Bärlauch - eine duftende Frühlingspflanze

Von Mitte März bis Juni treibt es uns wieder in den Wald (oder in den Supermarkt bzw. den eigenen Garten) und wir sind wieder auf der Suche nach grünen Blättern. Bärlauch hat zwar nur eine kurze Saison, jedoch einen festen Platz in der saisonalen Küche. Denn das Heilkraut besticht nicht nur durch seine grüne Farbe, auch der Knoblauchgeschmack macht den Bärlauch so besonders.
Wir geben Ihnen eine kleine Übersicht über den Star Bärlauch wie Standort, Vorteile oder Tipps zum Ernten und geben Ihnen Anregungen, wie Sie ihn in der Küche verarbeiten können.

Steckbrief Bärlauch

Die gesundheitlichen Vorteile von Bärlauch

Nicht nur die Blätter, sondern die gesamte Pflanze ist essbar. Die Knospen sowie die nachfolgende Blüte können bedenkenlos verzehrt werden und eigenen sich vor allem auf Salaten als Topping. Bärlauch gilt schon lange als Heilpflanze und richtiges Superfood. Der Verzehr (vor allem roh) bringt viele Vorteile mit sich:

  • Enthält viel Vitamin C, Magnesium und Eisen
  • Wirkt entzündungshemmend
  • Beruhigt bei Magen- und Darmbeschwerden
  • Senkt Blutdruck und Cholesterin-Werte
  • Vorkommen in der Natur

    Bärlauch Vorkommen im Wald

    In fast ganz Europa und in Nordasien fühlt sich der Bärlauch in verschiedenen Höhenlagen und an feuchten Standorten in Laubwäldern wohl. Meist wächst er im Unterholz an schattigen Plätzen oder entlang von Bachläufen und Auen und wird oft auch als wilder Knoblauch bezeichnet. Die Pflanzen sind mehrjährig und sollten deshalb nie mit der Zwiebel ausgerissen werden, da er sonst an dieser Stelle nicht mehr wächst. 

    Bärlauch im Garten anpflanzen

    Das Kraut braucht in unseren Gärten ähnliche Bedingungen wie in der freien Natur, um erfolgreich zu gedeihen. Unter Laubbäumen oder Hecken fühlt er sich wohl und mag eine Laubdecke als Schutz. Der Boden sollte locker sein und recht humusreich bzw. kalkhaltig und feucht. Wenn sich der Bärlauch in Ihrem Garten wohlfühlt, kann es schnell mal sein, dass er ihn ein wenig einnimmt, daher empfiehlt sich eine Wurzelsperre.
    Die Pflanze kann zwar durch eine Aussaat gepflanzt werden, jedoch haben die Samen eine relativ lange Keimzeit. Als Alternative können Sie sich auch fertige Pflanzen zum Einpflanzen kaufen. Aber auch als Zwiebel im Herbst können Sie das Heilkraut einsetzen. Hier sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Pflanze weit weg von Frühblühern insbesondere Maiglöckchen und Herbstzeitlosen eingepflanzt wird, damit keine Verwechslungsgefahr besteht.

    Bärlauch richtig ernten und lagern

    Bärlauch Blüte

    Von März bis Anfang Juni wird der Bärlauch geerntet, wobei nur Haushaltsmengen entnommen werden sollten. Bei der Ernte wird der Stängel abgekappt, wobei bei einer Pflanze mindestens drei Blätter stehen gelassen werden sollten, damit sie sich wieder regenerieren kann. In den ersten zwei Jahren der Bepflanzung sollten Sie den Bärlauch nur sperrlich ernten, damit die Pflanze im nächsten Jahr dann ordentlich austreiben kann.
    Bei Unvorsichtigkeit kann er jedoch vor allem ab Mitte April bei der Ernte in der freien Natur mit den Blättern des Maiglöckchens und der Herbstzeitlosen verwechselt werden, dazu im nächsten Abschnitt mehr.

    Leider hält sich das Heilkraut frisch geerntet im Kühlschrank nur ca. zwei Tage, jedoch lässt es sich auch portionsweise einfrieren, wobei der Bärlauch hier ein wenig an Intensität verliert. Alternativ können Sie ihn auch in Olivenöl einlegen, wobei er sich dann über mehrere Monate lagern lässt.

    Verwechslungsgefahr und mögliche Risiken

    Bärlauch Verwechslungsgefahr

    Wie im Bild veranschaulicht ist die Verwechlungsfahr vor allem bei Nachlässigkeit bei den Blättern von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen groß. Ein paar Eigenschaften gibt es jedoch, auf die Sie achten sollten bei der Ernte. Beim Zerreiben der Bärlauchblätter steigt Ihnen ein Knoblauchduft in die Nase, bei den Blumen jedoch nicht. Die Unterseite der Bärlauchblätter sind mattgrün, die Pflanze hat nur einen dünnen Blattstiel und wächst einzeln aus dem Boden, wohingegen die Blätter von Maiglöckchen (Stängel wachsen paarweise) und Herbstzeitlosen glänzen. Direkt beim Ernten können Sie auch ein leises Knacken hören, wenn Sie den Blattstiel vom Bärlauch knicken, bei den anderen zwei Pflanzen jedoch nicht.
    Sollte es trotzdem zu einer Verwechslung und nach dem Verzehr zu Übelkeit oder Durchfall kommen, so sollten Sie umgehend einen Arzt kontaktieren!

