Praktische Tipps für eine erfolgreiche Ernte im Gemüsebeet

Eine gute Grundlage und regelmäßige Pflege sind wichtig für eine erfolgreiche Ernte. Haben Sie bei der letzten Ernte Misserfolge gehabt und wollen heuer wieder durchstarten oder sind Sie ein blutiger Anfänger im Gemüsegarten? Dann stellen wir Ihnen hier neun Tipps vor, wie Sie zu einer erfolgreichen Ernte durch gute Vorbereitung und Planung kommen und zeigen Ihnen anschließend praktische Tipps für die Pflege bei Tomaten, Paprika, Gurken und Co. 

9 Tipps für eine erfolgreiche Ernte

Gemüsebeet Lage

1. Die richtige Lage

Nutzgärten brauchen Sonne, aber auch Schutz vor Wind, Frost, Fressfeinden und zu viel Sonne. Wie der Balkon ausgerichtet ist, lässt sich nicht wirklich beeinflussen, ideal ist jedoch eine südliche oder südwestliche Ausrichtung. Wird das Gemüse im Garten angepflanzt, so sollte die Entfernung zum Haus bzw. zur Küche nicht allzu groß sein. Vor allem wenn Sie die Beete mit dem Gartenschlauch oder der Gießkanne bewässern, ist ein kurzer Weg vorteilhaft.

Im ersten Jahr kann man gut mit nur einem Beet arbeiten. Kommen Sie langsam auf den Geschmack des Gemüseanbaus, so empfehlen sich mindestens drei bis vier Beete, wieso genau erklären wir Ihnen beim letzten Tipp.

Boden im Gemüsebeet

2. Die (Boden-)Mischung macht’s

Wollen Sie ein Beet direkt am Boden anlegen, so gilt es vorab Ihren Bodentyp zu kennen. Auf trockenem Sandboden wächst Gemüse nicht gut und auch ein schwerer Lehmboden ist nicht ideal. Damit Sie wissen, welche Bedingungen in Ihrem Boden herrschen, empfiehlt sich vorab eine Bodenanalyse.

Anschließend können Sie Maßnahmen für die Verbesserung setzen. Wie genau Sie bei sandigem oder lehmigen Ton vorgehen, zeigen wir Ihnen in unserem Artikel „Bodentypen für den Gemüseanbau“.

Sollten Sie ein Hochbeet geplant haben, so kommt es auf die richtige Schichtung an. Wie genau diese aussieht, zeigen wir Ihnen hier.

Ist das Beet schon ein Jahr oder älter, so kann jedes Frühjahr, bevor neues Gemüse gesetzt wird, ein wenig Kompost in die oberste Schicht eingearbeitet werden. So werden wieder Nährstoffe in die Erde gebracht und eine gute Düngebasis für Pflanzen geschaffen.

Platz im Gemüsebeet

3. Weniger ist oft mehr

Vor allem wenn Sie noch am Anfang Ihrer Gartenkarriere stehen, sollte der Gemüsegarten nicht zu groß sein, denn dieser macht viel Arbeit. Besser ist es, mit einer überschaubaren Fläche von wenigen Quadratmetern zu beginnen. Es gibt immer genug zu tun und zu ernten. Wer einen Balkon hat, arbeitet mit Töpfen, Balkonkästen oder einem kleinen Hochbeet.

Gemüsepflanzen im Beet

4. Die richtigen Pflanzen

Es sollten dann auch wirklich nur Pflanzen angebaut werden, die man gern isst. Die Ernte ist dann ein Erfolgserlebnis und die spätere Nutzung in der Küche ist einfacher.

Es gibt auch Gemüsesorten, die sich für Anfänger besonders eignen: Radieschen, Salat, Bohnen, Erbsen, Zucchini, Kartoffeln und Mangold. Auch Kräuter sind ein guter Anfang für den Nutzgarten. Sie sind anspruchslos, vertragen Trockenheit und Sonne gut und schmecken in jeder Küche.

Mischkultur im Gemuesebeet

5. Auf Mischkultur setzen

Bei einer Mischkultur sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen gut miteinander auskommen, denn sie können sich beim Wachsen helfen oder sich gegenseitig vor Schädlingen schützen. Auch Blumen und Kräuter werden in der Mischkultur eingesetzt, wobei sie Schädlinge fernhalten und nützliche Insekten anziehen. Die Nutzpflanzen profitieren somit doppelt.

Konkurrenz im Gemüsebeet

6. Keine Konkurrenz

Ein Quadratmeter Gemüsegarten bietet nur Platz für eine bestimmte Menge Pflanzen, deshalb muss schon beim Vorziehen ausgedünnt werden. Nur die kräftigsten Pflanzen kommen ins Freiland bzw. dürfen im Beet bleiben. Die richtigen Pflanzabstände stehen auf der Samentüte, wobei Sie je nach Platzangebot und Pflanzung verschiedener Arten auch enger stehen können. 

Bewässerung im Garten

7. Wasser marsch

Wasser ist wichtig für die Pflanzen, wobei nur morgens oder abends gegossen werden sollte. Die Blätter dürfen dabei nicht nass werden, damit die Pflanzen bei direkter Sonneneinstrahlung nicht verbrennen. Tomaten und viele andere, wasserhaltige Gemüsesorten wie Gurken, Wassermelone und Co. brauchen mehr Wasser als andere Pflanzen.

