  10. Verschiedene Pflanzen eignen sich als Vorkultur für bestimmte Gemüsesorten.

  11. Ein nicht so unwesentlicher Faktor von Gründüngung ist auch, dass die Blumen einfach toll aussehen und Sie so mehr Artenvielfalt in den Garten bekommen. Außerdem können Sie dadurch kahle Stellen oder ungenutzte Ecken zu einem wahren Paradies verwandeln.


Pflanzen zur Gründüngung

Gründüngung mit Gelbsenf

Grundsätzlich können viele Pflanzen als Gründüngung genutzt werden, manche eignen sich jedoch besonders gut. Eine Mischung aus verschiedenen Blumensamen hat Vorteile, da verschiedene Pflanzenarten den Boden unterschiedlich beanspruchen und verbessern können. Auch Ringelblumen, Studentenblumen oder Sonnenblumen sind tolle Multitalente. Grundsätzlich gibt es aber auch noch spezielle Gründüngung, die besonders gut für den Boden oder als Vorkultur für den Gemüseanbau geeignet ist. Dabei gibt es winterharte und nicht-winterharte Pflanzen.

Beide Typen sind hervorragend für die Humusbildung, unterdrücken Unkraut, fördern die Artenvielfalt und noch viel mehr. Grundsätzlich können Sie also das ganze Jahr über Gründüngung ausbringen, egal ob in Ihren Beeten oder einfach in der Wiese, um eine Bienenweide zu schaffen oder Unkraut den Gar auszumachen.

Winterharte Gründüngungspflanzen: Verschiedenen Klee-Arten, darunter der Rotklee oder Weißklee, sowie Ölrettich, Roggen, Winterwicke, Luzerne und Co. sind winterhart und eigenen sich für die Aussaat vom Frühling bis Anfang Herbst.

Nicht-winterharte Gründüngungspflanzen: Lupine, Gelbsenf, Phacelia, Buchweizen, Sommerwicke, Alexandrinerklee, persischer Klee und weitere Pflanzen sind nicht winterhart und eignen sich daher für die Aussaat vor allem im Frühling bis Ende Sommer.

Gründüngung als Mulchschicht

Gründüngung mit Lupine

Wenn Sie die Gründüngung nicht stehen lassen und eine Ausbreitung der Pflanze verhindern wollen, so wird die Fläche vor der Samenreife händisch oder mit einem Rasenmäher abgemäht. Bei zweiterem haben Sie den Vorteil, dass die Pflanzen gleich klein gehäckselt werden und dadurch schneller verrotten können. Die Wurzeln der Pflanzen können Sie in der Erde lassen. Achten Sie bei Saatmischungen jedoch immer darauf, dass die verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Blühzeiten haben können.

Danach wird der abgeschnittene Teil auf die Fläche gelegt, um als Mulchschicht zu dienen bzw. damit die Pflanzen austrocknen können (dient als Vorbeugung gegen Fäulnis), bevor sie in die Erde eingearbeitet werden. Ist die Gründüngung trocken, so kann Sie mit der obersten Erdschicht vermischt werden, damit sie als Kompost dient und wertvolle Nährstoffe in den Boden abgibt. Idealerweise starten Sie mit dem Prozess des Abmähens zwei bis drei Wochen vor dem Gemüseanbau, damit sich alles zeitlich ausgeht. Bedenken Sie jedoch, dass bei Regen die Trocknungsphase verlängert wird. Haben Sie zu viel Gründüngung als Mulchschicht, so kann ein Teil auch kompostiert werden oder einfach in andere Beete wandern.

Wenn Sie im Herbst Gründüngung säen und über den Winter stehen lassen, kann sie bis in den Frühling im Boden bleiben. Somit dient Sie in der kalten Jahreszeit auch als zusätzlicher Wintermantel bei Frost.


Gründüngung ist eine tolle Methode, um Ihrem Boden wieder mehr Kraft für die kommende Gemüsesaison zu geben und den Nützlingen einen zusätzlichen Raum zu verschaffen. Entdecken Sie dafür verschiedenes Saatgut sowie Tipps und Tricks zum Anlegen Ihres Gemüsebeetes.