Die beliebtesten Küchenkräuter

Küchenkräuter machen Ihr Essen erst perfekt - ob Rosmarin zur Kartoffel, Minze zur Kichererbse oder Dill zur Gurke. Wir stellen Ihnen die beliebtesten Sorten vor - und zeigen Ihnen, wie Sie sie am besten pflegen.

Kochen mit Kräutern

Wer seine Kräuter kennt, wird beim Kochen noch mehr Freude haben. Doch Kräuter sind nicht gleich Kräuter: Klassiker wie Petersilie, Dill, Basilikum oder Schnittlauch können gar nicht frisch genug auf den Teller kommen. Die Zeit zwischen Ernte und Verzehr sollte kurz sein, sie kommen zuletzt auf den Teller oder in den Salat, sozusagen als Topping.

Andere Kräuter wirken sowohl frisch als auch getrocknet oder pulverisiert: Oregano, Rosmarin, Estragon und Thymian sind typische Vertreter. Sie dürfen früh in den Topf, denn sie entfalten ihre starke Wirkung über einen längeren Zeitraum. Ausdauer bei der Zubereitung bedeutet bei ihnen mehr Geschmack. Deshalb ist auch hier Vorsicht bei der Dosierung geboten.

Basilikum – Sommer in der Küche

Basilikum

Basilikum (Ocimum basilicum) trägt seinen Namen „Königskraut“ nicht ohne Grund: Sein süßlich-scharfes Aroma und sein intensiver Duft vermitteln Frische pur. Basilikum ist wohl das bekannteste und beliebteste Gewürzkraut überhaupt. Aus der italienischen Küche ist es nicht wegzudenken. Mit seinen kräftigen ätherischen Ölen ist es vielseitig einsetzbar. Die bis zu 40 cm hohe Pflanze liebt Licht oder Halbschatten und immer Wärme, im Kräutergarten gedeiht sie erst ab 12° C. Bis dahin: Fensterbank oder Gewächshaus!

Blätter abzupfen, über Tomaten- und Mozzarellascheiben streuen, genießen - bei welchem Küchenkraut ist das so einfach? Besonders empfehlenswert ist Basilikum auch für Brotaufstriche, Dips und zu verschiedenen Nudel- und Tomatengerichten.


Dill – ein Klassiker für Fisch und Salat

Dill

Dill (Anethum graveolens) ist ein aromatisches und ergiebiges Gewürzkraut. Sein leicht süßlicher Geschmack erinnert an das Aroma von Anis und passt hervorragend zu Fischgerichten wie Lachs oder Heilbutt.

Auch die Samen eignen sich als Gewürz und werden vor allem in der indischen Küche zum Würzen von Salaten und Brotaufstrichen verwendet. Bei uns sind Gurke und Dill, verfeinert mit Joghurt oder Topfen, ein leckeres Team.


Petersilie – Universalgewürz mit Tradition

Petersilie

Wer kennt sie nicht? Die Petersilie (Petroselinum crispum) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist heute aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Ihre attraktiven Blätter haben ein ungewöhnlich kräftiges Aroma und runden nicht nur Fleischgerichte, sondern auch Suppen perfekt ab. Ob glatt oder gekräuselt - der Spitzenreiter unter den Küchenkräutern harmoniert dank seiner dezenten Schärfe mit vielen anderen Küchenkräutern und liefert obendrein noch jede Menge Vitamin C.

Das frische Grün passt zu Eintöpfen, Fleisch und Salaten. Außerdem verfeinert Petersilie Soßen, Brühen und Dips. Auch als Dekoration ist die Petersilie in vielen Küchen erste Wahl.

Petersilie liebt sonnige Standorte und freut sich im Frühjahr über etwas Kräuterdünger oder Kompost. Die Ernte kann meist schon im April beginnen.


Oregano – wilde Würze mit pfeffriger Note

Oregano

Ein Muss für viele Pastasoßen und auf der Pizza kaum wegzudenken. Oregano (Origanum vulgare), auch wilder Majoran genannt, hat einen herb-würzigen, leicht pfeffrigen Geschmack.

Das Küchenkraut harmoniert mit Fisch und Suppen und entfaltet seine intensive Würze am besten getrocknet. Durch 15-minütiges Mitkochen oder Mitgaren kommt der Geschmack am besten zur Geltung.


