Verschiedene Bodentypen und Anforderungen für den Gemüseanbau

Damit die Aufzucht von Gemüse und Salat gelingt benötigt es neben der Leidenschaft des Gärtners auch die richtige Beschaffenheit des Bodens sowie die fachgerechte Aussaat. Nicht jeder Boden bietet auch eine gute Basis für den Gemüseanbau, da sie sich hinsichtlich der Beschaffenheit, Nährstoffe und des Wasserhaushalts unterscheiden. Deswegen bringt eine Bodenanalyse im ersten Schritt Klarheit über die gegebenen Voraussetzungen im Beet, um bei Bedarf Maßnahmen für ein gesundes Pflanzenwachstum zu treffen.  

Welcher Bodentyp ist im eigenen Garten?

Zur Bestimmung des Bodentyps analysiert man den Oberboden auf seine Zusammensetzung und Eigenschaften. Das Erdreich in den tieferen Bodenschichten beeinflusst zwar den Bodentyp, spielt jedoch für die Pflanzenanzucht im Beet eine untergeordnete Rolle. 

Die Zusammensetzung des Bodens ist für den Anbau essentiell, da sie Einfluss auf die Versorgung der Pflanzen mit Luft, Wasser und Nährstoffen nimmt. Der Bodentyp zeigt dabei, ob die Erde im Beet aus groben oder feinen Bestandteilen besteht und gibt Hinweise auf den Gehalt an organischem Humus. Wesentliche Unterschiede gibt es auch beim Zusammenhalt des Substrats beginnend bei locker gefügter Erde bis hin zu einer kompakten Masse. Der Säuregehalt des Bodens wird anhand des pH-Werts bestimmt, der von sauer bis basisch reicht und als wichtiger Faktor in der Pflanzenanzucht gilt. Ebenso werden Nährstoffe wie Kalium, Phosphor, Stickstoff und Kalzium gemessen, die wesentlich für das Gedeihen von Pflanzen sind.

Wollen Sie nun den Bodentyp Ihres Beetes bestimmen, dann kneten Sie den Boden in den Händen. Das Ergebnis gibt dabei Hinweis auf den Bodentyp des Gartens.

1. Sandboden

Bodentyp: Sandboden

Formt sich der geknetete Boden in den Händen nicht zu Klumpen und fallen die einzelne Erdbrocken auseinander, spricht das für einen sandigen Boden. Der Sandboden verfügt über einen hohen Anteil an Mineralkörnern, die eine Korngröße zwischen 0,063 und 2,0 mm aufweisen. Das bedeutet, dass die Erde sehr locker und durchlässig ist und ein Substrat oder die Bewässerung nur schwer im Boden haftet. Ein niedrigerer Wassergehalt und wenig organische Bestandteile sind weitere Eigenschaften des Sandbodens. 

Um den Sandboden im Beet richtig zu pflegen und den Wassergehalt zu erhöhen, empfiehlt sich die Beimischung von Lehm oder tonartigen Materialien. Auch Laub, Humus und Kompost erhöhen den Nährstoffgehalt und tragen zu einem nährreichen Boden bei. 

2. Lehm-Ton-Boden

Bodentyp: Lehmboden

Zeigt der geknetete Boden klebrige Klumpen als Ergebnis, handelt es sich um einen Lehm-Ton-Boden mit einem hohen Anteil an kleinen Körnchen, die normalerweise kleiner als 0,063 mm sind. Aufgrund der kleinen Körnergröße speichert der Bodentyp sehr leicht Wasser. Trocknet er jedoch einmal aus, wird der Boden sehr hart und undurchlässig. Arbeiten mit Gartengeräten werden erschwert, da die Erde feucht und schwer daran haften bleibt.

Die sehr gute Wasserspeicherung des Bodens verursacht häufig Staunässe, die die Versorgung der Pflanzenwurzel mit Luft erschwert. Daher sollte der Lehm-Ton-Boden häufig umgegraben und Kompost oder Sand untergemischt werden. Durch die Beimischung wird der Boden nicht nur lockerer, sondern kann auch besser Nährstoffe aufnehmen.

3. Humoser Lehm-Sand-Boden

Bodentyp: humoser Lehm-Sand-Boden

Wie der Name des Bodens bereits erahnen lässt, vereint der humose Lehm-Sand-Boden die Eigenschaften der anderen Bodentypen und gilt somit als idealer Boden für den Garten. Bei der Knetprobe entstehen sehr glatte Klumpen. Die Lehm-Sand-Mischung verfügt über eine hervorragende Wasserspeicherung, einem ausreichenden Maß an Nährstoffen und lässt aufgrund der lockeren Beschaffenheit Luft zu den Pflanzenwurzeln. Ebenfalls erwärmt sich die Erde im Frühling sehr schnell, was sich wiederum positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt. 

Obwohl der Bodentyp bereits hervorragende Voraussetzungen für die Pflanzenanzucht aufweist, trägt eine gelegentliche Düngergabe zu einem dauerhaften und ausreichenden Nährstoffhaushalt bei.


