Nägel

Ein weicher Drahtstift lässt sich nicht in Hartholz oder eine Ziegelwand einschlagen. Aber auch ein zu langer Stahlnagel wird beim Einschlagen in eine Wand krumm werden. Denn: Nagel ist nicht gleich Nagel! Neben einfachen Drahtstiften und gehärteten Stahlnägeln gibt es eine Vielzahl an Spezialnägeln – von kleinen dekorativen Polsternägeln zur Befestigung von Bezugsstoffen im Möbelbereich bis hin zu 27 Zentimeter langen Zimmermannsnägeln zum Verbinden von Sparren oder Balken.

Erfahren Sie mehr über Techniken und Produkte zur Verbindung von Werkstoffen in folgenden BAUHAUS Ratgebern:

1. Drahtstifte, Stahlnägel & Co.

Die weichen Drahtstifte (aus blankem Eisen oder verzinkt für den Außenbereich) eignen sich vor allem zur Herstellung von Holzverbindungen oder zur Befestigung von dünnen Materialien wie etwa Folie, Dachpappe, Dünnblech oder Stoff in Holz. Es gibt Drahtstifte mit Senkkopf und Drahtstifte mit Stauchkopf. Senkkopf-Nägel (linkes Bild) eignen sich ideal für die einfache Verbindung von zwei Holzteilen. Durch die Kopfform steigert sich der Auszugswert des Nagels und gibt dadurch der Verbindung eine höhere Stabilität. Der Stauchkopf-Nagel (rechtes Bild) hingegen lässt sich komplett im Holz versenken und anschließend zukitten oder überspachteln.

Der robuste Stahlnagel besteht aus gehärtetem Stahl (blank, gebläut/phosphatiert oder verzinkt). Mit einem Linsenkopf-Stahlnagel sind Befestigungen auf Beton, Mauerwerk und Harthölzern möglich. Im Innenbereich kommen aus dekorativen Gründen alternativ Linsenköpfe aus Messing zum Einsatz. Dieser Nagel ist ideal, um damit Bilder an Wänden aufzuhängen. Aber Vorsicht: Zu lang sollte der Nagel nicht sein (max. 3 cm), da sonst auch der beste Stahlnagel beim Einschlagen verbiegt.

Gehärtete Stahlnägel mit Senkkopf und einem geriffelten Schaft verfügen über eine höhere Auszugskraft und eignen sich ideal für Befestigungen auf Beton und Ziegelsteinen – besonders von Latten (Unterkonstruktionen), Rahmen-Bauplatten oder bei Installationsarbeiten.

Die Dachpapp-Stifte haben einen breiten Kopf, bestehen aus feuerverzinktem Stahl (wasserbeständig und rostfrei) und eignen sich aufgrund des breiten Kopfes für die Befestigung von Dachpappe, Dachplanen und Schieferplatten – vor allem auf Holzunterkonstruktionen.

Nägel aus Messing oder Kupfer kommen vor allem dort zum Einsatz, wo entweder dekorative Zwecke erfüllt werden sollen, etwa im Möbelbau oder für die Befestigung von Abdeck- oder Zierleisten, oder wo der Nagel sehr robust, rostfrei und nicht magnetisch sein soll, etwa im Bootsbau.

Ankernägel (auch Kammnägel genannt) dienen zur Befestigung von Holzverbindern im konstruktiven Holzbau. Durch das ringförmige Widerhakengewinde sitzt der Nagel besonders fest und sicher.

Wie der Name bereist sagt, sind Polsternägel (alternativ auch Tapezierstifte verwendbar) dekorative Ziernägel zur Befestigung von Polsterbezügen. Die Köpfe bieten eine ansprechende Optik und sind in verschiedenen Ausführungen (z. B. Messing, Nickel) erhältlich.

Rillennägel sehen zwar eher aus wie Schrauben, werden aber wie üblich ins Holz geschlagen und halten dank der Rillung wie eine Schraube. Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich und dienen zur Befestigung von Paneelen, Abdeck- oder Teppichleisten.

Um Drähte, Draht- und Zaunlatten auf Holz sicher und schnell zu befestigen, eignen sich verzinkte Drahtkrampen. Diese gebogenen Stahlnägel besitzen im Gegensatz zu normalen Nägeln keinen Kopf, sondern sind an beiden Enden spitz.

Gewusst wie: Tipps und Tricks rund um Nägel

  • Wollen Sie ein Bild an der Wand aufhängen, dann schlagen Sie den Nagel schräg in einem leichten Winkel nach oben ein. Dann rutscht das Bild automatisch zur Wand.
  • Damit sich Holz beim Einschlagen des Nagels nicht spaltet, stauchen Sie die Nagelspitze mit einem Hammer etwas. Bei besonders langen und dicken Nägeln (Zimmermannsnägel) und bei Hartholz, sollten Sie die Löcher grundsätzlich vorbohren.
  • Stumpfe Holzverbindungen sind stabiler, wenn Sie die Nägel schräg und gegeneinander versetzt einschlagen. Der Nagel sollte dabei zu zwei Drittel der Schaftlänge im haltenden Holz sein.
  • Krumm eingeschlagene Nägel sind nicht mehr zu gebrauchen. Ziehen Sie dann den Nagel mithilfe einer Kneifzange oder eines Nageleisens (Brettchen unterlegen) heraus und verwenden Sie einen neuen Nagel – aber nicht in das gleiche Loch schlagen!
  • Damit beim Einschlagen kleiner Nägel nicht versehentlich der Daumen in Mitleidenschaft gezogen wird, halten Sie den Nagel mit einer Spitzzange fest oder stecken Sie die Nagelspitze durch ein Stück Karton – das schont die Finger.
  • Für Vielanwender gibt es Elektro- oder Drucklufttacker, die magazinierte Nägel in Serie in das Werkstück schießen.
  • Absolut unsichtbar versenken lassen sich Stauchkopf-Nägel, indem Sie sie mithilfe eines Nageltreibers komplett versenken und anschließend die Stelle mit farblich passendem Holzkitt verschließen.
  • Um schnell und einfach Kabel an Wänden, Decken oder in Mauerschlitzen zu fixieren, sind praktische Nagelscheiben oder Nagelschellen erhältlich. Diese sind bereits mit Nägeln bestückt und die Scheiben können anschließend problemlos verputzt werden.
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