Alles für ein erfolgreiches Gartenjahr im Gemüsebeet

Jedes Frühjahr ist ein neuer Beginn im Garten und jeder Gärtner hat endlos viele Gestaltungsmöglichkeiten. Allen voran gibt es jedoch wichtige Definitionen und Tipps wie eine Übersicht der geplanten Pflanzungen, Mischkultur, Fruchtfolge oder die richtige Nachbarschaft im Garten. Damit Sie einen guten Überblick haben und nicht gleich überfordert sind, vor allem wenn Sie noch am Anfang Ihrer Gartenkarriere stehen, geben wir Ihnen hier in Kürze einige wertvolle Informationen für ein erfolgreiches Gartenjahr mit auf den Weg.

Das Beet im Garten

Den richtigen Standort auswählen

Gemüsebeet Standort

Gemüse im Garten gedeiht am besten mit vielen Sonnenstunden am Tag, daher sollte das Hochbeet bzw. das Beet am Boden an einem sonnigen Standort geplant werden, am besten in Nord-Süd-Ausrichtung. Idealerweise ist der Platz vor starkem Wind geschützt, jedoch nicht windstill, da eine gewisse Luftzirkulation vorhanden sein muss. Am Zaun oder bei niedrigen Schnittecken ist der ideale Platz.

Der ideale Boden

Gemüsebeet Boden

Sollten Sie schon ein Beet im Garten stehen haben, so empfiehlt es sich im Frühjahr dem Boden wieder einige Nährstoffe zurückzuführen, indem Sie eine gute Menge Humus oder Kompost in die oberste Schicht einarbeiten. Bei neuen Hochbeeten gibt es eine bestimmte Schichtung, um optimale Voraussetzungen für das Pflanzenwachstum zu schaffen. Hier erfahren Sie mehr dazu.

Pflanzplan für mehr Klarheit

Pflanzplan Gemüsebeet

Damit Sie dann zur Pflanzzeit (für die meisten Gemüsesorten nach den Eisheiligen im Mai) so richtig durchstarten können, lohnt es sich Anfang des Jahres einen Pflanzplan aufzuzeichnen, damit die Fruchtfolge eingehalten werden kann und Sie generell einen besseren Überblick haben. Dazu zeichnen Sie Ihre Beete einfach maßstabsgetreu auf und befüllen Sie mit den Gemüsesorten die Sie und Ihre Familie am liebsten verspeisen. Dabei sollten Sie jedoch immer auf eine gute Mischkultur und geeignete Nachbarn achten, damit Ihre Pflanzen nicht in Konkurrenz stehen und sich gegenseitig die Nährstoffe nicht wegnehmen, aber dazu später mehr.

Haben Sie alles berücksichtigt, dann bleibt es an Ihnen, ob Sie Ihre Pflanzen mittels Samen im nächsten Schritt vorziehen oder später die kleinen Pflänzchen im Handel kaufen.

Definitionen

Mischkultur: Unter Mischkultur versteht man den Anbau verschiedener Nutzpflanzen auf einer Fläche. Hier wird vor allem auf gute Nachbarschaft geachtet, damit die Pflanzen sich entweder beim Wachstum unterstützen, gegenseitig Schädlinge fernhalten oder neutral zueinanderstehen. Beispielsweise hält der Knoblauch bei einer Pflanzung mit Erdbeeren Pilzkrankheiten vom Naschobst fern. Auch Blumen und Kräuter werden in der Mischkultur eingesetzt, da Sie ebenfalls oft Schädlinge durch ihren intensiven Duft abwehren, aber auch wichtige Nützlinge anziehen. Die Nutzpflanzen profitieren somit doppelt.

Permakultur: Mit einer Permakultur schafft man ein System, dass sich ganzheitlich und nachhaltig entwickelt. Es werden effiziente Arbeitsweisen und somit eine Kreislaufwirtschaft geschaffen. Die Mischkultur kann somit ein Teil einer Permakultur sein, die Permakultur selbst ist aber viel facettenreicher.

Nutzgarten: In Nutzgärten werden Nutzpflanzen gepflanzt, wie verschiedene Gemüsesorten, Obst oder Kräuter. Der Garten dient zum Eigenanbau von Pflanzen, die uns wiederum als Nahrungsmittel dienen.

Bauerngarten: In der heutigen Zeit wird unter diesem Begriff der Stil Bauerngarten gemeint, welcher immer dem gleichen Muster folgt. In der Mitte des Gartens wird ein zentraler Punkt platziert, wie ein Rosenstrauch, Brunnen oder ein rundes Beet, und rund herum kommen vier Beete , getrennt durch Wege. Damit Tiere nicht so leicht in den Garten kommen wird ein Zaun aus Holz oder eine Hecke als Umrandung gepflanzt. Die Bepflanzung folgt dem Prinzip der Mischkultur.


Gute Nachbarn im Beet

Nachbarschaft im Beet

Bei einer guten Mischkultur müssen nur wenige bis gar keine Pflanzenschutzmittel (bio) eingesetzt werden, da sich die Pflanzen im Beet gegenseitig so gut unterstützen, dass Schädlinge und Krankheiten oft keine Chance haben. Zudem fördert gute Nachbarschaft das Wachstum und verbessert oftmals auch die Inhaltsstoffe der jeweils anderen Pflanze. Mit einer abwechslungsreichen Bepflanzung sorgen auch die verschiedenen Formen der Blätter für eine gute Beschattung, was die Verdunstung reduziert.