Kleine „Erdkunde" - Erdsorten im Vergleich

Pflanzen beim Gemüseanbau düngen

Für die meisten Gewächse im Garten eignet sich die klassische und qualitativ hochwertige Blumen- oder Pflanzenerde. Gute Qualität erkennt man z. B. am Geruch nach viel Humus enthaltendem Waldboden.

Mit einer hochwertigen Erde reicht der Nährstoffgehalt ca. sechs bis acht Wochen aus. Für Pflanzen im Kübel lässt sich eine Spezialerde hervorragend einsetzen, damit auch hier die optimalen Bedingungen geschaffen werden. Die Anzuchterde eignet sich bei der Aussaat und bei Setzlingen. 

Ist die maximale Wochenanzahl erreicht und der Nährstoffhaushalt der Erde ausgeschöpft, kommt der Dünger zum Einsatz. Wie viel Dünger die Erde erhält, kann dem Verwendungshinweis am jeweiligen Produkt entnommen werden.

Bedarf zum Düngen erkennen und decken

Bevor der Dünger zum Einsatz kommt, soll vorab der Nährstoffgehalt der Erde bestimmt werden. Dafür eignen sich sogenannte Schnelltests, die einen ersten Ansatz liefern. Exakte Ergebnisse erhält man hingegen durch die Analyse einer Probe im Labor. Unabhängig von der Art des Tests wird dabei der pH-Wert und der Anteil an wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Kalk und Magnesium bestimmt.

Einsatz von mineralischen Düngern

Für die Versorgung des Bodens mit fehlenden Nährstoffen kommen idealerweise spezielle Mineraldünger zum Einsatz. Da die Mineraldünger aus den gleichen Bestandteilen bestehen, ist eine exaktere Dosierung als bei Naturdünger möglich. Doch auch die einfache Handhabung, die gute Pflanzenverfügbarkeit und die natürlichen Inhaltsstoffe sind Vorteile des mineralischen Düngers.

Biologisch düngen

Nicht nur der hauseigene Kompost oder der Stallmist vom Bauer nebenan können als biologischer Dünger eingesetzt werden, sondern auch im Handel sind rein biologische Düngemittel auf dem Vormarsch. Die Dosierung bei biologischen Düngern wird zwar durch die natürlichen Komponenten etwas erschwert, aber durch die organische Zusammensetzung wird der Humusgehalt erhöht und somit die Qualität des Bodens verbessert.
 

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Gemüse aus eigenem Anbau

Sobald man sich mit dem Boden auseinandergesetzt und für die Gemüsesorten entschieden hat, steht der richtigen Aufzucht, Aussaat und Ernte von Pflanzen nichts mehr im Weg.

Selbstanzucht auf der Fensterbank oder im Frühbeet

Gemüse-Vorzucht im Frühbeet

Bereits ab Februar ist die Aufzucht von einigen Pflanzen auf der Fensterbank oder im Frühbeet möglich. Ausreichend Wärme, Licht, viele Nährstoffe und der Einsatz von Anzuchterde sind für eine erfolgreiche Frühanzucht unentbehrlich. Ohne der richtigen Erde kann es passieren, dass die jungen Pflanzen keine kräftigen Wurzeln bilden und dadurch zu dünn und lang in die Höhe wachsen. Tomaten, Paprika, Zucchini, Gurken, Salat, Lauch und fast alle Kohlsorten lassen sich hervorragend an einem geeigneten Standort vorziehen.

Pflanzenanzucht direkt im Bett

Aussaat direkt im Pflanzen- und Gemüsebeet

Bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Gemüsesorten erfolgt die Aussaat bei geeigneter Witterung direkt im Beet. Durch die direkte Pflanzenanzucht im Beet wachsen die Pflanzen, wie z.B. Wurzelgemüse, Erbsen und Bohnen, oft kräftiger heran und gedeihen dadurch besser.

Heimische Pflanzen, also Samen mit mitteleuropäischen Ursprung vertragen unser Klima besser und können somit früher in die Erde als südeuropäische Pflanzen.

Junges Gemüse aus Profihand

Die Aufzucht von starken Jungpflanzen bei idealen Bedingungen erleichtern oftmals den Start in das Gartenjahr, da sie den Widrigkeiten im Freiland durch ein starkes Wurzelwerk und kraftvolle Stiele trotzen. In den BAUHAUS Fachcentren mit Stadtgarten erhalten Sie speziell veredelte Pflanzen, die eine gute Aussicht auf reichhaltige Ernte von Gurken, Tomaten, Auberginen, Paprika und Co. geben. 

Unabhängig davon, ob die Pflänzchen selbst aufgezogen oder vom Profi erworben werden, sollten die Pflanzen langsam an den Umzug ins Freie sowie an die Bedingungen wie Temperaturunterschiede, Sonne und Wind gewöhnt werden. 

Behalten Sie in Zukunft die wichtigsten Termine für Ihre Pflanzen im Blick. Der Gärtnerkalender informiert Sie über den richtigen Zeitpunkt der Pflanzenanzucht, der Direktsaat und der Ernte von Gemüse & Salate, Kräuter sowie Obst und Beeren.
 

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Sind Sie schon fit beim Gemüseanbau und den verschiedenen Bodentypen? Dann entdecken Sie jetzt noch mehr Wissenswertes rund um den Garten.