Rosmarin – für Wild- und Kartoffelgerichte

Rosmarin

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist ein immergrünes, aromatisch duftendes Gewürzkraut. Es ist das einzige Küchenkraut mit Nadeln und durch sein ätherisches Aroma unverwechselbar. Rosmarin hat eine lange kulinarische Tradition - in Schmorgerichten, zu gegrilltem Fleisch und Gemüse sowie zu Ofenkartoffeln. Auch die Blüten sind essbar und eine hübsche Dekoration für Salate.

Rosmarin eignet sich für sonnige und geschützte Lagen. Die Aussaat erfolgt von Mai bis Juli, die Ernte von Mai bis Oktober.


Schnittlauch – fein-würzig zu Suppen und Saucen

Schnittlauch

Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist aus Küche und Garten nicht wegzudenken. Schon die alten Chinesen, die die grünen Halme als „Juwel unter den Gemüsepflanzen“ bezeichneten, verwendeten Schnittlauch zum Würzen ihrer Speisen. Sowohl die Blüte als auch die Halme sind vielseitig verwendbar. Durch seine leichte Schärfe eignet er sich hervorragend für Suppen, Soßen und frische Salate.

Die im Sommer erscheinenden Blüten sind eine willkommene Nektarquelle für Bienen und Schmetterlinge. Schnittlauch selbst zeigt sehr gute Eigenschaften im Freiland, eignet sich aber auch für die Überwinterung auf der Fensterbank.


Koriander – mehr als ein Scharfmacher

Koriander

Aus der asiatischen, arabischen und indischen Küche ist Koriander (Coriandrum sativum) nicht wegzudenken. Häufig wird er zusammen mit Chili verwendet, um asiatische Suppen und Currys zu würzen. Als frisches Kraut harmoniert er mit Karotten und Zucchini. Die Samen geben Fleisch eine wärmende Würze, sollten aber vorher in der Pfanne angeröstet werden.

Rezept für Grünes Gazpacho mit Koriander und Tomaten (vegan)

Zutaten für 4 Portionen

Für die Suppe:

  • 2 Gurken
  • Zitrone, Bio
  • 1/2 Handvoll Koriandergrün
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • Salz, Pfeffer
  • 1 TL Zucker
  • 1 EL Olivenöl
     
  • Außerdem:

  • 1/4 Gurke
  • 8 Kirschtomaten
  • 1/2 Handvoll Koriandergrün
  • 1 Frühlingszwiebel

  • Zubereitung

    1. Gurken waschen, putzen und in Stücke schneiden. Die Zitrone heiß waschen, trocken tupfen, die Schale fein abreiben und den Saft auspressen. Den Koriander waschen, trockenschütteln und die Blättchen abzupfen. Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in Ringe schneiden. Die vorbereiteten Zutaten mit etwas Salz, Pfeffer, Zucker und dem Olivenöl in den Mixer geben. Alles auf höchster Stufe sehr fein mixen und die Gazpacho ca. 30 Minuten kalt stellen.
    2. In der Zwischenzeit die Gurke waschen, putzen und in kleine Würfel schneiden. Die Kirschtomaten waschen, trocken tupfen und achteln. Den Koriander waschen, trockenschütteln und die Blättchen abzupfen. Frühlingszwiebel waschen, putzen und in feine Ringe schneiden.
    3. Die abgekühlte Gazpacho nochmals pürieren oder durchrühren und abschmecken.
    4. In Schalen verteilen, mit Gurkenwürfeln, Tomatenspalten, Frühlingszwiebelringen und Korianderblättchen garnieren und servieren.

    Rucola – von nussig bis bitter-scharf

    Rucola

    Rucola ist ein Salatkraut mit einem besonders aromatischen und würzigen Geschmack. Sein Aroma ist manchmal leicht scharf und bitter. Kein Wunder, denn hier ist Senföl im Spiel. Das gibt Rucola das gewisse Etwas, wenn er mit Tomaten, Möhren oder auch Erdbeeren kombiniert wird. Auch als Pizzabelag ist Rucola sehr beliebt.

