In 6 Schritten zum selbst gebauten Gartenhaus

Sari und Christian vom Blog „Saris Garage“ (s. auch Tipp) haben für ihren Garten in Nordfriesland ein zweigeteiltes Gartenhaus entworfen: Ein Bereich bietet Platz für eine Werkbank und das dazugehörige Werkzeug, der andere Bereich lässt sich als Lagerraum für Gartenutensilien, Gartengeräte und Spielzeuge nutzen. Dank clever angeordneter Wandbretter und durchdachter Ablagen ist alles sicher und übersichtlich verstaut. Eine ausgediente Palette dient beispielsweise als Regal für Schaufel, Besen und Harke. Und sogar ein spezieller Lagerort für Stuhlauflagen ist integriert.

Der besondere Clou des neuen Gartenmittelpunkts ist jedoch der Werkraum. Dank eingebautem Fenster und einer Tür mit Glaseinsatz ist er angenehm hell, um zu werkeln, zu tüfteln und auch komplexere Ideen umzusetzen. Die großzügig bemessene Grundfläche erlaubt den Einbau einer Werkbank und zahlreicher Ablagen und Schränke, die viele Möglichkeiten zum Verstauen unterschiedlichster Werk-Utensilien bieten. Für ein angenehmes Ambiente sorgen passende Deko-Elemente und Bilder, für die perfekte Ausleuchtung in den Abendstunden Steh-, Klemm- und Tischlampen im Industrial-Look.

Allgemeine Vorbereitungen

Erkundigen Sie sich vor dem Bau eines Gartenhauses bei Ihrer Behörde, ob die Errichtung zulässig oder gegebenenfalls eine Baugenehmigung erforderlich ist. Denn dies ist regional unterschiedlich und hängt auch von der Größe des Gartenhauses ab. Sind die rechtlichen Dinge geklärt überlegen Sie gut, wo Sie in Ihrem Garten das Gartenhaus errichten möchten. Je nach Art der späteren Nutzung wählen Sie zum Beispiel einen Standort, an dem Sie von nachmittags bis abends die Sonne genießen können. Prüfen Sie auch die Bodenbeschaffenheit! Der Boden sollte nicht zu feucht oder gar matschig sein.

Erfahren Sie mehr über die Auswahl, Planung und Vorbereitung beim Kauf und Bau eines Gartenhauses in folgendem BAUHAUS Ratgeber:

1. Schritt: Fundament des Gartenhauses erstellen

Stecken Sie zunächst den Grundriss des Fundaments mit Pflöcken und einer Richtschnur ab (umlaufend rd. 10 cm weiter als die Gartenhausgrundfläche; im gezeigten Beispiel 5,50 x 3,00 m) und heben eine 30 bis 40 Zentimeter tiefe Grube aus (frostfreie Gründung mind. 80 cm). Die Grube muss gleichmäßig tief sein – überprüfen Sie das am besten mit einer Wasserwaage.

Die Schalbretter bringen Sie nun rahmenbildend mit Schrauben von außen an den Pflöcken an.

Füllen Sie nun Schotter als Drainageschicht etwa 10 bis 15 Zentimeter hoch in die Grube, verteilen alles mit einer Harke, verdichten mit einem Stampfer und ziehen anschließend die Oberfläche plan ab. Legen Sie eine PE-Folie/Baufolie auf den Schotter und mischen den Beton nach Anleitung des Herstellers.

Beachten Sie: Sie benötigen insgesamt eine 15 bis 20 Zentimeter dicke Betonschicht.

Füllen Sie den Beton etwa bis zur Hälfte der Verschalung, legen Stahlmatten als Bewehrung ein und füllen mit einer zweiten Schicht Beton auf (zwischendurch immer wieder verdichten). Die Oberfläche ziehen Sie anschließend absolut eben über die Schalung ab. Nun muss der Beton aushärten (Herstellerangaben beachten).

Weitere Informationen zu Fundamenten und wie Sie Beton selbst von Hand anrühren und mischen, erfahren Sie in folgenden BAUHAUS Ratgebern:

2. Schritt: Grundgerüst und Dach des Gartenhauses konstruieren

Noch bevor das Fundament vollständig getrocknet ist, können Sie bereits nach etwa einer Woche mit dem Bau des Grundgerüsts beginnen (vorausgesetzt es gab keinen Frost!). Das Gerüst besteht zuunterst aus passgenau zugeschnittenen Grundbalken, die, für eine stabile Verbindung, mit Längs- und Kreuzverblattungen ineinandergreifend zusammengesetzt werden.

Beachten Sie: Die Aussparungen für die Verblattung gelingen am saubersten mit Handkreis- und Stichsäge.