    Bei im Wald geernteten Bärlauch (aber auch bei bodennahen Früchten) besteht die Gefahr einer Fuchsbandwurm-Infektion. Zwar ist ein Befall am Bärlauch direkt sehr selten, wollen Sie jedoch trotzdem auf Nummer sicher gehen, dann können Sie die Eier nur durch hohe Temperaturen ab 60°C abtöten, jedoch verlieren Sie dadurch den intensiven Geschmack. Bei der Ernte können Sie darauf achten, dass Sie keinen Bärlauch pflücken, der bei Wegkreuzungen, Baumstümpfen oder Felsen wächst.
    Wollen Sie nichts riskieren, so gibt es auch im Supermarkt oder im Bauernladen während der Saison Bärlauch zu kaufen oder Sie pflanzen ihn in Ihrem Garten oder am Balkon an.


    Bärlauch in der Küche - leckere Rezeptideen

    Bärlauch ist wie viele Kräuter im rohen Zustand am intensivsten, da bei Hitze die Aromen zerstört werden. Deshalb eignet sich vor allem Bärlauch Pesto perfekt, um einigen Speisen Pep zu verleihen. Vor der Zubereitung sollten die Blätter jedoch ordentlich gewaschen werden.
    Mit Bärlauch können Sie richtig leckere Gerichte zubereiten. Wir zeigen Ihnen einige Inspirationen, wie Sie die Blätter verarbeiten können.

    Bärlauch Pesto

    Bärlauch Pesto

    Bärlauch Pesto ist ein wahrer Allrounder. Einmal gemacht, kann nicht nur Pasta mit Pesto zubereitet werden, sondern die Creme kann auch beispielsweise in Salatdressings, als Topping auf der Pizza, in den Aufstrich wie Frischkäse, ins Risotto gegeben oder mit Butter vermischt werden.

    Dabei wird das Pesto aus Bärlauch, einer Prise Salz und Olivenöl hergestellt und ist somit bei kühler Lagerung bis zu einem Jahr haltbar. Sollten Sie Parmesan oder andere Käsearten sowie Pinien- oder Sonnenblumenkerne hinzufügen, so hält sich das Pesto nur ca. zwei Wochen im Kühlschrank. Optional können Sie auch Portionen einfrieren, um länger etwas von der Leckerei zu haben.

    Bärlauch Salz

    Bärlauch Salz

    Auch Bärlauch Salz ist eine tolle Ergänzung Ihres Gewürzregals. Hier gibt es je nach Präferenenz verschiedene Ansätze, wie Sie zu diesem tollen Gewürz kommen, das sich auch hervorragend als Geschenk eignet.

    Der Bärlauch wird gewaschen und optional mit einer Zwiebel püriert. Danach wird das Salz untergemischt und die Paste bleibt für ca. 24 Stunden stehen. Danach wird die Masse auf einem Backblech verteilt und bei 40°C im Backofen getrocknet, wobei die Backofentür einen kleinen Spalt offen bleibt. Danach können Sie das Salz abfüllen und dunkel lagern, damit die grüne Farbe nicht verloren geht.
    Alternativ dazu können Sie die Wartezeit vo 24 Stunden auch einfach weglassen, sollten Sie das Salz gleich brauchen oder wenn Sie einfach nicht so viel Aufwand betreiben wollen. Haben Sie keinen Stress, so kann das Salz auch am Heizkörper oder an warmen, sonnigen Tagen draußen getrocknet werden.

    Weitere Rezeptideen mit Bärlauch

    Bärlauch Rezeptideen

    Vor allem wenn im Frühling noch kältere Tage Einzug halten eignet sich eine Bärlauchsuppe perfekt um sich wieder aufzuwärmen. Weiters kann Bärlauch auch in den Teig von Palatschinken, Brot oder sogar selbsgemachter Pasta beigemischt werden. So erhält der Teig eine tolle, grüne Farbe und ein wunderbares Knoblaucharoma. Auch Bärlauchknödel sind ein wahrer Genuss und zudem schnell zubereitet.

    Auch die Knospen vom Bärlauch verdienen Aufmerksamkeit, denn aus ihnen können Sie Bärlauch-Kapern zaubern. Mit einer Mischung aus Essig, Zucker, Salz und Pfeffer sowie einer Ziehzeit von zwei bis drei Wochen erhalten Sie eine tolle Alternative zu herkömmlichen Kapern.


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