    Das schnellwüchsige Gewürzkraut hat ganzrandige, zarte, leicht gewellte Blätter und erreicht eine Wuchshöhe von ca. 20 cm. Rucola benötigt einen nährstoffreichen, lockeren und gut durchlüfteten Boden in sonniger Lage. Der Anbau ist ganzjährig in Töpfen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus möglich.

    Unter dem Namen Rucola werden zwei verschiedene Pflanzenarten angeboten: die Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia) und die Gartenrauke (Eruca vesicaria) - die mit den breiteren Blättern.


    Liebstöckel – verdauungsfördernd und harntreibend

    Liebstöckel

    Liebstöckel (Levisticum officinale), auch Maggikraut genannt, eignet sich besonders für feine Suppen, rustikale Eintöpfe und Saucen. Auch zu Käse ist Liebstöckel sehr zu empfehlen. Zur Zubereitung einfach die zarten Blätter fein hacken oder ganze Zweige mitkochen.

    Liebstöckel wirkt krampflösend, schleimlösend, verdauungsfördernd und harntreibend. Ab dem zweiten Jahr können die Wurzeln für Tee ausgegraben werden.

    Liebstöckel braucht wenig Licht, liebt tiefgründigen, humosen und feuchten Boden. Dadurch kann es auch an Standorten gedeihen, die anderen Pflanzen nicht zugänglich sind.

    Rezept für Liebstöckel-Pesto

    Zutaten

  • 150 g Liebstöckelblätter
  • 100 g Pinienkerne
  • 100 g Parmesan (grob)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 250 ml Olivenöl
  • 1 Zitrone Schalenabrieb
  • 1 TL Zucker
  • 1 Prise Salz
     
  • Zubereitung

    1. Zuerst den Liebstöckel waschen, trockenschleudern und die Blättchen abzupfen. Die Pinienkerne in einer Pfanne goldbraun rösten.
    2. Nun alle Zutaten bis auf die Zitronenschale und das Salz in einen Mixer geben und zerkleinern. Nun mit der Zitronenschale vermischen und mit Salz abschmecken.
    3. Das Liebstöckelpesto in Schraubgläser füllen und mit Olivenöl bedecken. So hält sich das Pesto im Kühlschrank einige Zeit.

    Tipp: Für eine längere Haltbarkeit werden die Pinienkerne und der Parmesan weggelassen.


    Pflegetipps für Küchenkräuter

    Pflegetipps Kräuter

    Standort

    Vor allem in der Küche ist die Wahl des Standortes entscheidend, damit Sie lange Freude an Ihren Kräutern haben. Basilikum, Dill und Co. gedeihen nur bei ausreichendem Lichteinfall. Stellen Sie Ihre Anzuchttöpfe oder die gekauften Kräuter im Topf möglichst nah ans Fenster. So bekommen sie viel Licht und können optimal wachsen.

    Unser Tipp: Wenn Sie verschiedene Küchenkräuter anbauen möchten, setzen Sie sie in zwei Gruppen - je nach Wasserbedarf.

    Auf dem Balkon oder im Garten bevorzugen Kräuter einen sonnigen Standort, der vor direktem Regen geschützt sein sollte. Ein Beet an der Hauswand oder ein überdachtes Hochbeet sind ideal. Auch hier empfiehlt es sich, die Pflanzen nach Wasserbedarf getrennt zu pflanzen, damit das überschüssige Wasser der Pflanzen mit hohem Wasserbedarf nicht an die Wurzeln der Kräuter gelangt, die weniger Feuchtigkeit bevorzugen.
     

    Gießen und Düngen

    Küchenkräuter sind pflegeleicht und anspruchslos. Kräuter im Garten oder auf dem Balkon müssen nur in den heißen Sommermonaten gegossen werden. Für Kräuter in der Küche gilt: Die Erde immer feucht halten, aber Staunässe vermeiden. Nur bei schwachem Wachstum können Sie mit etwas Flüssigdünger nachhelfen.
     

    Schneiden

    Küchenkräuter werden „automatisch“ geschnitten, wenn Sie Blätter oder Stängel zum Kochen ernten. Wenn Ihre Kräuterpflanzen jedoch zu üppig wachsen - zum Beispiel weil Sie im Urlaub waren - sollten Sie sie zurückschneiden. Die abgeschnittenen Zweige können je nach Sorte getrocknet oder eingefroren werden.


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