Ist das Fundamt vollständig ausgehärtet (nach etwa 4 bis 6 Wochen) können Sie die zusammengesetzten Grundbalken mit Bolzenankern im Boden befestigen. Platzieren Sie hierfür die Balken bündig zu den Außenkanten des Betonbodens. Vergessen Sie dabei die Aussparungen für die Türen nicht – nachmessen! Mit einem Holz- und Forstnerbohrer bohren Sie in die Balken die entsprechenden Löcher vor; mit einem Betonbohrer ins Fundament. Die Dübel der Bolzenanker klopfen Sie mit einem Gummihammer ein, die Schrauben drehen Sie mit der Ratsche ringsum ein. Sind alle Grundbalken verankert, entfernen Sie die Verschalung.

Beginnen Sie mit dem Aufbau des Grundgerüsts mit den passend zugesägten Eck- sowie Mittelpfosten, die sie jeweils bündig und mithilfe von Winkelverbindern und Sechskantschrauben an den Grundbalken befestigen. Unbedingt eine Wasserwaage verwenden!

Beachten Sie: Berücksichtigen Sie beim Zuschnitt der Pfosten, dass das Flachdach eine Neigung von mindestens zwei Prozent, besser noch fünf Prozent aufweisen muss, damit Regenwasser abfließen kann. Im gezeigten Beispiel bedeutete das eine Dachneigung von zehn Zentimetern.

Auch die äußeren Dachbalken erhalten Ausklinkungen (zur Aufnahme der Querbalken). Sind die Balken entsprechend vorbereitet, verschrauben Sie zunächst die vorderen und hinteren Dachbalken von oben mit den Außen- und Mittelpfosten. Zusätzliche Stabilität erhält die Konstruktion durch Winkelverbinder zwischen Pfosten und Dachbalken.

Die Querbalken fügen Sie anschließend waagerecht und senkrecht ein. Zusätzliche Stabilität geben Mittelquerbalken, die Sie einmal ringsum waagerecht zentriert zwischen Außen- und Mittelpfosten mit Winkeln befestigen.

Im Tür- und Fensterbereich montieren Sie zusätzlich Mittelquerbalken, die sie ebenfalls der Dachneigung anpassen müssen (s. Video).

3. Schritt: Verkleidung des Gartenhauses anbringen

Als Wandverkleidung dienen im gezeigten Beispiel Fichtenbretter auf Nut und Feder. Die Bretter sägen Sie passend zu. Sparen Sie wegen der Dachbalken stellenweise Bereiche aus. Stecken Sie anschließend die Bretter der Front- und Rückseite ineinanderstecken und verschrauben diese anschließend am Grundgerüst (waagerecht oder senkrecht – ganz nach persönlichen Vorlieben).

Beachten Sie: Lassen Sie zum Boden etwas Platz, um die Verkleidung vor aufsteigender Nässe und Feuchtigkeit zu schützen.

Die Bretter der Seitenverkleidung müssen Sie außerdem der Dachneigung entsprechend angleichen. Die innen liegende Trennwand bauen Sie nach dem gleichen Prinzip.

Ratgeber Saris Gartenhaus: Stirnbretter verkleiden die vorstehenden Dachbalken

Die hervorstehenden Dachbalken verkleiden Sie zusätzlich mit Stirnbrettern (ebenfalls Fichtenbretter auf Nut und Feder). Lassen Sie wegen der geplanten Dachbegrünung die Blende etwa 15 Zentimeter überstehen. Die zugesägten Bretter bringen Sie mit Winkeln und Schrauben sowie an. Die Schnittstellen versehen Sie von der Rückseite zusätzlich mit Flachverbindern.

4. Schritt: Anstrich des Gartenhauses

Das Holzgerüst des Gartenhauses sowie die Holztüren und Bretter für den Fensterrahmen grundieren Sie zunächst mit einem farblosen Wetterschutz (24 Stunden durchtrocknen lassen; Herstellerangaben beachten). Gut funktioniert der Farbauftrag mit einem speziellen Sprühgerät, das sich ebenfalls für das Streichen der Außenwände mit Holzfarbe eignet. Den Farbton wählen Sie nach individuellem Wunsch. Die Stirnbretter, Türen und Fensterrahmen können Sie farblich absetzen.

Beachten Sie: Beim Farbauftrag mit Sprühgerät unbedingt an den Atemschutz denken!

5. Schritt: Fenster und Türen des Gartenhauses einbauen

Wenn die Farbe getrocknet ist, bauen Sie die beiden Türen sowie das Fenster ein. Planen Sie hier unbedingt alle Maße exakt und genau, nur so können Haupt- und Seitentür sowie das Fenster problemlos eingelassen und mit Schrauben befestigt werden.