  1. Wird Dill beispielsweise bei Keimern wie Karotten oder Pastinaken ausgestreut, so hilft dieser bei der Keimung.
  2. Tomate (Starkzehrer) und Basilikum (braucht nur wenig Nährstoffe) ergänzen sich auch sehr gut. Basilikum bedeckt den Boden, wodurch weniger Wasser verdunstet und die Tomate spendet mit ihren Blättern Schatten, damit die Kräuter nicht der direkten Sonne ausgesetzt sind.
  3. Sellerie verträgt sich mit fast allen Kohlarten und vertreibt dank seines aromatischen Duftes die nervige Kohlfliege.

In der Mischkultur gibt es noch viele weitere Gemüsesorten, die voneinander profitieren. Übrigens findet dieses Prinzip auch im Obstgarten oder Ziergarten Anwendung, indem Kräuter und Blumen mit Stauden oder Obstsorten gepflanzt werden. Wer mit wem kompatibel ist, finden Sie auch im Ausschnitt unseres Reiche Ernte Magazins.
 

Zum Ausschnitt Nachbarschaft im Beet >

Blumen & Kräuter für zwischendurch

Blumen und Kräuter im Gemüsebeet

Nicht nur Gemüsepflanzen ergänzen sich und profitieren voneinander, auch Kräuter und Blumen wirken wahre Wunder in unseren Beeten. Vor allem essbare Blüten wie Ringelblume, Kapuzinerkresse oder Kornblumen locken Insekten an, vertreiben Schädlinge durch Ihre ätherischen Öle und eigenen sich auch hervorragend auf dem Teller als essbare Deko. Und auch Kräuter sind tolle Ergänzungen für zwischendurch. Achten Sie hier nur darauf, dass die Gewürzpflanzen auch mit den Gemüseplanzen kompatibel sind. Liebstöckel beispielsweise sollte lieber alleine oder mit Estragon und Brennnessel gepflanzt werden.

Tagetes locken durch bestimmte Stoffe schädliche Arten von Nematoden an, welche beim Saugen der Pflanzen absterben. Deshalb eignet sich die Studentenblume hervorragend als Randbepflanzung bei vielen Gemüsesorten.

Von März bis Oktober können Sie Gründüngung in unbesetzten Beeten oder als Winterdecke ausbringen. Phacelia, Gelbsenf, Bitterlupine, Rotklee oder andere Saaten verbessern die Bodenstruktur tiefgründig dank ihrer Wurzeln und ziehen Nützlinge an. Das Wachstum von Unkraut wird unterdrückt und auch Verschlämmung wird verhindert. Die Gründüngung kann dann abgemäht werden und liegen bleiben, so dient sie auch als Mulchschicht.


Fruchtfolge im Gemüsebeet

Fruchtfolge im Beet

Die Fruchtfolge im Gemüsebeet hat viele Vorteile wie dass der Erschöpfung der Nährstoffe im Boden entgegengewirkt wird oder dass Krankheiten und Schädlinge keine Chance haben. Genauer gesagt erreicht man dies, indem man vor allem die Beete plant und sich bewusst ist, wie anspruchsvoll manche Pflanzen sind. Denn es gibt Strakzehrer, die viele Nährstoffe brauchen, Mittelzehrer und wiederum Schwachzehrer, die nur wenig aus dem Boden ziehen.

In der Praxis sieht das bei einem neuen Beet im Idealfall so aus:

  1. Im 1. Jahr werden Starkzeher angebaut, die einen kräftigen und nährstoffreichen Boden benötigen wie Kartoffeln, Gurke, Tomate, Kürbis, Zucchini, Brokkoli und Co.
  2. Im 2. Jahr folgt der Mittelzehrer, der noch eine gute Nährstoffgrundlage braucht. Gemüse wie Paprika, Karotten, Rote Bete, Spinat, Kohlrabi oder Knoblauch zählen zu dieser Kategorie.
  3. Im 3. Jahr kommen Schwachzehrer wie Bohnen, Erbsen, Feldsalat, Radieschen oder Zwiebeln ins Beet. Sie brauchen nur wenig Nährstoffe und kommen mit einem trockenen Zustand zurecht.
  4. Im 4. Jahr wird der Boden durch eine Gründüngung wieder ordentlich gelockert.

Allgemein können Sie jedoch auch auf das vierte Jahr verzichten und jeweils im Winter eine Gründüngung ausbringen. Im Frühjahr führen Sie dem Boden dann durch Einarbeitung von Kompost wieder mehr Nährstoffe zu. Idealerweise haben Sie für eine optimale Fruchtfolge also drei bis vier Beete, damit Sie ordentlich durchwechseln können.


Entdecken Sie Kräuter- und Gemüsepflanzen für Ihr Beet oder lassen Sie sich durch unsere große Vielfalt an Pflanzensamen inspirieren. Lesen Sie außerdem noch mehr wertvolle Tipps und Tricks zum Thema Gemüseanbau.