Wichtig beim Gießen ist vor allem, dass das Wasser an die Wurzeln muss. Mit einem geeigneten Bewässerungssystem sind Ihre Pflanzen bestens versorgt und werden ausreichend bewässert. Vor allem mit einer Tropfbewässerung wird den Pflanzen schonend und für das Auge recht unauffällig Wasser zugeführt.

Sollte Ihr Boden verdichtet sein, so hilft eine Hacke, damit er aufgelockert wird und das Wasser besser in die tieferen Schichten gelangt.

Bienenwiese anlegen

8. Nützlingswiese anpflanzen

Damit Sie passend zur Blütephase Ihrer Gemüsepflanzen viele Nützlinge in Ihren Garten locken, sollten Sie schon im Frühjahr, bestenfalls in der Nähe, eine kleine Blumenwiese ansetzen. Da die Blumen jedoch oftmals einjährig sind, gibt es auch die Möglichkeit ein Staudenbeet für Bienen, Hummeln und Co. anzulegen. Nicht nur schön fürs Auge, sondern auch gut für Ihr Gemüse!
 

Bienenfreundliches Beet anlegen >

Gemüsebeete rotieren

9. Beete rotieren

Für die Folgejahre sollten Sie die Fruchtfolge beachten, da verschiedene Gemüsesorten niedrige, mittlere und hohe Ansprüche an den Boden haben und diesen dementsprechend auslaugen. Außerdem bleiben bei einer Bepflanzung von beispielsweise Tomaten, die jedes Jahr in das gleiche Beet gepflanzt werden, Schädlinge und Krankheiten in der Erde zurück, die auf die neue Pflanze wieder übergehen. Auch bei Kohl gilt eine Anbauphase von vier Jahren innerhalb eines Beetes. Wurde also ein Gemüse aus der Familie der Kohlgewächse in einem Jahr angebaut, so folgen drei Jahre, an denen alles andere außer Kohl angepflanzt wird. Wichtig ist daher auf Vor-, Zwischen- und Nachkulturen zu achten.

Mehr zur Planung Ihres Gemüsebeetes finden Sie auch in unserem Artikel „Gemüsebeet richtig planen“.


Tipps aus der Gartenpraxis

Auch während der Wachstumsphase können Sie die Ernte durch regelmäßige Pflege beeinflussen indem Sie Blätter entfernen, Triebe ausgeizen, auf die Wasserzufuhr achten und weitere Dinge beachten. Wie genau das in den Einzelfällen funktioniert zeigen wir Ihnen anhand verschiedener Gemüsesorten. 

Tomaten ausgeizen

Sonnengereifte, saftige Tomaten

Die Kraft der Tomatenpflanze soll in die Früchte gehen und nicht in zielloses Wachstum, daher werden alle Blätter unterhalb des ersten Fruchtstandes entfernt, weil diese oft auch mit Pilzsporen belegt sind. Wenn Blätter Fruchtstände verdecken, werden diese ebenfalls entfernt.

Wenn die Pflanze in den Blattachsen Geiztriebe ausbildet, also zwischen Stamm und Blatt, dann werden diese abgezwickt. Das bewirkt, dass sich das Wachstum auf den Haupttrieb der Pflanze konzentriert und keine Energie in weitere Stämme steckt.

Generell können Sie, wenn mehrere Tomaten im gleichen Beet sind und schon an Größe gewonnen haben, ausgewählte Blätter entfernen, damit die Luft besser zirkulieren kann und die Blätter keine Fruchtstände von anderen Pflanzen verdecken.

Knackiger Paprika

Auch Paprika kann, muss aber nicht ausgegeizt werden. Durch das frühe Herausbrechen der Königsblüte wächst die Pflanze besser und der Ertrag steigert sich. Dabei wird die Königsblüte, die zwischen Haupttrieb und erstem Seitentrieb wächst, mit spitzen Fingern herausgedreht.

 

Erfrischende Gurken

Freilandsorten entwickeln Bitterstoffe wenn sie unter Stress leiden, daher sollte man Gurken nur mit angewärmtem Wasser gießen, um ihnen den Kälteschock zu ersparen. Streng bitter schmeckende Gurken sollten Sie nicht essen. Optimal ernten Sie sie also frühzeitig und im Zweifel können sie auch geschält werden.

 

Frischer Salat

Wenn Sie nicht wissen, wann Sie Salat ernten wollen, säen Sie ihn am besten über mehrere Wochen. So werden Sie nicht von der Ernte überrumpelt und haben die ganze Saison über frischen Salat. Dabei sind die Pflanzen auch weniger anfällig gegenüber Schädlingen und Fressfeinden.

Gemüsepflanzen

Gemüse allgemein

Wenn man einen Nutzgarten neu einrichtet, muss man nicht alles aus der Saattüte nehmen. Vorgezogene Setzlinge in höchster Qualität verhelfen garantiert zum Ernteerfolg und sind so gezüchtet, dass sie nicht mehr so anfällig für gewisse Krankheiten und Schädlinge sind. Auch bei Platzmangel oder als Zeitersparnis hilft es, auf die fertigen Pflänzchen zurückzugreifen.


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