Beachten Sie: Lassen Sie sich auf jeden Fall im BAUHAUS Fachcentrum beraten oder beauftragen einen Fachmann mit der Montage.

6. Schritt: Dach eindecken und Gartenhausdach begrünen

Das Dach selbst erhält ebenfalls passend zugesägte Nut-und-Feder-Bretter. Zum Schutz vor Nässe befestigen Sie darüber hinaus eine Teichfolie mit Tacker und Folienkleber auf dem Dach. Diese sollte auch den Innenrahmen des Stirnbretts bedecken.

Die Halter für die Dachrinne befestigen Sie an den hervorstehenden Dachbalken in gleichmäßigem Abstand zueinander. Dann drücken Sie die Rinne in den Rinnenhalter und lassen diesen einrasten. An den Seiten bauen Sie jeweils die Rinnenabschlüsse mit passenden Endstücken ein. Das Fallrohr befestigen Sie an Fallrohrhaltern, die lotrecht übereinander am Haus festgeschraubt werden, sodass jedes Rohrelement mindestens von einem Halter umfasst wird. Am unteren Ende steht dann eine Regentonne, um das Regenwasser zu sammeln, oder ein Eimer voll Kies mit Löchern im Boden.

Beachten Sie: Die Befestigung der Dachrinne erfolgt je nach verwendetem Rinnensystem (Herstellerangaben beachten).

Zur Begrünung des Daches verkleben Sie auf der wasserdichten Schutzfolie zunächst flächendeckend eine Kombimatte – diese besteht aus einer Wurzelschutzfolie und einer Speichermatte in Verbindung mit einer Drainageschicht: Die Matte speichert das Wasser und leitet gleichzeitig überschüssiges Wasser ab. Die Vliesschicht dient als Filter und verhindert, dass die Drainage über die Zeit durch das Substrat verstopft.

Setzen Sie außerdem einen ca. 25 Zentimeter breiten Kiesrand vor die Dachrinne, bevor Sie anschließend das Substrat verteilen. So vermeiden Sie, dass Substrat in der Rinne landet. Ein Hasengitter sorgt zudem dafür, dass keine Steine in die Rinne fallen.

Nun kann der Dachgarten bepflanzt werden – etwa mit wasserspeichernden Sedum-Pflanzen, die auf einem Vlies aus Kokosfasern wurzeln. Diese Matten können einfach auf dem Dach ausgerollt werden und stehen bereits nach wenigen Wochen in voller Blüte. Gießen Sie reichlich mit Wasser an, damit sich die Wurzeln setzen und gut anwachsen können.

Das Endergebnis kann sich sehen lassen. Sari und Christian haben das Gartenhaus zweigeteilt – in einen Lager- und einen Werkraum. Beide Bereiche bieten ausreichend Platz. Besonderer Clou ist die Dachbegrünung mit Sedum-Pflanzen.

Geniales aus der Garage

Dass Sari und Christian so schöne Möbel bauen, könnte daran liegen, dass sie in einer Garagen-Werkstatt angefangen haben – was ja als Geburtsstätte des Genialen gilt. Für BAUHAUS sind sie jetzt nach draußen gezogen, und wir lieben die Garten-Bar umso mehr. Die Blogger von „Saris Garage“ sind nicht nur extrem sympathisch, ihre Möbel sind immer kreativ und immer gut nachzubauen. Für mehr Ideen: vorbeischauen!

Beton mischen – per Hand, mit dem Mörtelrührer oder dem Betonmischer

Für kleinere Bauprojekte verwenden Sie zum Vermischen des Betons – egal ob Fertigbeton oder selbst gemischten Beton – Muskelkraft oder einen stabilen Bohrmaschinenquirl. Wer hingegen viel betoniert, sollte über die Anschaffung eines Farb- und Mörtelrührers nachdenken: Mit einem Doppelrührwerk und entsprechender Motorleistung ausgestattet, erreicht das Handrührwerk die nötige Kraft, um zähe Materialien wie Beton oder Mörtel aber auch flüssige oder pulverförmige Werkstoffe, besonders schnell und gründlich zu durchmischen.

Besonders komfortabel: Betonmischer für Beton, Estrich- und Mörtelprodukte sowie Putze gibt es im BAUHAUS Leihservice. 

In diesem Video erfahren Sie von Sari und Christian vom Blog „Saris Garage“, wie Sie beim Bau des Gartenhauses Schritt-für-Schritt vorgehen.

Werkzeug und Material

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